Das Insolvenzgeschehen in Deutschland ist hauptsächlich von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) geprägt. Das verwundert nicht wenn man bedenkt, dass hierzulande rund 99 Prozent der Unternehmen dieser Gruppierung zuzuordnen sind. Große Unternehmen haben außerdem konzernintern oftmals ganz andere Möglichkeiten sich Kapital zu beschaffen.
Doch nicht jede Krise mündet zwangsweise in einer Insolvenz. Durch aktives und zielgerichtetes Handeln im Rahmen eines außergerichtlichen Sanierungsprojektes kann die Unternehmensliquidation abgewehrt und das Unternehmen im Anschluss gestärkt und leistungsfähiger aus der Krise hervorgehen. Damit wird die professionelle Initiierung und Durchführung von Sanierungsprojekten in der Krise zur Pflichtübung.
Diese Arbeit soll klären was Sanierungsprojekte sind, anhand welcher Kriterien sie sich von anderen Projekten unterscheiden lassen, wie sie im betrieblichen Krisenmanagement eingebettet sind und welche Maßnahmen im Rahmen eines Sanierungsprojektes zur Reaktivierung des Unternehmens ergriffen werden können. Darauf basierend soll im Anschluss aufgezeigt werden, welchen Ansprüchen ein Sanierungskonzept gemäß dem IDW S6, dem Standard für Unternehmenssanierungen des Instituts der Wirtschaftsprüfer, mindestens genügen muss, um eine Sanierung erfolgsversprechend abwickeln zu können.
Zuletzt werden auf Basis der Arbeitsergebnisse drei wesentliche Entscheidungssituationen in Sanierungsprojekten aufgezeigt, die Dilemma-Charakter besitzen. So soll verdeutlicht werden, dass trotz scheinbar transparenter Vorgaben, die Aktivitäten in Sanierungsprojekten für Entscheidungsträger oftmals unklar sein können.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Aktualität der Thematik
- 1.2 Ziel der Arbeit
- 2 Die Unternehmenskrise als Anlass für die Sanierung
- 2.1 Der Krisenbegriff
- 2.2 Krisenverlauf und Krisenarten
- 2.3 Ursachen und Wirkungen von Krisen
- 3 Einordnung der Sanierung in das betriebliche Krisenmanagement
- 4 Unterschiede zwischen Projekten im Allgemeinen und Sanierungsprojekten
- 4.1 Inhalt und Wesen von Projekten
- 4.1.1 Was ist ein Projekt?
- 4.1.2 Projektarten
- 4.1.3 Projektziele
- 4.1.4 Projektträger
- 4.1.5 Idealtypische Phasen eines Projektes
- 4.2 Inhalt und Wesen von Sanierungsprojekten
- 4.2.1 Abgrenzung Sanierung, Restrukturierung, Turnaround und Insolvenz
- 4.2.2 Arten von Sanierungsprojekten
- 4.2.3 Sanierungsziele
- 4.2.4 Grundsätzliche Vorgehensweisen
- 4.2.5 Träger von Sanierungsprojekten
- 4.2.6 Idealtypische Phasen eines Sanierungsprojektes
- 4.1 Inhalt und Wesen von Projekten
- 5 Vertiefung: Ansprüche an ein Sanierungskonzept nach dem IDW S6
- 6 Ausgewählte Dilemmata in Unternehmenssanierungen
- 6.1 Operative Kosteneinsparung vs. Investitionen in eine wertorientierte und strategische Unternehmensführung
- 6.2 Meldepflicht des Beraters bei Kenntnis von Insolvenzantragsgründen vs. Loyalität gegenüber dem Mandanten
- 6.3 Rückzug aus bestimmten Geschäftsfeldern zur Konzentration auf Kernkompetenzen vs. Aufrechterhaltung des Unternehmens in seiner ursprünglichen Form
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema der Unternehmenssanierung und analysiert die Besonderheiten von Sanierungsprojekten im Vergleich zu anderen Projekten. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Dilemmata, die bei der Sanierung von Unternehmen auftreten können, und untersucht die Ansprüche an ein Sanierungskonzept nach dem IDW S6.
- Die Unternehmenskrise als Anlass für die Sanierung
- Die Abgrenzung von Sanierung, Restrukturierung, Turnaround und Insolvenz
- Die Herausforderungen und Dilemmata in Unternehmenssanierungen
- Die Ansprüche an ein Sanierungskonzept nach dem IDW S6
- Die Bedeutung von Projekten im Allgemeinen und Sanierungsprojekten im Besonderen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Unternehmenssanierung ein und erläutert die Aktualität des Themas. Sie beschreibt die Zielsetzung der Arbeit und gibt einen Überblick über die behandelten Themen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Unternehmenskrise als Anlass für die Sanierung. Es definiert den Begriff der Krise, beschreibt verschiedene Krisenarten und analysiert die Ursachen und Wirkungen von Krisen.
Das dritte Kapitel ordnet die Sanierung in das betriebliche Krisenmanagement ein und zeigt die Bedeutung der Sanierung als Instrument zur Bewältigung von Unternehmenskrisen auf.
Das vierte Kapitel vertieft die Unterschiede zwischen Projekten im Allgemeinen und Sanierungsprojekten. Es definiert den Begriff des Projektes, beschreibt verschiedene Projektarten und analysiert die Besonderheiten von Sanierungsprojekten.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit den Ansprüchen an ein Sanierungskonzept nach dem IDW S6. Es erläutert die Anforderungen an ein Sanierungskonzept, die von dem Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) in dem Standard für Unternehmenssanierungen (IDW S6) festgelegt werden.
Das sechste Kapitel untersucht ausgewählte Dilemmata in Unternehmenssanierungen. Es analysiert die Spannungsfelder zwischen operativen Kosteneinsparungen und Investitionen in eine wertorientierte und strategische Unternehmensführung, zwischen der Meldepflicht des Beraters bei Kenntnis von Insolvenzantragsgründen und der Loyalität gegenüber dem Mandanten sowie zwischen dem Rückzug aus bestimmten Geschäftsfeldern zur Konzentration auf Kernkompetenzen und der Aufrechterhaltung des Unternehmens in seiner ursprünglichen Form.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Unternehmenskrise, die Sanierung, die Restrukturierung, den Turnaround, die Insolvenz, das betriebliche Krisenmanagement, das Projektmanagement, die Ansprüche an ein Sanierungskonzept nach dem IDW S6 und die Dilemmata in Unternehmenssanierungen.
- Arbeit zitieren
- Tanja Hörmann (Autor:in), 2012, Unternehmenssanierung. Die Krise als Sanierungsanlass, betriebliches Krisenmanagment und ausgewählte Dilemmata, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287554