Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine quantitative empirische Untersuchung. Hierzu haben wir auf Basis bestehender Theorien aus den Bereichen der Intuitions- und Entscheidungsforschung, sowie den Bereich des komplexen Problemlösens ein Instrument entwickelt. Im Speziellen fließen hier die unterschiedlichen Stile intuitiv handelnder und nicht-intuitiv handelnder Menschen mit ein.
Grundsätzlich werden in dieser Arbeit Intuition und Rationalität nicht auf einer Dimension angesiedelt, also nicht als gegensätzlich begriffen, sondern es wird davon ausgegangen, dass Intuition und Rationalität auch gemeinsam auftreten können, in vielen Fällen sogar Hand in Hand gehen.
Die Arbeit beginnt mit einer theoretischen Untersuchung. Hierbei wird das Konstrukt der Intuition aus unterschiedlichen Perspektiven bzw. Fachbereichen betrachtet und auch die (historische) Ideengeschichte beschrieben. Es werden bisherige Ansätze zu diesem Thema in Philosophie, Esoterik und Religion beleuchtet, um einen Überblick zu gewinnen.
Den Kern der theoretischen Untersuchung bilden Konzepte aus der Psychologie, z.B. die von Jung beschrieben Eigenschaften verschiedener Persönlichkeiten. Ebenso einen wichtigen Teil stellen Erkenntnisse aus der kognitiven Psychologie dar. Hierbei liegt ein Schwerpunkt bei den bisher bekannten Heuristiken und kognitiven Verzerrungen.
Zusätzlich wird Intuition aus neurowissenschaftlicher Perspektive (Hirnforschung, enterisches Nervensystem) betrachtet.
Bei der empirischen Erhebung wurden Entscheidungsträger aus unterschiedlichen Unternehmen befragt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- TEIL 1: THEORETISCHE UNTERSUCHUNG
- Unterschiedliche Entscheidungstheorien im Wandel der Zeit
- Intuition - Theorien und Vorstellungen in unterschiedlichen Fachgebieten und Wissenschaftsbereichen
- Intuition im alltäglichen Sprachgebrauch
- Was ist Intuition - eine studentische Befragung
- Semantische Analyse
- Intuition in Philosophie, Esoterik und Religion
- Platonische Anschauung
- Die Identität von Atman und Brahman - Intuition in den indischen Upanischaden
- Intuition in der Esoterik
- René Descartes: „Je pense, donc je suis!“
- Wahrnehmung und Wirklichkeit bei Immanuel Kant
- Wahrnehmung und Wirklichkeit bei Arthur Schopenhauer
- Intuition und Religion
- Intuition in der Psychologie
- Funktionen und Charaktertypen nach Jung
- Entscheidungstypen nach Malcolm Westcott
- Formen von Intuition
- Wahrnehmungsebenen von Intuition
- Einteilung verschiedener Formen von Intuition in Psi-Effekte
- Rationale und intuitive Denkstile
- Trance-Logik
- Drei Komponenten von Intuition
- Komplexes Problemlösen
- Mentale Shortcuts und kognitive Verzerrungen
- Mentale Shortcuts und kognitive Verzerrungen im Modell von Baylor
- Intuition in den Neurowissenschaften
- Intuition und Gehirn
- Das Enterische Nervensystem
- Beiträge aus weiteren Wissenschaften
- Zusammenfassende Überlegungen
- TEIL 2: EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG
- Forschungsdesign und Forschungsablauf
- Untersuchungsdesign
- Ablauf der Studie
- Erstellung des Fragebogen
- Darstellung der Ergebnisse
- Stichprobenübersicht
- Faktorenanalyse
- Faktoren der intuitiven Veranlagung
- Faktoren der Entscheidungssituationen
- Faktoren der allgemeinen Entscheidungsstrategien
- Faktorkorrelationen
- Clusteranalyse
- Weibliche Intuition
- Diskussion
- Die Rolle der Intuition im Entscheidungsprozess
- Theorien und Konzepte der Intuition in verschiedenen Wissenschaftsbereichen
- Einflussfaktoren auf intuitive Entscheidungen
- Zusammenhang zwischen Intuition und kognitiven Fähigkeiten
- Empirische Untersuchung von intuitiven Entscheidungsprozessen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Entscheidungsfindung und der Rolle der Intuition im Entscheidungsprozess. Das Ziel ist es, die verschiedenen Theorien und Konzepte der Intuition zu untersuchen und deren Bedeutung im Kontext von komplexen Entscheidungsfindungsprozessen aufzuzeigen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile: einen theoretischen und einen empirischen Teil. Im ersten Teil werden unterschiedliche Entscheidungstheorien im Wandel der Zeit betrachtet. Zudem werden Theorien und Vorstellungen von Intuition aus unterschiedlichen Fachgebieten und Wissenschaftsbereichen, wie Philosophie, Esoterik, Religion und Psychologie, vorgestellt. Der Fokus liegt auf den Funktionen und Charaktertypen der Intuition nach Jung, den Entscheidungstypen nach Malcolm Westcott, sowie verschiedenen Formen und Wahrnehmungsebenen von Intuition.
Der zweite Teil befasst sich mit einer empirischen Untersuchung, die das Forschungsdesign und den Ablauf der Studie, die Erstellung des Fragebogens und die Darstellung der Ergebnisse umfasst. Dabei werden Faktorenanalysen durchgeführt, um die Faktoren der intuitiven Veranlagung, der Entscheidungssituationen und der allgemeinen Entscheidungsstrategien zu identifizieren. Die Ergebnisse der Clusteranalyse und die Diskussion des Einflusses der "weiblichen Intuition" runden diesen Teil ab.
Schlüsselwörter
Intuition, Entscheidungsfindung, Entscheidungstheorien, komplexe Entscheidungsprozesse, kognitive Fähigkeiten, empirische Untersuchung, Faktorenanalyse, Clusteranalyse.
- Arbeit zitieren
- Steffen Wulf (Autor:in), Tobias Reuter (Autor:in), 2003, Entscheiden in Zeiten steigender Komplexität. Entscheidungsfindung und Intuition bei deutschen Managern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28537