Biel/Bienne ist die grösste zweisprachige Stadt in der Schweiz und aktuell die einzige, welche offiziell zweisprachig ist. Im Gegenzug zu Fribourg ist sie amtlich zweisprachig, nicht nur de facto. Bereits 1952 pries der damalige, langjährige Stadtpräsident Guido Müller die Zweisprachigkeit der Stadt als ihr Mar-kenzeichen: "Heute ist Biel eine erklärte Zweisprachenstadt – die einzige Stadt der Schweiz, wo beide Sprachen, Deutsch und Französisch, durchaus gleichberechtigt nebeneinander stehen und angewendet werden."
Im vorliegenden Referatspapier soll nun ein kleiner Einblick in die rechtlichen und geschichtlichen Hintergründe der vom sprachenpolitischen Standpunkt her einzigartigen Stadt Biel/Bienne gegeben werden. Es wird ausserdem auf die Frage eingegangen, welche von den französisch- und deutschsprachigen BewohnerInnen der Stadt empfundenen Vor-und Nachteile dieser amtlichen Zweisprachigkeit identifiziert werden und wie die zwei kulturell unterschiedlichen Sprachgruppen das Zusammenleben empfinden und sich gegenseitig wahrnehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Hintergrund
- Rechtliche Situation
- Statistisches Entwicklung des Sprachenverhältnisses
- Sprachauffassung: Wie nehmen BielerInnen die Zweisprachigkeit wahr?
- (Zusammen)Leben in Biel/Bienne
- Gängige Klischees und Stereotypen
- Konkrete Beispiele für gelebte Zweisprachigkeit
- Beispiele für institutionelle Förderungsmassnahmen der Zweisprachigkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Referatspapier,,Die zweisprachige Stadt Biel/Bienne" zielt darauf ab, einen Einblick in die rechtlichen und geschichtlichen Hintergründe der einzigartigen zweisprachigen Stadt Biel/Bienne zu geben. Es werden die Vor- und Nachteile der amtlichen Zweisprachigkeit aus Sicht der französisch- und deutschsprachigen Bewohnerinnen beleuchtet, sowie die Wahrnehmung des Zusammenlebens zwischen den beiden Sprachgruppen.
- Die historische Entwicklung der Zweisprachigkeit in Biel/Bienne
- Die rechtliche Grundlage der Zweisprachigkeit im Kanton Bern und in der Stadt Biel/Bienne
- Die statistische Entwicklung des Sprachenverhältnisses in Biel/Bienne
- Die Sprachauffassung der Bielerinnen und Bieler: Wahrnehmung, Vor- und Nachteile der Zweisprachigkeit
- Das Zusammenleben in einer zweisprachigen Stadt: Herausforderungen, Klischees, Beispiele für gelebte Zweisprachigkeit und institutionelle Förderungsmassnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der zweisprachigen Stadt Biel/Bienne ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext der Sprachenpolitik in der Schweiz heraus. Das Kapitel ,,Geschichtlicher Hintergrund" beleuchtet die Entstehung der Zweisprachigkeit in Biel/Bienne im Zusammenhang mit der Industrialisierung und der Zuwanderung französischsprachiger Uhrenarbeiter. Im Kapitel ,,Rechtliche Situation" wird die rechtliche Grundlage der Zweisprachigkeit im Kanton Bern und in der Stadt Biel/Bienne anhand der entsprechenden Gesetze und Verordnungen erläutert. Das Kapitel ,,Statistisches Entwicklung des Sprachenverhältnisses" präsentiert die zahlenmäßige Entwicklung des Sprachenverhältnisses in Biel/Bienne seit 1860. Im Kapitel ,,Sprachauffassung: Wie nehmen BielerInnen die Zweisprachigkeit wahr?" werden die Wahrnehmungen der Zweisprachigkeit durch die beiden Sprachgruppen in Biel/Bienne anhand von Studien und Befragungen dargestellt. Das Kapitel ,,(Zusammen)Leben in Biel/Bienne" beleuchtet das Zusammenleben in einer zweisprachigen Stadt anhand von Beispielen für gelebte Zweisprachigkeit und institutionelle Förderungsmassnahmen.
Schlüsselwörter
Zweisprachigkeit, Biel/Bienne, Sprachenpolitik, Schweiz, Kanton Bern, Deutsch, Französisch, Sprachgruppen, Zusammenleben, Kultur, Geschichte, Recht, Statistik, Sprachauffassung, Stereotypen, Förderungsmassnahmen.
- Quote paper
- Carole Gobat (Author), 2014, Die Zweisprachigkeit in der Stadt Biel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285242