Im zwischenmenschlichen Alltag gehen wir normalerweise davon aus, dass eine gemachte Behauptung nur dann einen Anspruch auf Geltung haben kann, wenn der Sprecher in der Lage ist, diese nachvollziehbar zu begründen.
Aber Ist es vielleicht nicht eher der Fall, dass bestimmte Begründungen am Ende einer Begründungskette stehen und daher selbst nicht begründungsfähig sind?
Kann man daher berechtigterweise davon sprechen, dass es begrifflich so etwas wie eine "Letztbegründung" geben muss und dass dementsprechend auch Einsichten bestehen, welche es erlauben, etwas unbegründet als "gegeben" hinzunehmen?
Inhaltsverzeichnis
- Aufgabe dieses Essays
- Rekonstruktion der kuhlmannschen Argumentation
- Exkurs: "Struktur" bzw. "Bedingungen der Möglichkeit" von etwas
- Aspekte der begrifflichen Argumentation Kuhlmanns
- Ein Widerspruch im Handeln
- Handlungswissen
- Probleme
- Die kuhlmannsche Rede über „Argumentationen“
- Begriff der Argumentation und Begriff der Begründung
- Exkurs: Möglichkeiten der Rede von „Begründungen“ im Bereich begrifflicher Argumentation
- Heißt ,,unbezweifelbar" auch „unantastbar“?
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert kritisch Wolfgang Kuhlmanns Letztbegründungsargument. Die Zielsetzung besteht darin, die zentrale Argumentation zu rekonstruieren und Inkonsistenzen aufzuzeigen, die die Gültigkeit des Arguments möglicherweise einschränken. Der Fokus liegt auf der begrifflichen Analyse und der Untersuchung der Widerspruchsfreiheit der kuhlmannschen Position.
- Rekonstruktion von Kuhlmanns Letztbegründungsargument
- Analyse der begrifflichen Grundlagen des Arguments
- Untersuchung von Inkonsistenzen in Kuhlmanns Argumentation
- Diskussion der Bedeutung unbestreitbarer begrifflicher Grundlagen für die Kommunikation
- Bewertung der Tragfähigkeit des Letztbegründungsarguments
Zusammenfassung der Kapitel
Aufgabe dieses Essays: Dieser Abschnitt skizziert die Ziele des Essays: eine kritische Analyse von Kuhlmanns Letztbegründungsargument. Es wird angekündigt, zunächst die Argumentation zu rekonstruieren und anschließend Inkonsistenzen aufzuzeigen, die die Gültigkeit des Arguments in Frage stellen könnten. Der Fokus liegt auf den Kapiteln 2.3 bis 2.5 in Kuhlmanns "Reflexive Letztbegründung", die eine vollständige Argumentation enthalten, inklusive der Behandlung vermeintlicher Probleme. Der Essay beschränkt sich explizit auf diesen Teil von Kuhlmanns Werk.
Rekonstruktion der kuhlmannschen Argumentation: Kuhlmann argumentiert, dass bestimmte Behauptungen nicht sinnvoll bestritten werden können und somit als unbestreitbare begriffliche Grundlage für argumentative Kommunikation dienen. Der Essay beleuchtet Kuhlmanns Ansicht, dass diese Aussagen keine weitere Begründung benötigen ("Letztbegründung"). Es wird die Frage nach dem Nutzen dieser unbestreitbaren Grundlage diskutiert: die Errichtung eines unhintergehbaren Mittels für konfliktfreie Kommunikation, basierend auf konvergierenden begrifflichen Grundlagen. Anschließend wird Kuhlmanns Argumentation detailliert vorgestellt, die besagt, dass die Geltung von Argumentationsregeln nicht sinnvoll angezweifelt werden kann. Die Methode zur Vermittlung dieser Einsicht besteht darin, die Struktur und die Bedingungen der Möglichkeit des Zweifelns zu reflektieren.
Exkurs: "Struktur" bzw. "Bedingungen der Möglichkeit" von etwas: Dieser Abschnitt klärt den Begriff der "Bedingungen der Möglichkeit" im Kontext von Kuhlmanns Argumentation. Er unterscheidet zwischen begrifflicher und empirischer Betrachtungsweise. Begrifflich betrachtet, verweist "Bedingungen der Möglichkeit" auf die notwendigen Merkmale eines sinnvollen Begriffs, beispielsweise des Zweifelns oder Bestreitens. Empirisch bezieht sich der Begriff auf die psychologischen Bedingungen, die ein bestimmtes Verhalten ermöglichen. Der Exkurs untermauert, dass Kuhlmann eine begriffliche Argumentation vornimmt, indem er die notwendigen Merkmale sinnvollen Zweifelns und Bestreitens analysiert.
2.1. Aspekte der begrifflichen Argumentation Kuhlmanns: Dieser Teil analysiert Kuhlmanns Argumentation, die auf der Unterscheidung zwischen sinnvollem und sinnlosem Bestreiten basiert. "Sinnvolles" Bestreiten setzt bestimmte Bedingungen voraus (Sprecher, Proposition, Kommunikationsgemeinschaft etc.). Ein Bestreiten, das diese Bedingungen nicht erfüllt, wird als "sinnlos" eingestuft und aus der Betrachtung ausgeschlossen. Kuhlmann diskutiert einen selbstperformativen Widerspruch: die gleichzeitige Akzeptanz und Ablehnung der Bedingungen sinnvollen Bestreitens.
Schlüsselwörter
Letztbegründungsargument, Kuhlmann, begriffliche Argumentation, Bestreiten, Begründung, Kommunikation, Widerspruch, Reflexive Letztbegründung, Bedingungen der Möglichkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Kuhlmanns Letztbegründungsargument
Was ist das Thema des Essays?
Der Essay analysiert kritisch Wolfgang Kuhlmanns Letztbegründungsargument. Das Hauptziel ist die Rekonstruktion der zentralen Argumentation und die Aufdeckung von Inkonsistenzen, die die Gültigkeit des Arguments möglicherweise einschränken. Der Fokus liegt auf der begrifflichen Analyse und der Untersuchung der Widerspruchsfreiheit von Kuhlmanns Position.
Welche Aspekte von Kuhlmanns Argumentation werden untersucht?
Der Essay untersucht verschiedene Aspekte von Kuhlmanns Argumentation, darunter die Rekonstruktion des Letztbegründungsarguments selbst, die Analyse der begrifflichen Grundlagen des Arguments, die Untersuchung von Inkonsistenzen, die Diskussion der Bedeutung unbestreitbarer begrifflicher Grundlagen für die Kommunikation und schließlich die Bewertung der Tragfähigkeit des gesamten Arguments.
Wie ist der Essay strukturiert?
Der Essay gliedert sich in mehrere Abschnitte: Zuerst wird die Aufgabe des Essays und die Zielsetzung erläutert. Es folgt die Rekonstruktion von Kuhlmanns Argumentation, inklusive eines Exkurses zum Begriff "Struktur" bzw. "Bedingungen der Möglichkeit". Ein weiterer Abschnitt analysiert Aspekte der begrifflichen Argumentation Kuhlmanns, insbesondere den Umgang mit Widerspruch und Handlungswissen. Schließlich werden Probleme der kuhlmannschen Rede über Argumentationen behandelt, bevor der Essay mit einem Fazit und Literaturangaben abschließt.
Was sind die zentralen Probleme, die der Essay thematisiert?
Der Essay untersucht kritisch die Widerspruchsfreiheit von Kuhlmanns Argumentation. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse des Begriffs der Argumentation und des Begriffs der Begründung im Kontext von Kuhlmanns Ansatz. Die Frage, ob "unbezweifelbar" auch "unantastbar" bedeutet, wird ebenfalls diskutiert.
Was sind die Schlüsselbegriffe des Essays?
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind: Letztbegründungsargument, Kuhlmann, begriffliche Argumentation, Bestreiten, Begründung, Kommunikation, Widerspruch, Reflexive Letztbegründung und Bedingungen der Möglichkeit.
Welche Kapitelzusammenfassungen bietet der Text?
Der Text bietet Kapitelzusammenfassungen, die die Ziele des Essays, die Rekonstruktion der kuhlmannschen Argumentation (inklusive eines Exkurses zu "Bedingungen der Möglichkeit"), die Analyse der begrifflichen Argumentation Kuhlmanns (mit Fokus auf Widerspruch und Handlungswissen) und die Probleme der kuhlmannschen Rede über Argumentationen beschreiben. Es wird deutlich, dass der Essay sich auf einen spezifischen Teil von Kuhlmanns "Reflexive Letztbegründung" konzentriert.
Auf welchen Teil von Kuhlmanns Werk konzentriert sich der Essay?
Der Essay konzentriert sich explizit auf die Kapitel 2.3 bis 2.5 in Kuhlmanns "Reflexive Letztbegründung", da diese eine vollständige Argumentation inklusive der Behandlung vermeintlicher Probleme enthalten.
Was ist die Kernaussage des Essays?
Der Essay zielt darauf ab, Kuhlmanns Letztbegründungsargument kritisch zu analysieren und mögliche Inkonsistenzen aufzuzeigen, die dessen Gültigkeit in Frage stellen könnten. Er untersucht die begrifflichen Grundlagen des Arguments und diskutiert die Bedeutung unbestreitbarer begrifflicher Grundlagen für die Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Kilian Seefeld (Autor:in), 2012, Das "Letztbegründungsargument" bei Kuhlmann, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287793