Bosnien-Herzegowina war seit jeher ein Vielvölkerstaat, was zu reicher kultureller Vielfalt und einer bewegten Geschichte geführt hat. Das 1992 zur Republik erklärte Land grenzt von seiner Lage her nahe an Mitteleuropa, bzw. die mitteleuropäisch geprägten Staaten. Globalisierungs- und Europäisierungsprozesse dürften demnach auch vor diesem Land des nordwestlichen Balkans nicht Halt machen.
Im Rahmen einer dreiwöchigen Interrail-Reise im Sommer 2014 möchte ich der Frage nachgehen, wie sich mir als Backpackerin Europäisierungs- und Globalisierungsprozesse anhand von Wahrnehmungsspaziergängen, teilnehmender Beobachtung und durch Gespräche zeigen. Es geht mir darum zu sehen, wo mir Europa, bzw. die Europäische Union, spontan ins Auge sticht und wo diese Aspekte – eventuell entgegen meiner Erwartungen – weniger zu finden sind. Da die Beobachtungen meiner dreiwöchigen Reise durch alle südosteuropäischen Staaten, bzw. "Balkan-Staaten", den Rahmen eines Essays sprengen würden, beschränke ich mich dabei auf Bosnien-Herzegowina, insbesondere jedoch auf die Hauptstadt Sarajevo, wo ich drei Tage verbringe. Am Rande können dabei auch Beobachtungen mit einfließen, die ich auf einem Ausflug in die herzegowinische Stadt Mostar und in den neun anderen besuchten Balkanländern gesammelt habe.
Inhaltsverzeichnis
- Aufbruchsstimmung in Bosnien-Herzegowina - Ein Wahrnehmungsspaziergang durch Sarajevo
- Wie viel "Europa" oder EU finde ich in Bosnien-Herzegowina?
- An den Abenden meines Aufenthaltes ist die Altstadt Sarajevos völlig überfüllt.
- Auf meinem Streifzug durch die Innenstadt erkenne ich schnell, was in den Hauptstädten südlich von Sarajevo und Belgrad, die ich im Rahmen dieser Reise besuche, nicht selbstverständlich ist.
- Doch was ist nun mit "Europa"? Wo werden die mich interessierenden Europäisierungsprozesse und die Einflüsse der EU mit bloßem Auge erkennbar?
- Von meiner Europa-Flagge keine Spur. Anders jedoch im direkt angrenzenden Busbahnof.
- Auf dem Rückweg vom Bahnhof in die Innenstadt begegnet mir, gleich neben einem größeren Einkaufszentrum, die Europa-Flagge auf einem großen Plakat.
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit der Wahrnehmung von Europäisierungsprozessen und Globalisierung in Bosnien-Herzegowina, insbesondere in Sarajevo, aus der Perspektive einer Backpackerin. Die Autorin möchte untersuchen, wie sich diese Prozesse anhand von Wahrnehmungsspaziergängen, teilnehmender Beobachtung und Gesprächen zeigen und wo die Europäische Union in der Stadt sichtbar ist.
- Osmanischer Einfluss und kulturelle Vielfalt in Sarajevo
- Multikulturalität und Multikonfessionalität in Bosnien-Herzegowina
- Europäische und globale Einflüsse in der Wirtschaft und Kultur Sarajevos
- Die Rolle der EU in Bosnien-Herzegowina, insbesondere im Bereich der Sicherheitspolitik
- Die Wahrnehmung von "Europa" durch die bosnische Bevölkerung
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Beschreibung der historischen und kulturellen Besonderheiten Bosnien-Herzegowinas, die durch den osmanischen Einfluss geprägt sind. Die Autorin schildert ihre Eindrücke von Sarajevo, insbesondere die Altstadt mit ihren orientalischen Gassen und Geschäften. Sie beschreibt die multikulturelle und multikonfessionelle Atmosphäre der Stadt, die sich in der Nähe von Moscheen, Kirchen und Synagogen widerspiegelt.
Im zweiten Kapitel geht die Autorin auf die touristische Bedeutung Sarajevos ein und beschreibt die große Anzahl an Backpackern, die die Stadt besuchen. Sie beobachtet, dass die englische Sprache in der bosnischen Bevölkerung nicht selbstverständlich ist, jedoch in touristischen Einrichtungen und Gaststätten weit verbreitet ist. Sie stellt fest, dass viele Einheimische Deutsch sprechen, da sie in Österreich oder Deutschland gearbeitet haben.
Im dritten Kapitel beschreibt die Autorin die Präsenz internationaler Marken und Geschäfte in der Innenstadt Sarajevos, die auf die ökonomischen Auswirkungen der Globalisierung hinweisen. Sie stellt fest, dass Sarajevo trotz seiner geringen Größe das Flair einer europäischen Metropole hat.
Im vierten Kapitel sucht die Autorin nach sichtbaren Zeichen der Europäisierung und der EU-Präsenz in Sarajevo. Sie stellt fest, dass die Europa-Flagge in der Stadt nur selten zu sehen ist, während sie in anderen europäischen Ländern häufiger vorkommt. Sie findet die Flagge jedoch auf einem Plakat, das die EUFOR-Mission in Bosnien-Herzegowina darstellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Europäisierung, Globalisierung, Bosnien-Herzegowina, Sarajevo, Wahrnehmung, Multikulturalität, Multikonfessionalität, EU-Präsenz, EUFOR-Mission, Backpacker, Tourismus, Kultur, Geschichte, Wirtschaft.
- Quote paper
- Lisa Fink (Author), 2015, Aufbruchsstimmung in Bosnien-Herzegowina. Ein Wahrnehmungsspaziergang durch Sarajevo, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287636