Veganismus als Weg zur Weltverbesserung!? Eine systemtheoretische Annäherung


Hausarbeit (Hauptseminar), 2012

23 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung - die Suche nach einer bearbeitbaren Fragestellung

2. Die Systemtheorie als theoretische Grundlage
2.1. Grundgedanken der Systemtheorie
2.2. Systeminterne Veränderungen
2.3. Systemextern induzierte Veränderungen
2.3.1. Erster Versuch eines Praxisbezugs
2.4. Interventionen
2.4.1. Paradoxe Intervention
2.4.2. Krisenintervention
2.4.3. Zweiter Versuch eines Praxisbezugs
2.5. Notwendige Kompetenzen des intervenierenden Systems
2.6. Handlungsfeldorientierung - Anwendungsfelder in der Praxis sozialer Arbeit

3. Fazit - Kompromisse als Aushandlungsprozess gleichwertiger Lebewesen

4. Literatur

1. Einleitung - die Suche nach einer bearbeitbaren Fragestellung

Hunger- und Dürrekatastrophe am Horn von Afrika, Sweatshops in Asien, von Herb- und Pestiziden vergiftete Bauern in Süd- und Lateinamerika, das Sterben der Regenwälder, die Häufung von Naturkatastrophen weltweit, sowie die sich beständig weiter öffnende Schere zwischen Menschen mit und ohne Zugang zu Ressourcen gehören zu den Themen, denen ich mein Interesse schenke. Verbunden durch die Überschrift „Globalisierung“ bedingen sie sich gegenseitig und lassen sich nicht so ohne weiteres isoliert betrachten.1 Bei der Frage nach einem bearbeitbarem Thema habe ich daher geschaut, wo ich mich in dieser Thematik als handelnder Akteur wiederfinde und bin bei mir als konsumierendem Menschen gelandet. So- wohl ich, als auch die Menschen um mich herum, konsumieren tagtäglich massenhaft Produk- te; Wir verbrauchen Ressourcen die anderen Menschen fehlen, leben über die Biokapazität des Planeten Erde2 und ein Wandel scheint nicht in Sicht. Aufgrund der hohen Komplexität dieses Themas durch die Verknüpfung von Themen wie Globalisierung, Kapitalismus, sowie Macht und Herrschaft, entschied ich mich dann im Weiterdenken für eine spezielle Form un- serer Konsumgesellschaft: Den massenhaften Konsum von tierischen Produkten. Interessiert bin ich einerseits an der ethischen Ebene die dem Thema innewohnt, andererseits beschäftigen mich vor allem soziale, ökologische, ökonomische, gesundheitliche und philosophische As- pekte dieses Konsums.

Da in diesem Text der ethische Zugang zur Thematik zugunsten anderer Zugänge nicht weiter verfolgt wird, sollen hier für meine eigene ethische Verortung stellvertretend Aussprüche zitiert werden, die Gandhi, Adorno und Nietzsche zugesprochen werden:

„Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.“3

"Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und sagt: ,Es sind ja nur Tie- re.'"4

„Die Vernunft beginnt in der Küche.“5

Schaue ich mir die Speisekarten der Restaurants und Imbisse hier an meinem Lebensmittel- punkt Dresden an, dann sehe ich größtenteils fleischhaltige Gerichte. Gehe ich in die Mensa meiner Fachhochschule, dann kann ich mich als sich vegetarisch ernährender Mensch glück- lich schätzen, wenn zu mindestens eines der drei angebotenen Gerichte fleischlos ist.6 Melde ich mich zu einer Weiterbildung oder einem Kongress mit Verpflegung an, dann kann ich (wenn überhaupt) ankreuzen, ob ich mich fleischlos ernähren möchte. Die Frage die sich mir hier stellt: „Warum müssen nicht umgekehrt die Menschen, die tote Tiere essen wollen, ihr Kreuz setzen?“ Eine mögliche Antwort kann in der deutschen „Normalität“ von ~90Kg Fleischverbrauch pro Kopf/Jahr gefunden werden.7 Die Vorstellung, dass ein Gericht ohne Fleisch kein richtiges Essen darstellt, scheint sehr präsent in den Köpfen unserer Gesellschaft zu sein und die Einordnung von Gemüse als Beilage daher symptomatisch.

Auf der anderen Seite gibt es für mich und andere Konsumenten im Kontext der letzten Jahre immer öfter die Möglichkeit vegetarische Angebote wahrzunehmen. Ein Wandel hinsichtlich eines Gegenentwurfs findet daher, wenn auch zögerlich, statt. Bedient wird mit dieser Alter- native jedoch die Vorstellung von einer Wahlmöglichkeit zwischen totem Tier und unbluti- gen, ethisch sauberen, in Unschuld gewaschenen Händen. Dass in der heutigen Massentierhal- tungs- und Verwertungsindustrie jeder Käse schlussendlich auch eine Wurst sein könnte, wird nicht berücksichtigt. Die Verbände der Milch-, Eier-, Käse- und Lederproduzenten sowie al- len anderen Verwertungsformen tierischer Produkte, haben gute Arbeit mit der Trennung von toten Tieren und den tierischen Produkten in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit geleistet. Firmen wie die mittlerweile durch ein Urteil vom Bundesverfassungsgericht zur Auflösung veranlasste Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA)8 sorgen finanziert durch deutsche Lebensmittelverbände mit cleveren Werbestrategien für eine kon- stante Entfremdung und Versachlichung der aus Tieren gewonnenen und uns zum Kauf ange- botenen Lebensmittel. So ist z. Bsp. die Frage nach dem Verbleib der männlichen Kälber, die in Folge der Zwangsschwangerschaften geboren und aufgrund ihrer Nichtverwertbarkeit für die Milchproduktion kurz danach meistenteils zu Kalbsfleisch verarbeitet werden9, keine, die in der milchtrinkenden Öffentlichkeit und auf den Etiketten der Milchflaschen präsent ist. Da ist die Vorstellung von glücklichen Kühen auf dem Bauernhof, die ihre Milch gerne geben, dann doch die angenehmere. Es zeigt sich an dieser Stelle eine Widersprüchlichkeit zwischen Anschauung und Handeln der Konsument_innen, die von etwas überzeugt sind wie der Verur- teilung von Massentierhaltungen10 und dann genüsslich ins Wurstbrot beißen oder als sich vegetarisch ernährende Menschen Milch, Käse und Eier mit gutem Gewissen konsumieren. Diese Paradoxie zeigt sich an zahlreichen Beispielen. So existiert eigentlich eine vielfältige Aufklärung darüber, wie wir durch unseren Konsum für eine Vielzahl an Übeln auf der Welt verantwortlich sind und eigentlich wissen müssten, dass z. Bsp. ein T-Shirt, das bei H&M für 2,95€ zu kaufen ist11, nur unter menschenfeindlichen Umständen genäht werden konnte12 und das Geld, welches wir beim Kauf sparen, einem anderen Menschen auf dem Teller fehlt. Nichtsdestotrotz konnte H&M im Geschäftsjahr 09/10 in Deutschland 24 neue Filialen eröffnen und den Umsatz um 12% auf 3,44 Mrd. € steigern.13 Eigentlich müsste bei diesen Zahlen der Appetit vergehen und die Wurst im Halse stecken bleiben.

Die großen Zeitungen in Deutschland wie die ZEIT14, die Süddeutsche15 oder die Frankfurter Rundschau16 informieren uns immer wieder über den Zusammenhang von massenhaftem Fleischkonsum mit Themen wie der Massentierhaltung, der Abholzung des Regenwaldes zur Gewinnung von Weiden und Anbauflächen für Tierfutter, der Klimaerwärmung und der sys- tematischen Zerstörung von lokalen Existenzen in den sogenannten Dritte-Welt-Ländern durch den subventionierten Absatz von Erzeugnissen aus der industriellen Massentierhaltung der Industrieländer. Wir wissen daher eigentlich alle, dass unsere fleischhaltige/tierische Pro- dukte beinhaltende Ernährung/Lebensweise konträr zu einer fairen und zukunftsfähigen Welt steht. Und doch ernährten sich 2008 in Deutschland nur 1,6% der Menschen vegetarisch und 0,1% vegan.17 Aufgrund der Diskrepanz zwischen Einstellung (keine Massentierhaltung) und Verhalten (massenhafter Konsum tierischer Produkte) soll in dieser Arbeit unter der Annah- me, dass der Veganismus angesichts der konsumierten Menge tierischer Produkte in der Ge- samtgesellschaft, die einzige Möglichkeit die Massentierhaltung zu vermeiden darstellt, der Frage nachgegangen werden:

„Welche Faktoren können Menschen helfen sich in unserer Gesellschaft selbstbestimmt für ein veganes Konsumverhalten18 zu entscheiden?“

2. Die Systemtheorie als theoretische Grundlage

Aufgrund der Subjektbezogenheit der Fragestellung muss, um eine adäquate Antwort zu fin- den, eine subjektorientierte Perspektive eingenommen werden. Aus diesem Grund soll im Folgenden eine systemisch-konstruktivistische Position in Anlehnung an Niklas Luhmanns Systemtheorie als Grundlage dienen.19 Darauf basierend soll eine Konvergenz von System- theorie und Faktoren, die für eine vegane Lebensführung sprechen, herzustellen versucht wer- den, um daraus Schlüsse zu ziehen, inwiefern Menschen in einer Entscheidung für ein veganes Konsumverhalten unterstützt werden können. Der Wandel in der Einstellung muss jedoch freiwillig und ohne Zwang geschehen - ein Charakteristikum, das unabdingbar für den Erfolg jeder „Hilfe“ ist und anhand der Systemtheorie belegt werden soll.

2.1. Grundgedanken der Systemtheorie

Nach Luhmann kann in biologische, soziale und psychische Systeme differenziert werden.20 In dieser Arbeit bezieht sich der Autor, sofern er es nicht anders beschreibt, auf psychische Systeme. Luhmann bezeichnet damit nicht den Menschen, wie er im Alltagsprachlichen ver- standen wird, sondern spezifiziert sich mit psychischem System auf das Bewusstsein und nennt es Person21. Als grundlegendstes Differenzierungs- und Wesensmerkmal beschreibt er die Operationsform der jeweiligen Systemtypen. So operiert das psychische System „in Form von Bewusstseinsprozessen wie Wahrnehmen, Denken, Fühlen und Wollen.“22 Anders als soziale Systeme, welche mittels Kommunikation oder biologische, die in Form von Leben operieren.23 Unter Operationen versteht Luhmann eine das System konstituierende Aktivitäts- art, „mit der das System sich selbst produziert und reproduziert.“24 Alle Systemformen folgen dabei den beiden Leitprinzipien: „System-Umwelt-Differenz“ und „Autopoiesis“.25 Auf diese beiden Begriffe muss kurz eingegangen werden, da mit ihnen ein Verständnis für die Idee des Systems einhergeht. Luhmann beschreibt Welt als die Gesamtheit aller physischen, chemi- schen, organischen und psychischen Realitäten. Sie dient in Form eines Horizontes als „Grundlage einer vorausgesetzten Komplexität“ gleichsam als Abbildfolie, die durch Be- obachtung und somit Selektion von einem System in Ausschnitten zur Umwelt als Konstruk- tion erschaffen wird.26 So ist für ein psychisches System, eine Person, „alles, was in der Welt seine Aufmerksamkeit erregt, was es als Außen wahrnimmt und worüber es nachdenkt, Umwelt.“27 Daran wird deutlich, dass jedes System seine eigene, individuelle und systemrelative Umwelt erzeugt. Berghaus beschreibt, dass was wie in der Welt beachtet und somit vom Beobachter beobachtet wird, von der Welt mit ihrem Potential für unendlich viele mögliche Unterscheidungen nicht objektiv vorgegeben wird, sondern allein vom Beobachter und seinen Unterscheidungskategorien abhängt.28

Die Differenz zur Umwelt, welche ein System durch Operationen erzeugt, konstituiert gleichzeitig das System.29 „Ein System ist Differenz zur Umwelt. Umwelt gibt es nur durch das System. Die Umwelt ist die ‚Außenseite‘ des Systems“, sie sind „zwei Seiten derselben Medaille.“30 Das System erzeugt und beschreibt durch diese selektive Beobachtung der Umwelt sich selbst als icht-Umwelt und verwendet somit zwei unterschiedliche Referenzformen. Einerseits die Fremdreferenz für alles aus der Umwelt kommend und icht-System seiende und andererseits die Selbstreferenz für das Ich-Selbst des Systems.31

2.2. Systeminterne Veränderungen

Es muss nun der Frage nachgegangen werden, inwiefern ein System Unterscheidungskatego- rien entwickeln kann, dass aus der Welt mit ihrer Möglichkeit zur veganen Lebensweise eine Umwelt als Fremdreferenz wird und im Anschluss sich die Medaille sozusagen dreht und die- ser Aspekt der Umwelt zu einem Element der Systemwelt und somit zur Selbstreferenz wird. Die Entscheidung für den Veganismus soll und muss jedoch selbstbestimmt, Teil des Sys- tems/der Person sein und (kann) nicht fremdbestimmt durch die Umwelt durch z. Bsp. Sankti- onen auferlegt werden. Demzufolge bedarf es einer Art Selbsterzeugung des Systems, einem eigenem Regelwerk das selbstreferenziell wirkt. Luhmann spricht diesbezüglich von Auto- poiesis und grenzt dieses Konzept der Selbsterzeugung von anderen Systemtheorien ab, die z. Bsp. eine Uhr als System auffassen, weil sie aus Elementen besteht, die systemisch ineinander arbeiten, jedoch einem von Außen bestimmten Regelwerk unterliegen.32 „Autopoiesis heißt: Selbstreproduktion des Systems auf der Basis seiner eigenen Elemente.“33 Ein wesentliches Merkmal der Autopoiesis ist die Anschlussfähigkeit des Systems. So operieren Systeme stets dahingehend, dass kommende Operationen an aktuelle Operationen anschließen können - anders würden sie aufhören zu existieren.34

Wie kann dieses scheinbare Paradox gelöst werden? Der Veganismus ist für Personen die nicht vegan leben entweder Welt oder Umwelt, jedoch nicht Teil des Systems und gleichzeitig sollen in dieser Arbeit Möglichkeiten gefunden werden, wie eine Entscheidung für den Vega- nismus unterstützt, wie etwas, das als Fremdreferenz zur Unterscheidung genutzt wird, zur Selbstreferenz und somit Identität gewandelt werden kann. Dies unter der Voraussetzung, dass Systeme sich immer nur aus sich selbst heraus erzeugen, also operativ geschlossen sind. Wo bleibt da die Veränderung, die Entwicklung der Systeme? Luhmann erklärt dazu: „Nur die Differenz von System und Umwelt ermöglicht Evolution. Anders gesagt: Kein System kann aus sich heraus evoluieren. Wenn nicht die Umwelt stets anders variierte als das System, würde die Evolution in einem ‚optimal fit‘ ein rasches Ende finden.“35 Systeme sind somit umweltoffen und operieren gleichzeitig in Abgrenzung zur Umwelt, da sie in all ihren Opera- tionen allein an bereits erfolgte Operationen anschließen können, operativ geschlossen sind.36 Das wirkt nicht wie eine Auflösung des Paradoxons. Eine Unterscheidung zwischen Voraus- setzungen und Definitionsmerkmalen von Systemen ist hier hilfreich. So sind Systeme keine „für sich bestehende Objekte […], die in der Welt herumschwimmen wie Fettaugen in der Suppe“37 und in einer strikten Trennung von der Umwelt existieren. Für ein psychisches Sys- tem besteht z. Bsp. die Voraussetzung zum Operieren darin, dass es einerseits auf einem bio- logischem System basiert, welches Wasser, Nahrung und Luft benötigt und andererseits eine Welt zum Wahrnehmen besteht. Würde ein Mensch biologisch sterben, könnte sein Bewusst- sein nicht weiter operieren. Somit kann die Umwelt in Systemoperationen störend und zerstö- rend eingreifen, jedoch nicht erzeugend.38 Gleichwohl ist sie der Irritation fähig. Luhmann meint damit Pertubationen, Reizungen, Störungen, die vom System höchst selektiv in Infor- mationen transformiert werden. Das System macht „order from noise“ wie Luhmann Heinz von Foerster zitiert.39 Dabei kann eine Wirkung „nur durch den Mitvollzug auf seiten des die Wirkungen erleidenden Systems zustande“40 kommen - eine frustrierende Wahrheit für alle Menschen, die anderen Menschen „helfen“ wollen. An dieser Stelle schließt sich der Kreis zurück/vorwärts zur operativen Geschlossenheit: Bisherige Operationen und damit geschaffe- ne Strukturen bestimmen die Rahmenbedingungen für weitere anschlussfähige Operationen; Eine Person kann nur denken, was sie denken kann und jedes System beobachtet und trifft seine Unterscheidungen ausschließlich im Rahmen seiner Möglichkeiten.41 Somit kann eine Evolution hin zum Veganismus nur geschehen, wenn die Person diese Irritation als Differenz aus der Umwelt wahrnimmt, ihr einen Informationsgehalt beimisst und als „Anlass für interne Schlussfolgerungen“ nimmt.42 Willke beschreibt diesen Prozess, Luhmanns Systemtheorie auf die Praxis beziehend, als Experimentalismus, da evolutionär in Serien von Experimenten inne- re Systemstrukturen aufgebaut werden.43

2.3. Systemextern induzierte Veränderungen

Es wird deutlich, dass Systeme anders als z. B. ein Hammer oder eine Schreibmaschine, die immer gleich und erwartbar reagieren, einer eigenen und intransparenten, sich einer input- output-Schematik entziehenden Verhaltenslogik folgen. Sie werden als nicht-triviale Systeme bezeichnet, reagieren einerseits auf externe Stimuli in komplexer Art und andererseits legen sie selbst fest, was sie als Stimuli überhaupt zu akzeptieren bereit sind.44 Daher benötigt es einer Enttrivialisierung von Beeinflussung komplexer Systeme, einer Distanzierung von den Hunden Pawlows und den Tauben Skinners, um zu einer adäquateren Form der Intervention zu kommen. „Nicht der Eingreifende (Intervenierende) verändert das zu verändernde System, sondern dieses kann nur sich selbst verändern.“45 Der Veränderungsprozess kann jedoch von einem „intervenierenden Mediator angestoßen, moderiert und begleitet werden.“46 Im Bezug auf die Fragestellung dieser Arbeit muss daher festgestellt werden, dass es keine Universalin- tervention gibt, die die Menschen in einer Entscheidung für den Veganismus unterstützt, son- dern vielmehr jede Person ihre idiosynkratische Operationslogik hat, innerhalb derer sie eine Veränderung der Systemstrukturen vornimmt. Diese Feststellung könnte zu der Schlussfolge- rung führen, dass jegliche Intervention beliebig ist bzw. eine Intervention aus diesen Gründen überflüssig wird. Dem widerspricht Willke, indem er auf eine Studie von Forrester (1972) verweisend sich für eine Systemanalyse des zu intervenierenden Systems ausspricht: „Jedes System hat Stellen oder Druckpunkte (‚that pushes my buttons‘), auf die es sehr sensibel rea- giert. Um diese Stellen zu finden bedarf es einer genauen Untersuchung der Systemdyna- mik.“47 Er beschreibt die Umweltoffenheit von Systemen als umweltsensible Aktivität, die anhand von selbstreferentiell entwickelten Lernmechanismen selektiv „den Lärm der Welt“ filtert und zu interessantem oder uninteressantem definiert und bezeichnet sie als „prekären Ansatzpunkt jeder Intervention.“48 Soll daher interveniert werden, braucht es zunächst eine Rekonstruktion systemadäquater Differenzierungen, d. h. einem Nachvollzug, aufgrund welcher Regeln ein System Zugänge zur Umwelt erlaubt und anhand von Differenzen beobachtend, Beobachtetes zu Informationen transformiert.49 Jedoch ist aufgrund der Unmöglichkeit, die Operationslogik eines Systems vollständig rekonstruieren zu können, intervenierendes Handeln „zwingend Handeln unter Unsicherheit und mit Risiko.“50

Zur Risikoverringerung trägt eine Berücksichtigung der Entscheidungsdimension Sinn bei. Sie strukturiert die scheinbar planlose und zufällige Evolution von Systemen. War bisher stets die Rede von einer operativen Geschlossenheit die mit einer selektiven Umweltoffenheit, welche durch die systemimmanenten Strukturen determiniert wird, einhergeht, so erweitert Sinn diese Perspektive um eine Handlungslogik, anhand der Selektionsprozesse eine Ordnung bekommen.51 Im Unterschied zur alltäglichen Verwendung des Begriffs ‚Sinn‘ versteht die Systemtheorie darunter ein „Grundcharakteristikum aller psychischen und sozialen System- operationen.“52 Hintergrund ist die Annahme, dass es ein Selektionskriterium hinsichtlich stets zu treffender Entscheidungen im Angesicht von Myriaden Möglichkeiten geben muss. Dieses Kriterium wird als Sinn bezeichnet und beschreibt die Verbindung zwischen bereits getroffenen und nahe liegenden, möglichen und eventuell zukünftigen Entscheidungen bzw. ihren Negationen. Die verschiedenen Sinnentwürfe, Varianten von Anschlussmöglichkeiten, werden Sinnformen genannt.53 Entscheidend ist, welche Sinnform aktualisiert, also verwirk- licht wird, während andere Sinnformen als Potential im Hintergrund virtuell existieren, „um möglicherweise anderswo und -wann doch als sinnvoll zu gelten.“54 Sinn schließt immer an Sinn an. Somit kann auch ‚Unsinn‘ Sinn ergeben.55 Die Selektion die Sinn vornimmt, be- stimmt die Möglichkeit anschließender Selektionen und wurde von Gregory Bateson mit dem in Therapeutenkreisen bekannten Ausspruch bezeichnet: „A difference that makes a difference.“56 Wenn hier von Entscheidungen, die durch Sinn selektiert werden, geschrieben wird, so sind einerseits Handlungen von Systemen als auch Beobachtungen gemeint. Sinn wählt somit aus, was wie beobachtet und ggf. als Information verwendet wird. Gleichzeitig ist Sinn „nicht etwa eine Weltqualität, die sich einer Schöpfung, einer Stiftung, einem Ursprung verdankt“, sondern sie ist ein Produkt der systeminternen Operationen.57 D. h. Sinn wird durch ein System individuell in Form von einem trial-and-error-Verfahren auf seine Umweltadäquanz bzw. -verträglichkeit hin konstruiert. Hier zeigt sich die Zirkularität der Systemtheorie und auch die daraus resultierende Schwierigkeit sie zu beschreiben. Schon Luhmann bemerkte: „Die Problematik liegt darin, dass die Begriffe zirkulär sind und ich immer etwas voraussetzen muss, was ich erst später erläutere.“58

Um die Fragestellung dieser Arbeit wieder aufzugreifen, muss nun untersucht werden, wie der „Unsinn“ Veganismus an bisherige Sinnstrukturen anschließen kann bzw. wie sich diese evolutionär ändern können, dass sie einen Anschluss zulassen.

2.3.1. Erster Versuch eines Praxisbezugs

Wenn Hosemann / Geiling davon schreiben: „Klienten zu verstehen kann als Rekonstruktion von Sinn gedeutet werden.“59, dann verweisen sie auf den Nachvollzug der Differenzierungs- regeln, anhand derer das Klient_innensystem beobachtet. Hier wird ein Übergang vom theore- tischen zum praktischen deutlich, denn die beschriebene Sinnrekonstruktion ist im Falle psy- chischer oder auch sozialer Systeme nichts anderes als die in der sozialen Arbeit und in thera- peutischen Kontexten genutzten Zugangsformen zu den Adressat_innen. So sind Lebenswelt- orientierung, Klient_innenzentrierung, systemische Therapie, die Forderung in der „Sprache der Adressat_innen zu sprechen“, sie „dort abzuholen, wo sie stehen“ und die Einsicht, dass sie die einzigen sind, die sich ändern können, praktische Folgen der Systemtheorie. Auch zeigt diese Praxisorientierung mögliche Wege zur Beantwortung der Fragestellung dieser Ar- beit auf. Denn wo wenn nicht in sozialarbeiterischen oder therapeutischen Kontexten werden Menschen bei Veränderungen ihrer Lebensführung unterstützt!? Es mag gewagt anmuten eine nicht-vegane Lebensweise und die Themen mit denen Menschen in der Regel in (therapeuti- sche) Beratungen kommen oder geschickt werden, gleichzusetzen. Jedoch ist ihnen gemein, dass einerseits eine Veränderung erwirkt werden soll, die nicht immer primär durch die Ad- ressat_innen intendiert ist, andererseits das bisherige Verhalten entweder von den Adres- sat_innen selbst oder von ihrem Umfeld als problematisch und belastend empfunden wird. Der nicht-Veganismus wird aus einer Vielzahl von Perspektiven, nicht zuletzt aus der der leidenden Tiere als problematisch empfunden.

Unter der Annahme, dass der Konsum von tierischen Produkten als pathologisches Verhalten angesehen werden kann - ob nun pathologisch für das einzelne Subjekt aufgrund gesundheitlicher Folgen, für das Weltklima, die pestizidbelasteten Kleinbauern in Südamerika oder eben für die Tiere als fühlende Wesen - soll sich der Leitfrage dieser Arbeit nun als logische Konsequenz und Praxisorientierung auf der Basis der systemischen Therapie angenähert werden. Damit kann auch endlich auf die lange diese Arbeit begleitende Frage - wie kann die Medaille gedreht, der Transfer aus der Umwelt hinein in das System gelingen? - geantwortet werden: „Durch systemische Intervention (Beratung/Therapie)!“

2.4. Interventionen

„Psychotherapy is concerned with change“60 konstatiert Paul Watzlawick, auch wenn er da- bei sicherlich nicht an eine Veränderung hin zum Veganismus gedacht hat. Eine Veränderung ist jedoch nur möglich, wenn eine Intervention vom System als Differenzerfahrung wahrge- nommen und mit der eigenen Struktur daran anschließen kann.61 Die/der Intervenierende muss daher einen Prozess gestalten, im dem systemeigene Differenzierungen rekonstruiert und somit nachvollzogen werden kann, dass das pathologische erscheinende Verhalten „des Klientensystems für dieses in seiner gegebenen Situation funktional, notwendig und system- erhaltend ist.“62 Erst aus dieser Perspektive heraus, die mit einer Respektierung der Autono- mie des intervenierten Systems einhergeht, kann die „Verengung des Alternativenraumes“ aufgebrochen und andere Optionen in den Blick gebracht werden.63 Heinz von Foerster be- schrieb diese Beratertätigkeit in seinem ethischen Imperativ folgendermaßen: „Handle stets so, dass du die Anzahl der Möglichkeiten vergrößerst!“64 Eine Erweiterung der Handlungs- möglichkeiten kann dabei unterschiedlich erreicht werden. Im folgenden sollen zwei Formen vorgestellt werden, die hinsichtlich der Fragestellung dieser Arbeit als Interventionsmöglich- keit in Betracht kommen.

2.4.1. Paradoxe Intervention

Die Paradoxe Intervention unterscheidet sich von anderen Interventionsformen durch ihre scheinbar paradoxe Grundregel, das problematische Verhalten des/r Adressat_in nicht nur anzuerkennen und positiv zu konnotieren, sondern darüber hinaus dieses Verhalten als Lösung zu verschreiben. Hintergrund für die anerkennende Wertschätzung des Verhaltens ist die oben bereits beschriebene Annahme, dass pathologisch erscheinendes Verhalten eine Funktion erfüllt und somit systemrelevant ist.65 Mithilfe der positiven Konnotation wird das intervenierte System in seiner Identität bestätigt und somit die Abwehr gegen neue Informationen gewissermaßen unterlaufen. Externe Informationen können dadurch eher als Anregung aufgefasst werden und gelten nicht mehr als Bedrohung der Autonomie.66

Wenn Dostojewski davon schreibt: „Einen Schritt voranschreiten, ein neues Wort sagen, ist, was Menschen am meisten fürchten.“67, dann zeigt er die Schwierigkeit auf, die sich im Bera- tungs-/Therapiekontext zeigt. Denn korrigierende Versuche der Umwelt werden in der Regel als Angriffe auf die Systemstabilität (Homöostase) interpretiert und abgewehrt.68 Indem je- doch das Problemverhalten verschrieben wird, unterstützt dies die Anerkennung und eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit einer Differenzerfahrung, die einen Unterschied macht. Denn durch die Aufforderung etwas bewusst und absichtlich zu machen, verändert sich die Perspek- tive auf die Tätigkeit und somit sich selbst als Akteur. Die Handlung wird nun aktiv erlebt und somit auch beobachtet. Da nur beobachtet werden kann, was in Differenz zu dem nicht- beobachteten steht, wird zugleich der Blick auch immer auf die Alternativen, den Unterschied gelenkt. Kommt eine Studentin z. B. regelmäßig zu spät und fühlt sich passiv diesem Zustand ausgeliefert, so könnte es ihr helfen bewusst zu spät zu kommen, um sich als handelnde Ak- teurin zu erleben und parallel die Erfahrung zu machen, dass sie sich auch alternativ für ein anderes Verhalten entscheiden kann.

Nun kann es sein, dass die Studentin ihr Zuspätkommen nicht als belastend empfindet und der Anstoß zur Veränderung durch ihr Umfeld kam, welches die anderen Studierenden oder die Dozent_innen sein könnten, welche sich einerseits sorgen und andererseits die Unterbrechun- gen als störend empfinden. Hier wird deutlich, dass die Selbstbeschreibung der Studentin konträr zu der Fremdbeschreibung durch ihr Umfeld steht. Eine sogenannte Kriseninterventi- on könnte an dieser Stelle hilfreich sein, sofern es dem Willen der Studentin entspricht, eine Veränderung zu ermöglichen.

2.4.2. Krisenintervention

Willke beschreibt die Krisenintervention folgendermaßen: „[Sie] zielt darauf, eine Krise des zu therapierenden Systems zu induzieren. Das System soll ‚außer sich‘ geraten, um aus der verfremdeten Perspektive eines durch die Krise erschütterten Selbstbildes […] sich selbst bes- ser verstehen zu können.“69 Eine Verstörung soll das System zu einer selbstbeobachteten Ver- arbeitung der Krise provozieren und zu neuen „Einsichten“ und damit zu selbstgesteuerten Veränderungsprozessen führen.70 Wichtig ist dabei ein beratender Gegenüber, welcher das System bei der Beobachtung des die Verstörung kompensierenden Prozesses begleitet und zu einer veränderten Selbstbeschreibung unterstützt. Wie sich das System stabilisiert, liegt dabei beim System selbst, jedoch können die Kontextbedingungen durch eine_n Berater_in mitge- staltet werden und somit auch den Zugang zur Auswahl möglicher Alternativen der Selbstbe- schreibung.71 Habermas spricht davon, dass Bildungsprozesse nicht nur diskontinuierlich, „sondern in der Regel krisenhaft“ vonstattengehen72 und Schwertl bezeichnet diesen Vorgang als „Entwicklungskrise.“73

2.4.3. Zweiter Versuch eines Praxisbezugs

Mithilfe einer Krisenintervention könnten Menschen in eine Situation gebracht werden, in der sie einerseits sich selbst als Konsument_innen beobachten und ihre Mittäterschaft an der Mas- sentierhaltung erkennen und andererseits zur Stabilisierung ihrer Identität neue, alternative Wege des Konsums erschließen können. Voraussetzung wäre, dass die Intervention abge- stimmt ist auf die systeminternen Wahrnehmungsstrukturen, sie also als relevante Information aus der Umwelt gedeutet werden kann. Gleichzeitig müsste sie derart verstörend, d. h. neuar- tig sein, dass das System (noch) keine adäquate Abwehrreaktion entwickelt hat, so dass im Prozess der Verarbeitung der Störung eine interne Strukturänderung möglich ist; also alterna- tive Handlungsmöglichkeiten zur Systemstabilisierung herangezogen werden können. In der Selbstbeobachtung kann sich das System entscheiden, ob es zu bisheriger Selbstbeschreibung zurückkehrt und mit der Differenz zu kontingenten, das heißt auch anderen möglichen Optio- nen weiterexistiert, oder ob es eine neue Selbstbeschreibung entwirft, die die gemachte Diffe- renzerfahrung inkludiert und zur Identität wandelt.

In der Praxis gibt es Versuche u. a. von der Organisation PETA74, die durch gezielte Provoka- tionen versucht die Menschen zu verstören und dadurch eine Verhaltensänderung zu erwir- ken. So werden neben verdeckten Recherchearbeiten, bei denen z. B. die Zustände in Massen- tierhaltungen veröffentlicht werden auch skandalisierende und Aufmerksamkeitserregende Aktionen veranstaltet wie die „Holocaust auf dem Teller“-Kampagne von 2004, bei der mit- tels Bilder ein Vergleich zwischen den Zuständen in den deutschen Konzentrationslagern und in Intensivtierhaltungsanlagen hergestellt wurde. Auch wenn damit eine mediale Öffentlich- keit erreicht wurde, so war die direkte Wirkung, also eine kausale Verhaltensänderung, mini- mal. Eine Studie belegt, dass die Kampagne bei der Teilzielgruppe „Studierende“ zwar für Aufsehen, jedoch nicht zu einer Einstellungsänderung geführt hat. So gaben 97% der Befrag- ten an, dass sie aufgrund der Kampagne nicht zu einer vegetarischen Ernährungsform wech- seln würden.75 Es scheint, als ob PETA mit ihrem Vergleich übers Ziel hinausgeschossen ist, denn laut der Studie wurde die Gleichsetzung von Mensch und Tier sowie die empfundene Bagatellisierung des Holocaust als unhaltbar und somit nicht akzeptierbar erlebt.76 An diesem Beispiel lässt sich deutlich erkennen, wie wichtig eine Ausrichtung der Intervention auf die Perzeptionsstrukturen des intervenierten Systems ist. Dadurch, dass sich die Studierenden auf einer Ebene angesprochen fühlten, auf der sie der Intervention widersprachen und somit bei ihrer bestehenden Struktur bleiben konnten, blieb die Selbstbeschreibung bzgl. des Konsums von Fleisch ebenfalls unberührt. Eine wirksamere Intervention müsste sich an der Identität des intervenierten Systems orientieren und diese aufgreifend eine Verstörung initiieren, die den Konsum von tierischen Produkten konträr zur Identität des Systems beschreibt. Flankiert von Alternativen zu dem bisherigen Konsumverhalten könnte sich das System einer neuen, veganen Selbstbeschreibung zuwenden. In der Praxis geschieht die Entscheidung für den Ve- ganismus vornehmlich aus ethischen Gründen (92,5%)77 und die Beeinflussung durch die Medien Bücher (56%) / Internet (76%) ist die größte.78 Die ethischen Motive basieren vor- nehmlich auf „einem emotionalen Gefühl des Mitleids mit dem Tier.“79 Einer Entscheidung für eine vegane Lebensweise ging im Durchschnitt eine vegetarische Phase von 5 Jahren vo- raus,80 was zu der Annahme führt, dass die Vorstufe des Vegetarismus notwendig zu sein scheint. Da die Frage dieser Arbeit der Entscheidung für den Veganismus nachgeht, muss die Erarbeitung von fördernden Bedingungen für den Wandel zum Vegetarismus vernachlässigt werden. Es kann jedoch aus systemtheoretischer Perspektive angenommen werden, dass sich eine Intervention an den gleichen Voraussetzungen orientieren muss.

Aus den oben genannten Daten lässt sich der Rückschluss ziehen, dass eine Kriseninterventi- on mittels der Medien Bücher/Internet die vorwiegende Systemlogik von sich vegetarisch ernährenden Menschen „Mitleid mit den Tieren“ aufgreifen und an diese anschließend eine Verstörung induzieren müsste. Eine Dokumentation des Ablaufes eines großen Milcherzeu- gungsbetriebs bzw. des Umgangs mit den Tieren und deren „Verwertung“ bei Rückgang ihrer Milchleistung könnte diese Funktion erfüllen. Letztendlich bedarf es einer verstörenden The- matisierung, dass „jeder Käse auch eine Wurst ist.“ Begleitet von alternativen veganen Komsummöglichkeiten, wären Menschen dann eher in der Lage sich für den Veganismus zu entscheiden.

Wie das Beispiel von PETA gezeigt hat, kann eine Verstörung jedoch bei fehlender An- schlussfähigkeit an die systeminternen Strukturen zu einer Abwehrhaltung führen, die eine Verhaltensänderung verhindert. Hier ist die Idee der paradoxen Intervention interessant, da sie die Abwehrreaktion unterläuft und das System darin bestärkt, sich aktiv mit seinem Verhalten auseinanderzusetzen ohne es in die Defensive zu drängen. Angewandt auf die Thematik des Veganismus wäre eine Intervention denkbar, die Vegetarier_innen in ihrer Entscheidung für den Vegetarismus bestärkt und sie in ihren zumeist ethischen Gründen unterstützt. Die inter- venierte Person sollte ermutigt werden weiterhin auf fleischhaltige Produkte zu verzichten und in dem Umfang, in dem sie es benötigt, tierische Produkte wie Käse oder Leder zu kon- sumieren. Beim Konsum nicht-veganer Erzeugnisse solle sie jedoch sich selbst beobachten und sich fragen, wie es ihr mit dem Konsum gehe und ob ihr Handeln in Einklang mit ihrer Überzeugung sei. Dies könnte in Form medialer Öffentlichkeit geschehen, ob in TV-Spots, dem Internet oder durch Plakatwerbung. Auch wäre der Versuch interessant, wenn diese Form der Intervention in sozialen Netzwerken, die sich durch den geteilten Vegetarismus konstitu- ieren, angewandt wird. Wenn sozusagen von innen heraus die Begründung für das eigene Verhalten positiv konnotiert wird und gleichzeitig der Fokus auf den Konsum tierischer Pro- dukte mittels der Beobachtungsaufgabe gelenkt wird. Dadurch würde die Differenzerfahrung aus dem System heraus kommen und nicht von außen appliziert werden. Jonathan Safran Foers Buch „Tiere Essen“81 kann im Bezug auf den Vegetarismus als eine solche Intervention gesehen werden. Beliebt und als Autor anerkannt beschreibt er ohne anzuklagen oder schwarz-weiß-Mustern zu folgen die Umstände unter denen Fleisch „produziert“ wird. Das Buch stellt dar, überlässt es jedoch den Leser_innen, welche Konsequenz aus den Fakten gezogen werden sollte. Aus systemtheoretischer Sicht hat er als relevante Umwelt (bekannter Autor) eine Irritation erzeugt (der Inhalt seines Buches) die bei vielen Leser_innen eine Strukturänderung hervorgerufen hat, da sie aus einer ähnlichen Perspektive (Foer fragt sich: „Woher kommt das Fleisch?“ um es seinem Sohn erklären zu können) anschlussfähig, sich für den Vegetarismus entscheiden konnten, da er nicht verurteilt, sondern lediglich die Beobachtung fokussiert und eine autonome alternative Selbstbeschreibung zulässt.

2.5. *otwendige Kompetenzen des intervenierenden Systems

Es wird deutlich, dass eine gelingende Intervention komplex und spezifisch sein muss, damit sie wirken kann. Gleichzeitig konnte herausgestellt werden, dass sie nur gelingen kann, sofern sie als Differenzerfahrung wahrnehmbar ist und eine divergierende Selbstbeschreibung, ohne die bisherige zu diskreditieren, erlaubt. Dies setzt eine systemtheoretische Denk- und Vorge- hensweise des Intervenierenden voraus. Charakterisiert wird sie durch eine „neugierige Neut- ralität“, ein Versuch die Annahmen über die Wirklichkeit des Gegenübers zu rekonstruieren.82 Dabei sollte sich die/der Berater_in stets in einen Zustand der konstruktivistischen Beschei- denheit versetzen; er/sie befindet sich permanent in einem experimentellen Prozess der Pas- sung von Intervention und Adressat_innensystem.83 Dies sollte ein methodisch kontrolliertes Vorgehen sein, welches durch die Einsicht geprägt ist, „dass unsere Erkenntnis immer vorläu- fig und ungewiss bleiben muss.“84 Zentral ist dabei das Bilden von Hypothesen zu sehen, wel- che der/die Berater_in anhand der zu Verfügung stehenden Informationen erstellen kann. Mit ihrer Hilfe ist der Entwurf von Zusammenhängen und die Entwicklung von adäquaten Inter- ventionen möglich. Im Abgleich mit den Reaktionen des Klientensystems auf die Interventio- nen erfolgt eine ständige Modifizierung der Hypothesen hin zu einer hilfreicheren, weil Hand- lungsmöglichkeiten erweiternden Version.85 Mit einer Lösungs- und Ressourcenorientierten Perspektive kann der Fokus auf bestehende Stärken, gelungene (Teil-)Lösungen und vor- nehmlich auf relevante Unterschiede, die in der Vergangenheit erlebt wurden, jedoch im Ho- rizont des Problems untergingen, gelegt werden.86 Dabei ist zu beachten, dass das Beratungs- system sich stets zwischen den beiden Polen ähe-Distanz bewegen muss, da einerseits zur Rekonstruktion der Systemlogik des Adressat_innensystems Nähe und zugleich zum Entwurf von Hypothesen und alternativen Handlungsmöglichkeiten Distanz benötigt wird.87

2.6. Handlungsfeldorientierung - Anwendungsfelder in der Praxis sozialer Arbeit

Um Möglichkeiten der Handlungsfeldorientierung systemtheoretisch orientierter Interventio- nen kurz zu umreißen, soll im folgenden eine Differenzierung von Anknüpfungspunkten vor- genommen werden. Es lassen sich dabei die zwei Dimensionen Bildung und politische Arbeit identifizieren.

Bildungsorientierte Interventionen können in den Handlungsfeldern der außerschulischen Bildung, der Erwachsenenbildung, der Gemeinwesen- oder auch der Schulsozialarbeit statt- finden. Allen gemeinsam ist Möglichkeit sich dem Thema theoretisch mittels ethischer Über- legungen zu nähern mit Fragen wie: „Differenz zwischen Mensch und Tier“, „gezieltes Töten als Prozess der Selektion von lebens- und lebensunwertem Leben - einmal ‚Hundewelpe mit Mayo bitte‘ geht nicht, aber ‚Hühnchen süß/sauer‘ schon!?“, „Artgerechte Haltung was be- deutet das? - Wären wir dazu bereit Menschen in ein Zimmer mit Balkon zu sperren, TV und Essen zu ermöglichen, um ihn dann zu töten?“ Eine Auseinandersetzung mit den Folgen des Konsums tierischer Produkte auf ökologischer, klimatischer, sozialer und gesundheitlicher Ebene wäre ebenfalls möglich. Durch eine Sozialraumorientierung könnten örtlicher Zucht-, Mast-, Haltungs-, Transport- und Verarbeitungsunternehmen besichtigt und somit die schein- bare Distanz aufgehoben werden, die der sauber verpackten Milchpackung im Supermarkt innewohnt. Durch Vernetzungsangebote im Rahmen der Gemeinwesenarbeit wäre der partizipative Austausch über alternative Konsummöglichkeiten hin zu gemeinsamen veganen Festmählern denkbar. Die Schulsozialarbeit könnte versuchen über Bildungsprozesse mit den Lehrkräften die Relevanz des Themas für die Unterrichtsgestaltung zu erhöhen bzw. eigene Bildungsangebote innerhalb der Institution Schule entwickeln. Ihnen allen gemein ist jedoch das Diktat der Anschlussfähigkeit und daher sind sie gezwungen individuell auf die jeweili- gen Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstrukturen der Rezipenten ausgerichtet zu sein. Prak- tisch bedeutet das, dass die Wertvorstellungen und Normen anhand derer die Adressat_innen Entscheidungen treffen als Grundlage der Intervention dienen müssen. Es kann somit keine Universalintervention geben, die sofort und umfassend sämtliche Personen in ihrer Entschei- dung zum Veganismus unterstützt.

Politisch könnte soziale Arbeit ihr Mandat wahrnehmen, indem neben der Bildungsarbeit, welche letztendlich auch als politische Willensbildung verstanden werden kann, direkt intervenieren. So wäre der Versuch, ein breites Bündnis von Ärzten, Gesundheitswissenschaftlern und Krankenkassen aufzustellen und aufgrund gesundheitlicher Negativfolgen des Konsums tierischer Produkte für Mensch und Natur Forderungen bzgl. der Subventionierung alternativer Nahrungsmittel oder der Sanktionierung von Massentierhaltungen und der Einfuhr von Produkten dieser Herstellungsart denkbar.

3. Fazit - Kompromisse als Aushandlungsprozess gleichwertiger Lebewesen

Zu Beginn dieser Arbeit war nicht abzusehen, dass ich irgendwann einmal bei der systemi- schen Therapie/Beratung enden würde. Der anfängliche Gedankengang von der hochkomple- xen Thematik der Globalisierung hin zum einzelnen Menschen als handelnder Akteur, ver- wies jedoch auf die Frage wie Menschen darin unterstützt werden können sich für ein alterna- tives Konsumverhalten zu entscheiden, das einen Unterschied erzeugt. Angesichts der Dis- krepanz zwischen geäußertem Wunsch (keine Massentierhaltung) und Verhalten (Konsum tierischer Produkte) suchte ich nach einer Theorie, die über eine kausale Vernunft- Handlungslogik hinausgehend das intransparente, nicht erklärbare Verhalten der Menschen begründen und verständlich machen kann. Mit der Systemtheorie existiert ein Modell, das nicht nur Verhalten erklärt, sondern in Form von systemischer Beratung/Therapie Interventio- nen anbietet, die eine autonome Veränderung des Verhaltens ermöglicht. Eine Manipulation geschieht dabei jedoch nicht, da sich jede Intervention an den systemeigenen Sinnstrukturen orientiert und lediglich eine Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten vornimmt, ohne jedoch die Entscheidung für eine Option zu treffen.

Die Wahl für die Systemtheorie als theoretische Grundlage zur Beantwortung der Fragestel- lung bietet neben der Subjektorientierung auch die Möglichkeit sich in einer Fortführung dem Thema über die Ebene der sozialen Systeme zu nähern, da psychische Systeme immer in sozi- alen Systemen agieren und durch sie beeinflusst werden. Hier könnten die relevanten Fakto- ren herausgearbeitet werden, die eine Differenzerfahrung ermöglichen würden. Einflussgrö- ßen wie die Medien, Bezugssysteme wie Familie und nahe Freunde, Vorbilder und mögliche Formen der Identität, die soziale Systeme zulassen, spielen hier sicherlich eine große Rolle.

In der Auseinandersetzung mit dieser Arbeit habe ich erkennen dürfen, dass einerseits der Veganismus keine Lösung darstellt, die aufoktroyiert werden kann, sondern für die sich Men- schen frei entscheiden (können) müssen und andererseits der Veganismus in seiner ethischen Begründung auch nur ein Kompromiss darstellt. So ist klar, dass eine konsequente vegane Lebensführung nicht möglich ist, da ein Leben ohne anderen Lebewesen Schaden zuzufügen unmöglich ist. Selbst die Anhänger des Jainismus, welche mit Atemmaske und Besen, um Insekten, auf die sie treten könnten zur Seite zu fegen, durchs Leben gehen, können nicht aus- schließen, dass ihre Existenz ohne schädliche Auswirkung auf andere Lebewesen ist. Wer sich wie verhält begründet sich immer in einem Aushandlungsprozess zwischen verschiede- nen Bedürfnissen. Das zeigt sich im tagtäglichen Miteinander, wenn es z. B. darum geht, wer auf einem engen Bürgersteig zu Seite tritt und lässt sich im Konsum von Fleisch „artgerecht gehaltener“ Tiere wiederfinden, wenn diesen ein würdevolleres Leben zugestanden wird, da- mit die anschließende Tötung für die Konsumenten annehmbarer ist. Jeder Mensch zieht seine eigene individuelle Grenze zwischen sich, seinen Bedürfnissen und denen seiner Umwelt. Stets ist es ein Kompromiss zwischen der eigenen Lebensqualität und der anderer Lebewesen. Ob dies dann Menschen und den Konsum auf deren Kosten (Bsp.: T-Shirt von H&M) oder Tiere und den Konsum ihrer toten Körperteile betrifft, es läuft auf das gleiche hinaus.

Es ist jedoch zu hoffen, dass ein Wandel geschehen und ähnlich der sukzessiven Abkehr von Rassismus und Sexismus, die Unterteilung in Spezies als Konstruktion entlarvt und ihre Dis- kriminierung aufgrund ihrer Artzugehörigkeit beendet wird. Denn erst in der Anerkennung als gleichwertige Lebensform, kann eine gleichberechtigte Aushandlung von Bedürfnissen ge- schehen.

4. Literatur

Barthelmess, Manuel (2005): Systemische Beratung. Eine Einführung für psychosoziale Berufe.3., korrigierte Auflage. Juventa Verlag, Weinheim und München

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Berghaus, Margot (2011): Luhmann leicht gemacht. Eine Einführung in die Systemtheorie. 3., überarbeitete und ergänzte Auflage. Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien

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Willke, Helmut (2000): Systemtheorie I: Grundlagen. Eine Einführung in die Grundprobleme der Theorie sozialer Systeme. 6., überarbeitete Auflage. Lucius & Lucius, Stuttgart

[...]


1 Vgl.: Deppe 2008

2 Vgl.: Brachmann 2011

3 Mathma Gandhi (1869-1948) Indischer Humanist und politischer Führer

4 Theodor W. Adorno (1903-1969) dt. Gesellschaftskritiker, Philosoph und Soziologe

5 Friedrich Nietzsche (1844-1900) dt. Philosoph

6 Vgl.: Studentenwerk Dresden 2011

7 Vgl.: Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie e.V. 2012

8 Vgl.: Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH i. L. 2009

9 Vgl.: Clements 2008, S. 26f

10 Vgl.: Krystallis / de Barcellosa / Kügler 2009

11 Vgl.: H&M Hennes & Mauritz B.V. & Co. KG 2012

12 Vgl.: Report Mainz 2008

13 Vgl.: Nowicki, Jörg 2011

14 Vgl.: Dehmer 2011

15 Vgl.: Von der Hagen 2011

16 Vgl.: Börnecke 2011

17 Vgl.: Max Rubner-Institut 2008, S. 97f

18 Zur einheitlichen Verstehensweise soll im Folgenden „veganes Konsumverhalten“ als eine Lebenspraxis verstanden werden, die sowohl auf den Konsum jeglicher tierischer Produkte als auch auf Konsumgüter, bei deren Produktion Tiere beteiligt waren, verzichtet. Sie wird in dieser Arbeit u. a. als Veganismus bezeichnet.

19 Vgl. dazu ausführlicher: Berghaus 2011

20 Vgl.: Berghaus 2011, S. 32

21 Vgl.: Ebd., S. 33

22 Ebd., S. 61

23 Vgl.: Ebd., S. 61

24 Luhmann 1995b, S. 27 zit. n. Berghaus 2011, S. 38

25 Vgl.; Berghaus 2011, S. 38

26 Vgl.: Ebd., S. 39f

27 Ebd., S. 42

28 Vgl.: Ebd., S. 46

29 Vgl.: Ebd., S. 39ff

30 Ebd., S. 41; Hervorhebung im Original

31 Vgl.: Ebd., S. 43f

32 Vgl.: Ebd., S. 50

33 Luhmann 1995b, S. 189 zit. n. Berghaus 2011, S. 51

34 Vgl.: Berghaus 2011, S. 52f

35 Luhmann 1995, S. 189 zit. n. Berghaus 2011, S. 54; Hervorhebungen im Original

36 Vgl.: Berghaus 2011, S. 55

37 Luhmann 1995b, S. 10 zit. n. Berghaus 2011, S. 41; Auslassung: F.H.

38 Vgl.: Berghaus 2011, S. 56

39 Vgl.: Ebd., S. 59

40 Luhmann 1995b, S. 122 zit. n. Berghaus 2011, S. 59

41 Vgl.: Berghaus 2011, S. 59

42 Vgl.: Willke 1994, S. 16

43 Vgl.: Ebd., S. 16

44 Vgl.: Ebd., S. 30f

45 Ebd., S. 30

46 Ebd., S. 79

47 Ebd., S. 72; Hervorhebung im Original

48 Vgl.: Ebd., S. 103

49 Vgl.: Ebd., S. 98

50 Ebd., S. 111

51 Vgl.: Willke 2000, S. 41f

52 Hosemann / Geiling 2005, S. 105

53 Vgl.: Berghaus 2011, S. 121

54 Ebd., S. 121f

55 Vgl.: Hosemann / Geiling 2005, S. 105

56 Bateson zit. n. Berghaus 2011, S. 122

57 Vgl.: Luhmannn 1997, S. 44 zit. n. Berghaus 2011, S. 123

58 Luhmann 2002b, S. 81 zit. n. Berghaus 2011, S. 23

59 Hosemann / Geiling 2005, S. 111

60 Watzlawick 1978, S. 40 zit. n. Willke 1994, S. 92

61 Vgl.: Barthelmess 2005, S. 116 zit. n. Luhmann 1994, S. 69

62 Vgl.: Willke 1994, S. 104; Hervorhebung im Original

63 Vgl.: Ebd., S. 104

64 Von Foerster 1988, S. 33 zit. n. Barthelmess 2005, S. 125

65 Vgl.: Willke 1994, S. 125f

66 Vgl.: Ebd., S. 127

67 Fjodor Dostojewski zit. n. Conen / Cecchin 2009, S. 45

68 Vgl.: Willke 1994, S. 126

69 Ebd., S. 135; Einfügung und Auslassung: F.H., Hervorhebung im Original

70 Vgl.: Ebd., S. 135

71 Vgl.: Ebd., S. 136

72 Vgl.: Habermas 1976, S. 67 zit. n. Willke 1994, S. 137

73 Vgl.: Schwertl 1988, S. 9 zit. n. Willke 1994, S. 137

74 People for the Ethical Treatment of Animals

75 Vgl.: Degner 2009

76 Vgl.: Ebd.

77 Vgl.: Grube 2009, S. 7

78 Vgl.: Becvar / Hechenblaikner / Radojicic 2007, S. 19

79 Grube 2009a

80 Vgl.: Grube 2009, S. 9

81 Foer, Jonathan Safran (2010): Tiere Essen. Kiepenheuer & Witsch, Köln (Originaltitel: Eating animals.)

82 Vgl.: Barthelmess 2005, S. 129f

83 Vgl.: Ebd., S. 131

84 Engelhardt u. a. 1996, S. 123 zit. n. Barthelmess 2005, S. 132

85 Vgl.: Barthelmess 2005, S. 133f

86 Vgl.: Ebd., S. 137ff

87 Vgl.: Ebd., S. 123f

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Veganismus als Weg zur Weltverbesserung!? Eine systemtheoretische Annäherung
Hochschule
Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit Dresden (FH)  (Soziale Arbeit)
Veranstaltung
Aufsuchende und Offene Arbeit im Sozialraum
Note
1,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
23
Katalognummer
V285351
ISBN (eBook)
9783656857389
ISBN (Buch)
9783656857396
Dateigröße
600 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Veganismus, Systemtheorie, Luhmann, Welt verbessern, Vegan
Arbeit zitieren
Felix Hennig (Autor:in), 2012, Veganismus als Weg zur Weltverbesserung!? Eine systemtheoretische Annäherung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285351

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