Der Raum als eine grundlegende Dimension von Handeln, Verhalten und Normen fanden innerhalb der Sozialwissenschaften über eine lange Zeit nur wenig Berücksichtigung. Vielmehr wurde ‚Raum‘ als das Territorium oder Umgebung im geographischen Sinne für das soziale Miteinander betrachtet. Erst über das Handeln eines Individuums wird ein Territorium so zu einem sozialen Raum, da menschliches Handeln immer räumlich stattfindet. Raum ist also nicht einfach da, sondern von Menschen gemacht und demnach auch nicht ohne seine sozialen Kontexte denkbar. So gesehen ist der Mensch selbst Ausgangspunkt für Räumlichkeit. Nach Kessl und Reutlinger jedoch muss die Begrifflichkeit des Raumes ergänzt werden. Dies liegt daran begründet, dass der Begriff „Raum“ selbst bereits eine gewisse verfestigte Struktur aufweist, während der Begriff Sozialraum wiederum Platz für menschliche „Interaktionen“ lässt.
Bewegt sich ein Mensch im Raum, so hat das auch gleichzeitig immer Auswirkungen auf andere Menschen. So sei, nach Früchtel, der Mensch „ohne seinen sozialen Kon-text“ nicht denk- und vorstellbar (vgl. Budde / Cyprian / Früchtel, 2007, S. 199). Dieser Gedanke trägt auch der Vorstellung Rechnung, dass in Raumkonzepten heutzutage mehr von relativen Räumen gesprochen wird. Räume werden durch Menschen gestal-tet und sind in ihrer Prägung vom Menschen abhängig. Im Gegensatz dazu würde eine absolute Raumvorstellung stehen, die davon ausgeht, dass der Raum als feste unabänderbare Struktur vorhanden ist (vgl. Web 06).
Um soziale Räume zu verstehen und kennen zu lernen, bedient sich die Wissenschaft des Konzeptes der Sozialraumorientierung. Sie weist darauf hin, dass menschliches Handeln vorhanden sein muss und zielt weniger auf die Veränderung von Menschen, als auf die konkrete Verbesserung der Rahmenbedingungen wie zum Beispiel, die Lebensbedingungen der Wohnbevölkerung eines Stadtteiles oder Wohngebiets ab.
1. Einleitung
2. Begriffsdefinitionen
2.1 Sozialer Raum
2.1 Sozialraumorientierung
3. Stadteilbegehung als eine Methode der Sozialraumorientierung
4. Der soziale Raum – Wohngebiet Oststraße/Remser Weg
4.1 Strukturdaten
4.2 Persönliche Eindrücke der Stadtteilbegehung
4 Zusammenfassung
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinitionen
- Sozialer Raum
- Sozialraumorientierung
- Stadtteilbegehung als eine Methode der Sozialraumorientierung
- Der soziale Raum - Wohngebiet „Oststraße“ / „Remser Weg“
- Strukturdaten
- Persönliche Eindrücke der Stadtteilbegehung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit zielt darauf ab, das Konzept der Sozialraumorientierung anhand einer Stadtteilbegehung in Meerane zu erläutern. Sie untersucht den sozialen Raum des Wohngebiets „Oststraße/Remser Weg“ und beleuchtet die Bedeutung der Sozialraumorientierung für die Arbeit mit Menschen in problematischen Stadtteilen.
- Das Konzept der Sozialraumorientierung
- Definition und Bedeutung des sozialen Raums
- Analyse der Strukturdaten und persönlichen Eindrücke des Wohngebiets „Oststraße/Remser Weg“
- Die Rolle der Stadtteilbegehung als Methode der Sozialraumorientierung
- Potenziale und Herausforderungen der aktiven Gestaltung von sozialen Räumen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Raumbegriffs in den Sozialwissenschaften und die Entwicklung des Konzeptes der Sozialraumorientierung. Sie betont die Relevanz der Raumgestaltung und des menschlichen Handelns im sozialen Kontext.
Begriffsdefinitionen
Dieses Kapitel liefert eine detaillierte Definition des Begriffs "Sozialer Raum" und erläutert die Prinzipien der Sozialraumorientierung. Die Sozialraumorientierung betrachtet soziale Räume in ihrer Gesamtheit und fokussiert auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Bewohner.
Stadtteilbegehung als eine Methode der Sozialraumorientierung
Der Abschnitt beschreibt die Stadtteilbegehung als eine Methode der Sozialraumorientierung. Die Stadtteilbegehung ermöglicht eine unmittelbare und erfahrungsbasierte Auseinandersetzung mit dem sozialen Raum und seinen Bewohnern.
Der soziale Raum - Wohngebiet „Oststraße“ / „Remser Weg“
Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Stadtteilbegehung im Wohngebiet „Oststraße/Remser Weg“ in Meerane. Es beleuchtet die Strukturdaten des Wohngebiets sowie die persönlichen Eindrücke des Autors und verdeutlicht die Bedeutung von strukturellen Gegebenheiten und individuellen Perspektiven für die Analyse von sozialen Räumen.
Schlüsselwörter
Sozialer Raum, Sozialraumorientierung, Stadtteilbegehung, Wohngebiet, Strukturdaten, persönliche Eindrücke, Lebensbedingungen, soziale Problemlagen, Ressourcen, Aktivierung der Bevölkerung, Selbsthilfe, Meerane, „Oststraße/Remser Weg“.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts Sebastian Reichenbach (Autor:in), 2013, Der Soziale Raum. Eine Stadtteilbegehung in Meerane, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286037