Die Polizei im bundesdeutschen Raum sieht sich seid Jahren mit einer stetig steigenden Kriminalitätsrate unter Jugendlichen konfrontiert. Zudem bereitet den Beamten ein neues Phänomen zunehmend Probleme. Nicht nur das Aggressivität und Brutalität der Taten zunehmen, auch die Aufzeichnung der Taten mittels digitaler Medien stellt ein neues Problemfeld dar.
Insbesondere das Handy, welches inzwischen bei fast jedem Jugendlichen vorhanden ist, erfüllt dank Kamerafunktion, mehr und mehr den Dienst der Aufzeichnung von Gewalttaten. Das Internet mit seinen einschlägig bekannten Videoportalen ist voll von Filmen mit gewalttätigen Inhalten, sei es das Verprügeln Unbeteiligter oder das Demütigen von Schulkameraden. Eine Frage welche die Polizei hierbei beschäftigt, ist das Ursache- Wirkungsverhältnis zwischen der realen Gewalt und dem digitalen Medium. Sind die auf Handys und im Internet auffindbaren Kurzfilme lediglich dargestellte, sowieso existierende Gewalt oder veranlasst die Vielzahl der neuen medialen Möglichkeiten Jugendliche erst zur Tatausübung?
Das beide Möglichkeiten auftreten ist sicher, unklar jedoch ist in welchem Verhältnis. Im Zusammenspiel mit unserem Praktikum bei der Polizeidirektion Kiel haben wir uns deshalb dazu entschlossen, dieses Phänomen rudimentär näher zu untersuchen. Dabei legten wir den Schwerpunkt auf Jugendliche im Alter von 14-17 Jahren und versuchten zu ermitteln, über welche Medienkompetenzen diese verfügten und ihre Erfahrungen mit Gewalttätigkeiten, vornehmlich in der Täterrolle. Mögliche Ergebnisse dieser Studie würden einfließen in Präventions- und Aufklärungsprojekte der Kieler Polizei.
Inhaltsverzeichnis
- Gliederung
- Einleitung
- Problemstellung
- Verortung des Themas in der wissenschaftlichen Literatur
- Neue Formen der Gewalt
- Faszination Handy
- Die Risiken von Handys und Internetnutzung
- Gewaltvideos auf Mobiltelefonen
- Gewaltauslöser Mobiltelefon
- Rollenverteilung beim Happy-Slapping
- Methodisches Vorgehen
- Fragebogenkonzeption
- Feldzugang
- Ergebnis
- Basisdaten
- Zusammenhänge und Korrelationen
- Aussichten und Resümee
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zielsetzung des Forschungsberichts liegt darin, das Phänomen von Jugendgewalt im Kontext der Nutzung von Handys und Internet zu untersuchen und zu verstehen, ob und inwiefern diese Medien als Auslöser von Gewalttaten fungieren können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Jugendlichen im Alter von 14-17 Jahren und deren Medienkompetenzen sowie ihren Erfahrungen mit Gewalttätigkeiten, insbesondere in der Täterrolle.
- Zusammenhang zwischen Medienkompetenz und Gewaltverhalten
- Einfluß von digitalen Medien auf die Ausübung von Gewalt
- Analyse von Happy Slapping und Mobile Bullying
- Bewertung der Rolle des Mobiltelefons als Dokumentationsmedium
- Entwicklung von Präventions- und Aufklärungsprojekten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den aktuellen Stand der Jugendkriminalität und die besondere Herausforderung, die die Aufzeichnung von Gewalttaten mittels digitaler Medien darstellt. Das Handy mit seiner Kamerafunktion und das Internet mit seinen gewalttätigen Inhalten rücken dabei in den Fokus.
Die Problemstellung untersucht die Frage, inwiefern neue Medien gewaltauslösend wirken können. Die Debatte um Computerspiele als möglichen Auslöser von Gewalttaten wird kritisch betrachtet. Das Phänomen des Happy Slapping, bei dem Handys als Dokumentationsmedium von Gewalt verwendet werden, wird als Beispiel für den direkten Zusammenhang zwischen Gewalt und digitalen Medien präsentiert.
Die Verortung des Themas in der wissenschaftlichen Literatur analysiert den Stand der Forschung zum Gefahrenpotential von Handys in Verbindung mit dem Internet. Die besonderen Merkmale von Gewalt in digitaler Form im Vergleich zu anderen Medien wie Fernsehen und Computerspielen werden herausgestellt. Die Studie analysiert die verschiedenen Formen von Gewalt, die mit Handys und Internet in Verbindung gebracht werden, insbesondere Happy Slapping und Mobile Bullying.
Schlüsselwörter
Jugendgewalt, Handys, Internet, Medienkompetenz, Happy Slapping, Mobile Bullying, Gewaltauslöser, Prävention, Aufklärung, Forschung, Medien, Dokumentationsmedium.
- Quote paper
- Ludwig von Düsterlohe (Author), 2009, Neue Formen der Jugendgewalt. Handy und Internet als Auslöser von Gewalttaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286365