Im Jahr 2011 gab es laut polizeilicher Kriminalstatistik 47.078 „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“, wovon 12.444 Taten Kinder betrafen. Das sind circa 26,5% aller Fälle. Diese Zahlen verdeutlichen die Wichtigkeit einer Auseinandersetzung mit dem Thema sexuelle Gewalt an Kindern. Die Medien berichten fast täglich über Fälle von Kindesmissbrauch, da das Interesse der Gesellschaft an dieser Problematik sehr hoch ist.
Die Forschung zum Thema steckt noch in ihren Anfängen, denn erst seit den 1980er Jahren wurde das Thema durch die feministische Bewegung an die Öffentlichkeit getragen. Das wird schon bei dem Versuch der Definition von sexueller Gewalt deutlich, da es eine Vielzahl von Begriffsbestimmungen gibt und keine einheitliche, die in allen Kreisen Verwendung findet. Literatur zum Thema findet sich reichlich, allerdings ist diese oft veraltet. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten ist deswegen von großer Wichtigkeit.
Bei professionellen SozialarbeiterInnen, die mit Kindern arbeiten, ist eine ausführliche Beschäftigung mit dieser Problematik unvermeidlich, denn Professionalität setzt ein Wissen über die verschiedenen Entstehungstheorien voraus, um sachgerecht handeln und arbeiten zu können. Dabei ist nicht nur Wissen über sexuelle Gewalt wichtig, sondern in vielen Arbeitsbereichen, nimmt die Präventionsarbeit einen immer größeren Stellenwert ein. Dies erfordert eine Auseinandersetzung mit den Entstehungstheorien von sexueller Gewalt, denn nur wenn klar ist auf welcher Grundlage Missbrauch entsteht, können darauf aufbauend Präventionsmaßnahmen und Interventionsmöglichkeiten erarbeitet werden. Dabei ist die Abstimmung der Maßnahmen auf die jeweiligen Personen besonders wichtig, denn die Menschen sind nicht alle gleich. Deswegen kann es keine einheitliche Arbeitsweise geben, sondern sie muss auf jeden Fall beziehungsweise jede Problemlage genau abgestimmt werden, um die gewünschten Ziele zu erreichen und eine professionelle Arbeitsweise zu gewährleisten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Soziale Arbeit
- Gewalt gegen Kinder
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Kindeswohl – Kindeswohlgefährdung
- Formen von Kindesmisshandlung
- Physische Misshandlung
- Psychische Misshandlung
- Vernachlässigung
- Sexuelle Gewalt
- Rechtliche Grundlagen
- Risikofaktoren/ Ursachen
- Folgen
- Prävention
- Präventionsziele
- Präventionsformen
- Präventionskonzepte
- Elternbriefe
- Elternkurse/ -bildung
- Konzepte Früher Hilfen
- Sozialraumorientierte Prävention
- Präventionsarbeit mit (potentiellen) Opfern
- Theaterpädagogische Prävention
- Zusammenfassung
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Kindesmisshandlung und analysiert verschiedene Formen, Folgen und Möglichkeiten der Prävention in der Sozialen Arbeit. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis des Phänomens zu entwickeln und Handlungsmöglichkeiten für die professionelle Praxis aufzuzeigen.
- Definition und Abgrenzung von Kindesmisshandlung
- Analyse verschiedener Formen von Kindesmisshandlung
- Rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen
- Risikofaktoren und Ursachen von Kindesmisshandlung
- Folgen von Kindesmisshandlung und Präventionsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Kindesmisshandlung ein und beleuchtet die Relevanz der Thematik für die Soziale Arbeit. Sie stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor und gibt einen Überblick über die Struktur und den Aufbau der Arbeit.
Das Kapitel „Definitionen“ beschäftigt sich mit der Begriffsbestimmung von Sozialer Arbeit, Gewalt gegen Kinder und posttraumatischer Belastungsstörung. Es werden verschiedene Definitionen und Abgrenzungen diskutiert, um ein gemeinsames Verständnis der zentralen Begriffe zu schaffen.
Das Kapitel „Kindeswohl – Kindeswohlgefährdung“ erläutert die Bedeutung des Kindeswohls und die verschiedenen Formen der Kindeswohlgefährdung. Es werden die rechtlichen Grundlagen und die Bedeutung der Kindeswohlgefährdung für die professionelle Arbeit in der Sozialen Arbeit beleuchtet.
Das Kapitel „Formen von Kindesmisshandlung“ beschreibt die verschiedenen Formen von Kindesmisshandlung, darunter physische Misshandlung, psychische Misshandlung, Vernachlässigung und sexuelle Gewalt. Es werden die Merkmale und Auswirkungen der einzelnen Formen von Kindesmisshandlung dargestellt.
Das Kapitel „Rechtliche Grundlagen“ beleuchtet die rechtlichen Grundlagen zum Thema Kindesmisshandlung. Es werden die relevanten Gesetze und Verordnungen vorgestellt und deren Bedeutung für die professionelle Arbeit in der Sozialen Arbeit erläutert.
Das Kapitel „Risikofaktoren/ Ursachen“ analysiert die Risikofaktoren und Ursachen von Kindesmisshandlung. Es werden verschiedene Faktoren, die das Risiko für Kindesmisshandlung erhöhen, vorgestellt und deren Bedeutung für die Präventionsarbeit diskutiert.
Das Kapitel „Folgen“ beschreibt die Folgen von Kindesmisshandlung für die betroffenen Kinder. Es werden die verschiedenen Auswirkungen auf die körperliche, psychische und soziale Entwicklung der Kinder dargestellt.
Das Kapitel „Prävention“ befasst sich mit den verschiedenen Ansätzen und Konzepten der Präventionsarbeit im Bereich der Kindesmisshandlung. Es werden die Ziele, Formen und Konzepte der Präventionsarbeit vorgestellt und deren Wirksamkeit diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Kindesmisshandlung, Gewalt gegen Kinder, Soziale Arbeit, Prävention, Risikofaktoren, Folgen, Rechtliche Grundlagen, Kindeswohl, Kindeswohlgefährdung, Familienhilfe, Frühe Hilfen, Theaterpädagogik.
- Citar trabajo
- Cindy Scharfenberg (Autor), 2014, Kindesmisshandlung. Formen, Folgen und Möglichkeiten der Prävention in der Sozialen Arbeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287956