Die Allokation von Personen auf bestimmte Positionen in unserer Gesellschaft geschieht nach dem sogenannten „Leistungsprinzip“. Ein Individuum, das in einem bestimmten Bereich mehr leistet, hat in diesem Bereich bessere Aufstiegschancen. Diese Grundannahme beim Allokationsprozess erscheint auf dem ersten Blick als gerechtfertigt und fair. Bei einer näheren Betrachtung wird jedoch deutlich, dass das Leistungsprinzip nicht umfassen umgesetzt werden kann und von daher auch Ungerechtigkeit erzeugt.
Diese Beobachtung ist im wissenschaftlichen Diskurs angekommen und es wird versucht mithilfe von unterschiedlichsten Modellen zu erklären. Im Seminar Ungleichheit und Leistung behandelten wir zum einen Luhmanns systemtheoretischen Ansatz und zum anderen Bourdieus Kapitalsortenmodell als grundlegende Modelle zur Betrachtung sozialer Ungleichheiten. Im Rahmen dieser Hausarbeit möchte ich mich auf Bourdieus Kapitalsortenmodell als grundlegendes Modell stützen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Meritokratie und soziale Ungleichheit
- Der Begriff des Meritokratiemodells
- Der Begriff der sozialen Ungleichheit
- Kapitalformen nach Bourdieu
- Das ökonomische Kapital
- Das kulturelle Kapital
- Das soziale Kapital
- Die Kapitalumwandlungen
- Wie Meritokratie soziale Ungleichheit reproduziert
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht, wie das Meritokratiemodell soziale Ungleichheit reproduziert. Sie basiert auf dem Kapitalsortenmodell von Pierre Bourdieu und analysiert die Verbindung zwischen Meritokratie, Leistung und sozialer Ungleichheit. Die Arbeit beleuchtet auch die theoretischen Argumente, die gegen eine unpassende Umsetzung des Leistungsprinzips sprechen.
- Der Zusammenhang zwischen Meritokratie und sozialer Ungleichheit
- Die Rolle des Kapitalsortenmodells von Pierre Bourdieu
- Kritikpunkte am Leistungsprinzip
- Die Bedeutung von Kapitalformen für soziale Ungleichheit
- Die Reproduktion sozialer Ungleichheit durch Meritokratie
Zusammenfassung der Kapitel
2. Meritokratie und soziale Ungleichheit
Dieses Kapitel definiert die Begriffe Meritokratie, Leistung und soziale Ungleichheit. Es stellt das Meritokratiemodell nach Adrian Itschert vor, welches sich in drei Merkmale unterteilt: den elitentheoretischen Bias, die Knappheit der Talente und die These der perfekten Durchlässigkeit. Des Weiteren wird die Begriffsdefinition der sozialen Ungleichheit nach Reinhart Kreckel vorgestellt, der vier zentrale Punkte hervorhebt, die diese Ungleichheit konkretisieren sollen.
2.1 Der Begriff des Meritokratiemodells
Der Abschnitt erklärt den Begriff Meritokratie aus etymologischer Sicht und skizziert das Meritokratiemodell nach Adrian Itschert. Hierbei werden die drei allgemeinen Merkmale der Vertreter des Meritokratiemodells vorgestellt: elitentheoretischer Bias, Knappheit der Talente und die These der perfekten Durchlässigkeit.
2.2 Der Begriff der sozialen Ungleichheit
In diesem Kapitel wird der Begriff der sozialen Ungleichheit näher erläutert. Reinhart Kreckel, dessen Auffassung hier im Vordergrund steht, hebt vier zentrale Punkte hervor, die den Begriff der sozialen Ungleichheit konkretisieren sollen. Dabei wird die soziale Ungleichheit als eine Form der Benachteiligung und Diskriminierung in der Gesellschaft beschrieben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen Meritokratie, Leistung, soziale Ungleichheit und dem Kapitalsortenmodell von Pierre Bourdieu. Darüber hinaus werden Themen wie elitentheoretischer Bias, Knappheit der Talente und die These der perfekten Durchlässigkeit behandelt.
- Arbeit zitieren
- Nilo Gora (Autor:in), 2014, Reproduktion von sozialer Ungleichheit durch das Leistungsprinzip. Betrachtung von Bourdieus Kapitalsortenmodell unter meritokratischen Aspekten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285819