EINLEITUNG
Die Meißener Gemeinsame Feststellung (1988) samt der dazugehörenden Meißener Erklärung ist eines der wichtigsten ökumenischen Dokumente, die die EKD1 zusammen mit der Church of England verfasst hat. Erwachsen aus einer sich schon lange entwickelnden Gemeinschaft der beiden Kirchen, stellt sie einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur sichtbaren Einheit der Kirche dar. „Es war wirklich so, dass die Gemeinschaft zwischen den beteiligten Kirchen bis zu einem Grade herangereift war, dass gesagt werden konnte: die Meißener Erklärung war ‚fällig’“.2 In der Frage der historischen Sukzession des Bischofsamtes konnte keine Einigung erzielt werden, dieses Problem stellt immer noch eine Herausforderung an die Kirchen dar.
Im Folgenden soll zunächst die Geschichte der anglikanischen Kirche zum besseren Verständnis des Sachverhalts kurz dargelegt werden. Anschließend wird die Erklärung selbst im Hinblick auf Inhalt, Sprache und Struktur untersucht. Danach steht die Problematik des Bischofsamtes im Mittelpunkt, die trotz aller Bemühungen immer noch der größte Hindernisgrund zur Einheit ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Geschichte der Anglikanischen Kirche
- 3 Die Meißener Gemeinsame Feststellung
- 3.1 Aufbau und Gliederung
- 3.2 Rekonstruktion der Argumentation
- 3.2.1 Die Meißener Gemeinsame Feststellung I.-V.
- 3.2.2 Die Meißener Erklärung (VI.)
- 3.2.3 Anhang zur Meißener Erklärung
- 3.3 Sprachliche Gestalt
- 3.4 Die Problematik des Bischofsamtes
- 4 Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Meißener Gemeinsame Feststellung (1988) und die Meißener Erklärung als bedeutende ökumenische Dokumente der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Church of England. Ziel ist es, den Inhalt, die Struktur und die theologische Argumentation dieser Dokumente zu analysieren und ihre Bedeutung für den ökumenischen Dialog zu beleuchten. Besonderes Augenmerk liegt auf der Problematik des Bischofsamtes als einem zentralen Punkt der Auseinandersetzung.
- Die Geschichte der anglikanischen Kirche und ihre Entwicklung
- Der Aufbau und die Struktur der Meißener Gemeinsamen Feststellung
- Die theologische Argumentation der Meißener Gemeinsamen Feststellung und Erklärung
- Die Problematik des Bischofsamtes im ökumenischen Dialog
- Die Bedeutung der Meißener Dokumente für den Weg zur sichtbaren Einheit der Kirchen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Meißener Gemeinsamen Feststellung (1988) und der Meißener Erklärung ein. Sie hebt die Bedeutung dieser Dokumente für den ökumenischen Dialog zwischen der EKD und der Church of England hervor und skizziert den weiteren Aufbau der Arbeit. Besonders wird die anhaltende Herausforderung der unterschiedlichen Auffassungen zum Bischofsamt betont, welche die Bemühungen um die sichtbare Einheit der Kirchen erschwert. Die Arbeit verspricht eine Analyse des Inhalts, der Sprache und der Struktur der Erklärung, mit besonderem Fokus auf die Problematik des Bischofsamtes als zentrales Hindernis.
2 Geschichte der Anglikanischen Kirche: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über die Entwicklung der anglikanischen Kirche, beginnend mit der Trennung von der katholischen Kirche im Jahr 1534 unter Heinrich VIII. und der darauf folgenden gemäßigten Reformation unter Elisabeth I. Es beschreibt die Vielfalt der anglikanischen Denominationen, die trotz unterschiedlicher Auffassungen unter dem geistlichen Oberhaupt, dem Erzbischof von Canterbury, vereint sind. Die Gemeinsamkeiten im Glauben (Book of Common Prayer, 39 Artikel) und das Konzept der "Comprehensiveness" als Grundlage des inneren Zusammenhalts werden erläutert. Das Lambeth-Quadrilateral, welches vier wesentliche Punkte für eine einheitliche Kirche definiert, wird vorgestellt und seine Relevanz für den ökumenischen Dialog, insbesondere im Hinblick auf den Konflikt um das Bischofsamt, herausgestellt. Die anglikanische Kirche wird als aktiv in der ökumenischen Bewegung beschrieben, wobei das vierte Element des Quadrilateral – der historische Episkopat – ein Hindernis im Dialog mit der lutherischen Kirche darstellt.
3 Die Meißener Gemeinsame Feststellung: Dieses Kapitel analysiert die Meißener Gemeinsame Feststellung von 1988. Es beschreibt den Aufbau in sechs Kapitel mit 19 Absätzen. Die Definition der Kirche als "Zeichen, Werkzeug und Vorgeschmack des Reiches Gottes" und als "koinonia" wird erläutert. Die Kapitel drei bis fünf behandeln die Bedingungen für die volle, sichtbare Einheit, die bereits erreichte Gemeinschaft und die Einigkeit im Glauben. Kapitel sechs beinhaltet die Meißener Erklärung als Zeichen gegenseitiger Anerkennung und Vereinbarung der nächsten Schritte. Der Anhang wird kurz erwähnt. Das Kapitel legt den Fokus auf die Struktur und Gliederung des Dokuments, bereitet somit den Boden für eine tiefere Auseinandersetzung mit der theologischen Argumentation in den folgenden Unterkapiteln.
Schlüsselwörter
Meißener Erklärung, Meißener Gemeinsame Feststellung, Ökumene, Anglikanische Kirche, Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Church of England, Bischofsamt, historische Sukzession, Lambeth-Quadrilateral, sichtbare Einheit der Kirche, koinonia.
Häufig gestellte Fragen zur Meißener Gemeinsamen Feststellung und Erklärung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Meißener Gemeinsame Feststellung (1988) und die Meißener Erklärung. Es handelt sich um bedeutende ökumenische Dokumente der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Church of England. Die Analyse konzentriert sich auf Inhalt, Struktur und theologische Argumentation der Dokumente und deren Bedeutung für den ökumenischen Dialog, insbesondere die Problematik des Bischofsamtes.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Geschichte der anglikanischen Kirche, den Aufbau und die Struktur der Meißener Gemeinsamen Feststellung, die theologische Argumentation beider Dokumente, die Problematik des Bischofsamtes im ökumenischen Dialog und die Bedeutung der Meißener Dokumente für den Weg zur sichtbaren Einheit der Kirchen.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Geschichte der anglikanischen Kirche, ein Kapitel zur detaillierten Analyse der Meißener Gemeinsamen Feststellung (inkl. Aufbau, Argumentation und sprachlicher Gestaltung) und einen Schluss. Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert den Aufbau. Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen Überblick über die einzelnen Abschnitte.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Ziel ist die Analyse des Inhalts, der Struktur und der theologischen Argumentation der Meißener Gemeinsamen Feststellung und der Meißener Erklärung. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung dieser Dokumente für den ökumenischen Dialog und konzentriert sich insbesondere auf die Problematik des Bischofsamtes als zentralen Punkt der Auseinandersetzung.
Welche Rolle spielt das Bischofsamt?
Das Bischofsamt stellt einen zentralen Punkt der Auseinandersetzung dar und wird als ein wichtiges Hindernis auf dem Weg zur sichtbaren Einheit der Kirchen betrachtet. Die Arbeit untersucht die Problematik des Bischofsamtes im Kontext des ökumenischen Dialogs ausführlich.
Was sind die Schlüsselbegriffe der Arbeit?
Schlüsselbegriffe sind: Meißener Erklärung, Meißener Gemeinsame Feststellung, Ökumene, Anglikanische Kirche, Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Church of England, Bischofsamt, historische Sukzession, Lambeth-Quadrilateral, sichtbare Einheit der Kirche, koinonia.
Welche Bedeutung haben die Meißener Dokumente für die Ökumene?
Die Meißener Dokumente werden als bedeutende Beiträge zum ökumenischen Dialog zwischen der EKD und der Church of England dargestellt. Ihre Bedeutung liegt in der Analyse der Gemeinsamkeiten und der Auseinandersetzung mit den Differenzen, insbesondere hinsichtlich des Bischofsamtes, auf dem Weg zur sichtbaren Einheit der Kirchen.
Wie wird die anglikanische Kirche in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit bietet einen kurzen Überblick über die Geschichte der anglikanischen Kirche, ihre verschiedenen Denominationen, ihre Gemeinsamkeiten im Glauben (Book of Common Prayer, 39 Artikel) und das Konzept der "Comprehensiveness". Das Lambeth-Quadrilateral und dessen Relevanz für den ökumenischen Dialog, insbesondere im Hinblick auf den Konflikt um das Bischofsamt, werden ebenfalls erläutert.
Wie wird die Meißener Gemeinsame Feststellung strukturell analysiert?
Die Analyse der Meißener Gemeinsamen Feststellung umfasst eine Beschreibung des Aufbaus in sechs Kapitel mit 19 Absätzen. Die Arbeit erläutert die Definition der Kirche, die Bedingungen für die volle, sichtbare Einheit, die bereits erreichte Gemeinschaft und die Einigkeit im Glauben. Die Meißener Erklärung und der Anhang werden ebenfalls berücksichtigt.
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- Susanne Schmid (Author), 2002, Die Meißener Erklärung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28540