Strategische Netzwerkplanung und Netzwerkstrategien


Seminararbeit, 2004

35 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

TABELLENVERZEICHNIS

1. MOTIVATION

2. EINFÜHRUNG
2.1 BEGRIFFSDEFINITION
2.2 PROBLEMSTELLUNG

3. NETZWERKSTRATEGIEN
3.1 P-CENTER PROBLEM
3.2 P-MEDIAN PROBLEM
3.3 BEISPIEL: ERRICHTUNG EINER FEUERWACHE
3.4 ÜBERDECKUNGSPROBLEME
3.4.1 COVERING LOCATION PROBLEM
3.4.2 BEISPIEL: ERRICHTUNG VON KRANKENSTATIONEN
3.4.3 MAXIMUM COVERING LOCATION PROBLEM
3.4.4 BEISPIEL: VERTEILUNG DER KRANKENSTATIONEN
3.5 WAREHOUSE LOCATION PROBLEM
3.6 STEINER-WEBER-MODELL

4. FAZIT

LITERATURVERZEICHNIS

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Supply-Chain-Planungs-Matrix

Abb. 2: Schematische Darstellung des Hamburger Hafens

Abb. 3: Netzwerkplan mit Entfernungsmaß in km

Abb. 4: Erreichbarkeit von Kunden von einem Lagerstandort

Abb. 5: Beispiel: Potentielle Standorte für Krankenstationen

Abb. 6: Varigononscher Apparat30

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Gewichtung der Gefahrenzentren

Tab. 2: Gewichtete Teil-Distanzmatrix

Tab. 3: Entfernungsmatrix

Tab. 4: Überdeckungsmatrix

1. Motivation

Die Geschichte der Mathematik beruht auf dem Versuch die komplexe Realität durch mathematische Modelle darzustellen und zu erklären. Zumeist kann nur eine Annäherung an die reale Lösung unter Vernachlässigung schwer kalkulierbarer Bestandteile erzielt werden. Dabei werden einige Faktoren vernachlässigt, die zu geringen Abweichungen führen. Ursache dieser Simplifikation ist die Problematik der zeitintensiven Berechnung und der zusätzlichen unberechenbaren kritischen Einflüsse.

In einem Zeitalter, in dem der kleinste Wirtschaftsvorsprung zählt, ist es von großer Bedeutung eine möglichst genaue Planung durchzuführen. Deswegen sollte das zu Grunde liegende mathematische Modell die Gegebenheiten der „realen Welt" so genau wie möglich beschreiben. Aus Zeit- und Kostengründen ist jedoch auf eine vollständige Abdeckung des Problems zu verzichten. Ziel sollte es sein, einen Ansatz mit angemessener Präzision unter Berücksich­tigung von Zeitrestriktion zu verfolgen.

So versucht die strategische Netzwerkplanung mit einer Vielzahl qualitativer Verfahren zur Standortbestimmung eine Anpassung an die faktischen wirtschaftlichen Vorgänge unter Berücksichtigung der zuvor genannten Restriktionen zu vollziehen.

Die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung liegt im Umfang der Auswirkung. „Standortentscheidungen bilden einen Eckpfeiler der strategischen Unterneh­mensplanung“ (Günther/Tempelmeier 2003, 61). Die strategische Gestaltung der Supply Chain mittels der strategischen Netzwerkplanung (SNP) stellt die Grundlage einer erfolgreichen taktisch / operativen Planung dar (vgl. Rohde et al. 2000, 10).

Dabei haben die strategischen Aufgaben weitreichende Konsequenzen (vgl. Feige 2003a, 40). Planungsaufgaben solchen Ausmaßes sind mit hohem Kapitaleinsatz verbunden, schwer revidierbar und besonders nachhaltig (vgl. Feige 2003a, 40). „Durch die langfristigen Wirkungen von Standortent­scheidungen auf den Unternehmenserfolg und das hohe Investitionsvolumen der Realisation einer Alternative wird der Standortplanung eine relativ große Bedeutung beigemessen“ (Corsten/Gössinger 2001, 176).

Aufgrund dessen spielt hierbei die methodische Entscheidungsunterstützung eine außerordentlich große Rolle (vgl. Feige 2003a, 40).

Ziel soll es sein eine Einführung in die strategische Netzwerkplanung zu geben, einen Überblick über deren Planungsaufgaben zu schaffen, sowie einige bedeutende Modellierungsansätze für Standortentscheidungen vorzustellen.

2. Einführung

Die strategische Netzwerkplanung gilt es mit Hilfe der Supply-Chain-Planungs- Matrix thematisch einzuordnen.

Die wichtigsten Segmente der Supply Chain Planung sind in Abbildung 1 aufgezeigt und werden anhand des zweidimensionalen Planungshorizont und der Supply Chain Prozesse klassifiziert (vgl. Stadtler/Kilger 2002, 99)[1].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Supply-Chain-Planungs-Matrix (Quelle: Stadtler/Kilger 2002, 99)

Die Supply-Chain-Planungs-Matrix deckt unternehmensübergreifende und unternehmensinterne Aufgaben der Supply Chain Planung ab. Die strategische Netzwerkplanung (Strategic Network Planning) die Produktionsprogramm­planung (Master Planning) sowie die Nachfrageplanung (Demand Planning) mit der Verfügbarkeitsprüfung und Allokationsplanung (Available to Promise) bilden übergreifende Aufgaben für die gesamte Supply Chain (vgl. Rohde et al. 2000, 15).

Den Spalten der Matrix entsprechen die funktionalen Bereiche Beschaffung, Produktion, Distribution und Absatz. Die Zeilen spiegeln die Hierarchie der lang-, mittel- und kurzfristigen Planungsebenen wider (vgl. Schwindt/Trautmann 2002, 30). Auf der obersten Planungsebene wird der Aufbau der Wertschöpfungskette entworfen. Die mittelfristige Produktionsprogrammplanung wird für die gegebene Wertschöpfungskette auf der Basis von Nachfrage­prognosen funktionsübergreifend durchgeführt. Die Ergebnisse dienen auf der kurzfristigen Planungsebene als Vorgaben für die Bestellmengen-, die Losgrößen- und Ablaufplanung sowie für die Distributions- und Transport­planung (vgl. Schwindt/Trautmann 2002, 30).

Im Anschluss erfolgt eine Erläuterung der wichtigsten Begriffe, sowie ein Überblick über die Problemstellung. Des weiteren werden in Kapitel 3 einige ausgewählte quantitative Verfahren zu Standortbestimmung vorgestellt. Im Fazit werden die Ansätze diskutiert und durch einen Ausblick abgeschlossen.

2.1 Begriffsdefinition

Die Struktur eines mehrstufigen Logistiksystems wird in einem Netzwerk, einer sogenannten “Supply Chain“ veranschaulicht, wobei Standorte von Lieferanten (-zentren), Abnehmern (Abnehmerzentren bzw. Großkunden), Lagern und Produktionsstätten miteinander verknüpft werden (vgl. Günther/Tempelmeier 2003, 61). Die Supply Chain stellt eine Folge von Transport-, Lager- und Produktionsprozessen, unter Betrachtung des gesamten Güterflusses von den Lieferanten zum Unternehmen, innerhalb des Unternehmens, und zu den Kunden, dar (vgl. Sauer 2003, 3).

Die Strategie eines Unternehmens stellt im allgemeinen einen groben Plan dar, wie die Unternehmensziele erreicht werden können (vgl. Kuglin 1998, 110)[2].

In der strategischen Netzwerkplanung (engl.: Strategic Network Planning) wird die Gestaltung der Supply Chain so initiiert, dass diese zur Maximierung der ökonomischen Effizienz über einen längeren Zeitraum führt (vgl. Stadtler/Kilger 2002, 105)[3].

Die strategische Netzwerkplanung fokussiert den Entwurf bzw. Aufbau der Wertschöpfungskette auf oberster Planungsebene über einen Planungshorizont von drei bis zehn Jahren (vgl. Schwindt/Trautmann 2002, 30). Sie umfasst alle vier langfristigen Planungsbereiche (Beschaffung, Produktion, Distribution und Absatz), welche z.B. die Errichtung von Werksstandorten und die Gestaltung der physischen Distributionsstruktur beinhalten (vgl. Stadtler/Kilger 2002, 100)[4].

2.2 Problemstellung

Die Ziele der strategischen Netzwerkplanung sind meist von monetärer Ausprägung, so dass Gewinnmaximierung oder Kostenminimierung bei der Standortwahl im Vordergrund stehen, während Kundenserviceniveau und Budgetbeschränkungen von sekundärer Relevanz sind (vgl. Stadtler/Kilge 2002, 105)[5]. Die Aufgabe der strategischen Netzwerkplanung wird beschrieben als das Design der Wertschöpfungskette für einen Planungszeitraum von drei bis zehn Jahren (vgl. Schwindt/Trautmann 2002, 30). Im Detail umfasst das (vgl. Rohde et al. 2000, 10):

- Auf-/Abbau von Lager- und Produktionskapazitäten,
- Planung und Auswahl neuer Standorte,
- Auswahl der Beschaffungs- und Distributionskanäle,
- Entscheidungen über Fertigungstiefe,
- strategische Auswahl und Bewertung der wichtigsten Kunden und Zulieferer, sowie
- Gestaltung von Partnerschaften.

In Fleischmann/Meyr (vgl. Fleischmann/Meyr 2003, 15) werden diese Aufgaben noch erweitert um:

- Strategische Absatzplanung und
- Material- / Produktprogrammplanung.

Wie erkennbar ist, liegt der Fokus auf Standortfragen im Bereich der Beschaffung, Produktion, Distribution und Absatz. Aus diesem Grund werden im weiteren Verlauf ausschließlich die quantitativen Modellierungsansätze für Standortentscheidungen in diesen Bereichen betrachtet.

[...]


[1] “The most important tasks of supply chain planning have been introduced and classified in the two dimensional planning horizon and supply chain process by use of the SCP-Matrix.“

[2] “Generally, operating strategies are broad statements of how an enterprise will achieve its goals and objectives.”

[3]

“During the strategic planning, an organization attempts to design a supply chain which will enable this organization to maximize its economic performance over an extended period of time.“

[4] “Strategic Network Planning covers all four long-term planning sectors, especially the tasks plant location and the design of the physical distribution structure.“

[5] “The objectives are most often financial objectives such as profit maximization or cost minimization, subject to customer service and budget constraints.“

Ende der Leseprobe aus 35 Seiten

Details

Titel
Strategische Netzwerkplanung und Netzwerkstrategien
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Lehrstuhl für Produktion & Logistik)
Veranstaltung
Seminar Produktion & Logistik
Note
2,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
35
Katalognummer
V28690
ISBN (eBook)
9783638303965
Dateigröße
1603 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Strategische, Netzwerkplanung, Netzwerkstrategien, Seminar, Produktion, Logistik
Arbeit zitieren
Diplom-Wirtschaftsinformatikerin Stefanie Hain (Autor:in), 2004, Strategische Netzwerkplanung und Netzwerkstrategien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28690

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