Die vorliegende Ausarbeitung befasst sich mit dem modernen Antisemitismus und dessen Funktion für die Differenzkonstruktion und in der Identitätsstiftung. Es wird rasch ersichtlich werden, dass jüdische Menschen und Judentum für Antisemiten eine projektionsflächenartige Funktion erfüllen, und dass es im Antisemitismus in erster Linie nicht um tatsächliche jüdische Personen und das Zutreffen oder Nichtzutreffen bestimmter Vorstellungen auf sie geht, sondern um ein kollektives Feindbild, was mit „die Juden“ bezeichnet wird. Nach einem Überblick über die Hintergründe, die Entwicklungsströme und die aktuelle Lage des Phänomens folgt eine Begründung der Themenwahl dieser Arbeit zum einen im Fach der Ethnologie, zum anderen für die Relevanz der Thematik weit über den Bereich des Fachs hinaus und eine ausgiebige Besprechung relevanter Theorieströme und Erklärungsansätze des Antisemitismus. Ziel dieser Arbeit soll unter anderem sein, zur perspektivischen Erweiterung sowie zur Verbindung der Theorien zu diesem Themengebiet anzuregen und beizutragen. Es folgt ein Teilkapitel zur Rassismustheorie, in dessen Verlauf u.a. bereits ein erster Teil des für das Vorhaben zu erarbeitenden Analyserahmens vorgestellt wird. Im Teilkapitel zur Antisemitismustheorie wird dann der zweite Teil des Analyserahmens beigetragen, wobei es sich um eine Theorieerweiterung handelt, die bisherige Analysemittel des Antisemitismus maßgeblich bereichert. Die Verbindung dieser beiden Komplexe aus Rassismus- und Antisemitismustheorie soll einen Analyserahmen bilden, der sich dem Antisemitismus mit seinen komplexen Formen und Verstrickungen analytisch umfassender nähern kann. In Kapitel 5, dem Praxiskapitel, wird der erarbeitete Analyserahmen dann auf fünf interkulturelle Fallbeispiele angewendet, um die jeweiligen Fallstrukturen herauszuarbeiten. Die Ergebnisse der Fallanalysen werden in einem nächsten Schritt verglichen. So können die Strukturelemente der Fälle auf Kongruenzen, Parallelen und Ähnlichkeiten, aber auch auf Widersprüche hin untersucht und im Ergebnis Hypothesen zur Sinnstruktur des Antisemitismus formuliert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Fallstudien
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Rolle des Antisemitismus in der Konstruktion von Differenz. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen der Differenzkonstruktion zu beleuchten und deren Zusammenhang mit antisemitischen Diskursen aufzuzeigen.
- Differenzkonstruktion als soziales Phänomen
- Der Antisemitismus als konstitutives Element der Differenzkonstruktion
- Die Konstruktion von "Eigenem", "Fremdem" und einem "unfassbaren Dritten"
- Analyse konkreter Beispiele antisemitischer Differenzkonstruktionen
- Die Bedeutung der Untersuchung für das Verständnis von Antisemitismus und Vorurteilen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beschreibt die Forschungsfrage sowie die Methodik. Es wird die zentrale These aufgestellt, dass Antisemitismus ein integraler Bestandteil der Konstruktion von Differenz ist, die "Eigenes" und "Fremdes" gegeneinander abgrenzt und ein "unfassbares Drittes" erzeugt. Die Arbeit skizziert den theoretischen Rahmen und die Struktur der folgenden Kapitel.
Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Differenzkonstruktion. Es werden verschiedene soziologische und philosophische Ansätze diskutiert, die das Konzept der Differenz und ihre soziale Bedeutung erörtern. Es wird auf die Arbeiten von u.a. [hier relevante Autoren nennen, falls im Originaltext vorhanden] eingegangen, um ein umfassendes Verständnis der theoretischen Perspektiven zu schaffen, die für die Analyse der Rolle des Antisemitismus relevant sind. Die Kapitel erläutert, wie diese Konzepte im Kontext von Antisemitismus angewandt werden können.
Fallstudien: Dieses Kapitel präsentiert Fallstudien, die die Rolle des Antisemitismus in der Konstruktion von Differenz veranschaulichen. Es werden konkrete Beispiele aus der Geschichte und Gegenwart analysiert, um aufzuzeigen, wie "Eigenes" und "Fremdes" konstruiert werden, und wie der Antisemitismus dabei eine zentrale Rolle spielt. Die Analyse der Fallstudien verdeutlicht die Mechanismen der Ausgrenzung und Diskriminierung, die durch antisemitische Differenzkonstruktionen entstehen. Die Auswahl der Fallstudien zielt darauf ab, unterschiedliche historische und gesellschaftliche Kontexte zu beleuchten.
Diskussion: Das Kapitel diskutiert die Ergebnisse der Fallstudien im Lichte der theoretischen Grundlagen. Es werden die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst und Schlussfolgerungen gezogen. Die Diskussion beleuchtet die Bedeutung der Untersuchung für das Verständnis von Antisemitismus und Vorurteilen. Es werden auch die Grenzen der Arbeit und mögliche zukünftige Forschungsfragen angesprochen.
Schlüsselwörter
Antisemitismus, Differenzkonstruktion, Eigenes, Fremdes, Drittes, Vorurteile, Diskriminierung, Sozialpsychologie, Soziologie, Geschichtswissenschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Analyse des Antisemitismus in der Konstruktion von Differenz
Was ist das Thema des Dokuments?
Das Dokument untersucht die Rolle des Antisemitismus in der Konstruktion von sozialer Differenz. Es analysiert, wie antisemitische Diskurse dazu beitragen, "Eigenes" und "Fremdes" zu definieren und ein "unfassbares Drittes" zu erzeugen.
Welche Ziele verfolgt das Dokument?
Das Dokument beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Differenzkonstruktion und zeigt deren Zusammenhang mit antisemitischen Diskursen auf. Es analysiert konkrete Beispiele antisemitischer Differenzkonstruktionen und untersucht die Bedeutung dieser für das Verständnis von Antisemitismus und Vorurteilen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die zentralen Themen sind: Differenzkonstruktion als soziales Phänomen, Antisemitismus als konstitutives Element der Differenzkonstruktion, die Konstruktion von "Eigenem", "Fremdem" und einem "unfassbaren Dritten", Analyse konkreter Beispiele antisemitischer Differenzkonstruktionen und die Bedeutung der Untersuchung für das Verständnis von Antisemitismus und Vorurteilen.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument ist in vier Kapitel gegliedert: Einleitung, Theoretische Grundlagen, Fallstudien und Diskussion. Die Einleitung führt in das Thema ein, die Kapitel "Theoretische Grundlagen" beleuchtet die relevanten Theorien, "Fallstudien" präsentiert konkrete Beispiele und die "Diskussion" fasst die Ergebnisse zusammen und zieht Schlussfolgerungen.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Methodik vor und formuliert die zentrale These: Antisemitismus ist ein integraler Bestandteil der Konstruktion von Differenz. Sie skizziert den theoretischen Rahmen und die Struktur der folgenden Kapitel.
Worauf konzentrieren sich die "Theoretischen Grundlagen"?
Dieses Kapitel diskutiert soziologische und philosophische Ansätze zur Differenzkonstruktion und deren Anwendung im Kontext von Antisemitismus. Es werden relevante Autoren (die im Originaltext genannt werden müssten) und deren Arbeiten berücksichtigt.
Was beinhaltet der Kapitel "Fallstudien"?
Dieser Abschnitt präsentiert konkrete historische und gegenwärtige Beispiele, die die Rolle des Antisemitismus in der Konstruktion von Differenz veranschaulichen. Die Analyse verdeutlicht die Mechanismen der Ausgrenzung und Diskriminierung, die durch antisemitische Differenzkonstruktionen entstehen.
Was geschieht im Kapitel "Diskussion"?
Das Kapitel diskutiert die Ergebnisse der Fallstudien im Licht der theoretischen Grundlagen, fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und zieht Schlussfolgerungen. Es beleuchtet die Bedeutung der Untersuchung und adressiert die Grenzen der Arbeit sowie mögliche zukünftige Forschungsfragen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Dokument?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Antisemitismus, Differenzkonstruktion, Eigenes, Fremdes, Drittes, Vorurteile, Diskriminierung, Sozialpsychologie, Soziologie, Geschichtswissenschaft.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Das Dokument ist für akademische Zwecke bestimmt und eignet sich für die Analyse von Themen im Bereich Antisemitismusforschung und sozialer Differenzierung.
- Quote paper
- MA Myrthe Rosenbaum (Author), 2012, Das Eigene, das Fremde und das unfassbare Dritte. Zur Rolle des Antisemitismus in der Differenzkonstruktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287663