Das Nibelungenlied zeigt unzählige Bereiche auf, die man wissenschaftlich untersuchen kann. Im Hauptseminar „Nibelungenlied“ im Wintersemester 2011/12 wurden zahlreiche Ansätze unter Hinzunahme von Fachliteratur besprochen und näher betrachtet.
In dieser Arbeit soll es speziell um die Vorausdeutungen im Werk gehen, insbesondere um die Fragestellung, welche Formen der Vorausdeutungen im Nibelungenlied vorhanden sind und inwiefern bzw. ob diese Vorausdeutungen überhaupt eine spezielle Funktion erfüllen. Primär ist hierbei die Untersuchung der inhaltlichen Relevanz der verschiedenen Formen der Vorausdeutungen.
Dabei wird in Kapitel zwei zunächst zwischen Vorausdeutungen des Erzählers und Vorausdeutungen in der dargestellten Handlung unterschieden. Diese verschiedenen Vorausdeutungsformen werden noch einmal untergliedert und einzeln vorgestellt. Im zweiten Teil der Arbeit, in Kapitel drei, werden die Formen auf ihre Funktionen im Werk untersucht, wobei insbesondere genauer betrachtet werden soll, inwieweit sie inhaltlich relevant sind.
Im Anschluss daran findet sich ein kurzer Exkurs in Anlehnung an die Seminardiskussion. Dieser beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern der Begriff der Aventiure definiert wird und mit inwieweit der vorherbestimmten Welt des Nibelungenliedes, die sich durch die Vorausdeutungen abzeichnet, vereinbar ist.
In der Schlussbemerkung der Arbeit wird das zuvor Genannte zusammengefasst und ein Fazit gezogen. Weiterhin biete ich einen Ausblick auf noch unbeantwortete Fragen.
Es soll mit dieser Arbeit ein weiter Überblick über die Vorausdeutungen im Nibelungenlied und ihre Funktionen gegeben werden. Tiefergehende Untersuchungen und Fragestellungen würden den Rahmen der Hauptseminararbeit sprengen, werden demnach hier nicht angestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Formen der Vorausdeutungen im Nibelungenlied
- Vorausdeutungen des Erzählers
- Vorausdeutungen in der dargestellten Handlung
- Träume
- Abschiedsszenen
- Ahnungen und Warnungen
- Der Rat der Wasserfrauen
- Die Funktion der Vorausdeutungen
- Exkurs: Âventiure und Vorausdeutungen – Gegensatz oder vereinbar?
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Vorausdeutungen im Nibelungenlied, fokussiert dabei auf deren Formen und Funktionen. Die Analyse der verschiedenen Formen der Vorausdeutung soll ihre inhaltliche Relevanz im Werk herausarbeiten.
- Unterscheidung zwischen Vorausdeutungen des Erzählers und Vorausdeutungen in der dargestellten Handlung
- Analyse verschiedener Formen der Vorausdeutung, wie z.B. Träume, Abschiedsszenen und Warnungen
- Beurteilung der Funktion der Vorausdeutungen im Werk
- Einordnung der Vorausdeutungen im Kontext der Aventiure
- Zusammenfassung der Erkenntnisse und Einordnung in den Gesamtzusammenhang des Nibelungenliedes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Arbeit und ihre Zielsetzung vor. Kapitel zwei untersucht die verschiedenen Formen der Vorausdeutungen, unterscheidet dabei zwischen Vorausdeutungen des Erzählers und Vorausdeutungen in der dargestellten Handlung. Diese Formen werden detailliert erläutert. Kapitel drei analysiert die Funktionen der Vorausdeutungen und ihre Relevanz für den Inhalt des Werkes. Ein Exkurs beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen Aventiure und Vorausdeutungen. Die Abschließenden Bemerkungen fassen die Erkenntnisse zusammen und geben einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Nibelungenlied, Vorausdeutungen, Erzähler, Handlung, Traum, Abschiedsszene, Warnung, Aventiure, Funktion, Inhalt, Katastrophe, Königinnenstreit.
- Arbeit zitieren
- Lena Thies (Autor:in), 2012, Vorausdeutungen im Nibelungenlied. Formen und Funktionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285799