Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e.V. nicht müde wird, mitzuteilen, dass Deutschland kein Vitamin-Mangelland ist und es keine Avitaminosen gibt, nehmen laut einer Forsa-Umfrage 30 Prozent der Deutschen regelmäßig Vitamine oder Mineralstoffe ein. Ist die Einnahme von Vitaminen in Form von Tabletten, Pulver oder Kapseln überhaupt sinnvoll und wie kommt es zu den erschreckenden Studienergebnissen, dass bestimmte Vitamine die Gesundheit eher schädigen als fördern?
Vitamine sind essentiell.
Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass der Mensch ohne die Zufuhr von Vitaminen nicht überleben kann. Lediglich Vitamin D kann im Organismus selbst produziert werden. Zudem kann der menschliche Körper das Provitamin Beta-Carotin in Vitamin A (Retinol) umwandeln. Wir sind also auf eine regelmäßige Vitaminzufuhr überlebenswichtig angewiesen. Die Aufnahmequote von im Colon gebildeten Vitaminen – insbesondere Vitamin K – scheint individuell und intraindividuell unterschiedlich, sodass auch dieses fettlösliche Vitamin zugeführt werden muss und nicht vollständig und bedarfsdeckend von der Darmflora gebildet werden kann. Die Speicher für Vitamine sind im menschlichen Organismus begrenzt und es können nicht alle Vitamine gespeichert werden. Vor diesem Hintergrund erscheint es notwendig, regelmäßig die Vitaminzufuhr zu gewährleisten. Aber in welcher Menge benötigen wir überhaupt Vitamine. Die D.A.CH.-Referenzwerte der Deutschen-, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung beantworten diese Frage nur wenig ausreichend. Die DACH-Referenzwerte gelten lediglich für Gesunde, Schwangere und Stillende und machen praktisch keine Aussage über Kranke. Aber wer ist in der westlichen Welt überhaupt vollständig gesund? Praktisch keiner! Aber für wen gelten dann die DACH-Referenzwerte und wieso gibt es keine Empfehlungen für Kranke? Der Vitaminbedarf ist individuell und intraindividuell unterschiedlich und Referenzwerte und Empfehlungen gelten grundsätzlich für das statistische Mittel. Dementsprechend gelten sie für Einzelpersonen praktisch nicht. Oder doch? Die DACH-Referenzwerte decken das Gros der Notwendigkeit ab und liegen übrigens auch nicht unter den Empfehlungen anderer Länder. Jüngst wurde beispielsweise der Referenzwert für Vitamin D angepasst.
Inhaltsverzeichnis
- Vitamine sind essentiell
- Deutschland ist ein Vitamin-D-Mangelland
- Vitaminanreicherung ist in der EU eher unüblich
- Risikogruppen für einen Vitaminmangel
- Vitamine sind eine chemisch heterogene Gruppe
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Vitaminversorgung in Deutschland und stellt die Frage, ob Deutschland ein Vitamin-Mangelland ist. Er analysiert die aktuelle Situation der Vitaminversorgung in Deutschland, beleuchtet die Rolle der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und diskutiert die Bedeutung von Vitaminen für die menschliche Gesundheit.
- Vitaminversorgung in Deutschland
- Rolle der DGE
- Vitaminmangel und Risikogruppen
- Vitaminanreicherung von Lebensmitteln
- Bedeutung von Vitaminen für die Gesundheit
Zusammenfassung der Kapitel
- Vitamine sind essentiell: Dieses Kapitel erläutert die grundlegende Bedeutung von Vitaminen für den menschlichen Körper und betont, dass der Mensch ohne die Zufuhr von Vitaminen nicht überleben kann. Es wird auch auf die begrenzten Speicherkapazitäten des Körpers für Vitamine hingewiesen und die Notwendigkeit einer regelmäßigen Vitaminzufuhr hervorgehoben.
- Deutschland ist ein Vitamin-D-Mangelland: Dieses Kapitel beleuchtet die aktuelle Situation der Vitamin-D-Versorgung in Deutschland. Es wird festgestellt, dass rund 60 Prozent der Bevölkerung eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung aufweisen. Die DGE gibt neue Referenzwerte für die Vitamin-D-Zufuhr an und betont die Bedeutung von Sonnenlicht und körperlicher Aktivität im Freien für die Vitamin-D-Bildung.
- Vitaminanreicherung ist in der EU eher unüblich: Dieses Kapitel diskutiert die Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitaminen in Deutschland und der EU. Es wird festgestellt, dass die Anreicherung von Lebensmitteln in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern eher unüblich ist. Der Text beleuchtet die unterschiedlichen Ansätze zur Vitaminanreicherung in verschiedenen Ländern und stellt die Situation in Deutschland in den Kontext.
- Risikogruppen für einen Vitaminmangel: Dieses Kapitel identifiziert verschiedene Risikogruppen, die besonders anfällig für einen Vitaminmangel sind. Es werden Faktoren wie Alter, Geschlecht, Ernährungsumstellung, Schwangerschaft, Stillzeit, chronische Erkrankungen und Medikamenteneinnahme als Risikofaktoren für einen Vitaminmangel genannt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Vitaminversorgung, Vitaminmangel, Deutschland, DGE, Vitamin D, Anreicherung von Lebensmitteln, Risikogruppen, Gesundheit, Ernährung, Ernährungsumstellung, Lebensumstände, Vitaminpräparate, Referenzwerte, Studien, Nationale Verzehrsstudie, EPIC Studie, Forsa-Umfrage, Vitamin A, Vitamin E, Vitamin K, Vitamin C, B-Vitamine, fettlösliche Vitamine, wasserlösliche Vitamine.
- Quote paper
- Sven-David Müller (Author), 2013, Ist Deutschland ein Vitamin-Mangelland?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287329