Eine Interpretation von Sigmund Freuds Essay "Das Motiv der Kästchenwahl". Neben einer inhaltlichen und argumentativen Auseinandersetzung mit Freuds Essay wird die Frage behandelt, ob es sich hierbei auch tatsächlich um ein Essay handelt.
Sigmund Freud behandelt in seinem Text die Frage nach der Motivwahl. Als Beispielgeschichte wählt er die Erzählung vom Kaufmann von Venedig, wo ein junger Mann zwischen drei Kästchen wählen muss, um die kluge Porzia für sich zu gewinnen. Eine Umkehrung des Motivs findet sich auch in einer Erzählung aus den Gesta Romanorum, wo eine junge Frau eine ähnliche Wahl vornehmen muss, um zu dem jungen Sohn des Kaisers zu gelangen. Freud weist nun darauf hin, dass die Wahl des Motivs bzw. dessen Umkehrung ein beliebtes Motiv für Märchen, Mythen und Dichtung ist. Auch bei Aschenputtel, Shakespeares König Lear und dem Mythos von Aphrodite findet sich dieselbe Motivwahl. Es geht darum, dass sich ein Mann zwischen drei Frauen entscheiden muss. Und in jeder Geschichte ist es immer die jüngste und hübscheste Frau, die gewählt wird. Man stelle sich nun die Frage, warum ausgerechnet die dritte die Wählenswerteste sei.
Inhaltsverzeichnis
- Das Motiv der Kästchenwahl
- Die drei Schwestern
- Mythologische Darstellung
- Die Wahl des Motives
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert Sigmund Freuds Interpretation des Motivs der Kästchenwahl in der Erzählung vom Kaufmann von Venedig. Freud argumentiert, dass die Wahl des Motivs bzw. dessen Umkehrung ein wiederkehrendes Motiv in Märchen, Mythen und Dichtung ist. Er untersucht die Bedeutung der drei Schwestern in verschiedenen Geschichten und interpretiert die dritte Schwester als Todesengel. Freud verbindet diese Interpretation mit der Psychoanalyse und der menschlichen Reaktion auf den Tod.
- Die Bedeutung des Motivs der Kästchenwahl in der Literatur
- Die Interpretation der drei Schwestern als Schicksalsgöttinnen
- Die Rolle der Psychoanalyse in der Interpretation von Motiven
- Die Verbindung zwischen Tod und Schönheit
- Die Bedeutung der Zahl Drei in der Mythologie und Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Motiv der Kästchenwahl: Freud stellt das Motiv der Kästchenwahl vor und analysiert seine Verwendung in verschiedenen Geschichten, wie z.B. der Erzählung vom Kaufmann von Venedig und Aschenputtel. Er argumentiert, dass die Wahl des Motivs bzw. dessen Umkehrung ein wiederkehrendes Motiv in Märchen, Mythen und Dichtung ist.
- Die drei Schwestern: Freud untersucht die Bedeutung der drei Schwestern in verschiedenen Geschichten und interpretiert die dritte Schwester als Todesengel. Er argumentiert, dass die dritte Schwester die Schönste und Begehrenswerteste ist, weil sie den Tod repräsentiert und der Mensch eine Reaktion auf den Tod sucht.
- Mythologische Darstellung: Freud versucht, seine Interpretation des Motivs der Kästchenwahl mit mythologischen Figuren wie den Horen und Moiren zu verbinden. Er argumentiert, dass die drei Schwestern eine Verbindung zu den Schicksalsgöttinnen haben und dass die dritte Schwester den Tod repräsentiert.
- Die Wahl des Motives: Freud analysiert die Wahl des Motives durch den Autor und argumentiert, dass der Autor eine „Reduktion des Motives auf den ursprünglichen Mythos“ und damit eine „tiefere Wirkung“ beim Leser erzielen möchte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Motiv der Kästchenwahl, die drei Schwestern, die Psychoanalyse, die Todesgöttin, die Zahl Drei, die Mythologie, die Literatur und die Interpretation von Motiven. Der Text analysiert Sigmund Freuds Interpretation des Motivs der Kästchenwahl und untersucht die Bedeutung der drei Schwestern in verschiedenen Geschichten. Freud argumentiert, dass die dritte Schwester den Tod repräsentiert und dass der Mensch eine Reaktion auf den Tod sucht. Der Text beleuchtet auch die Rolle der Psychoanalyse in der Interpretation von Motiven und die Verbindung zwischen Tod und Schönheit.
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- Melanie Illert (Author), 2006, Sigmund Freuds Essay "Das Motiv der Kästchenwahl". Tatsächlich ein Essay?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286556