Geldpolitische Strategie der EZB und FEF. Vergleiche beider Zentralbanken unter Beachtung theoretischen Grundlagen


Hausarbeit, 2014

28 Seiten, Note: 1,6


Leseprobe


I
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
II
Abbildungsverzeichnis
III
1
Ziel der Arbeit
1
1.1
Einleitung und Problemstellung
1
1.2
Ziel und Gang der Arbeit
1
2
Theoretische Grundlagen
2
2.1
Die US- und Europäische Zentralbank
2
2.1.1
Geschichte und Institutioneller Aufbau der EZB
2
2.1.2
Geschichte und institutioneller Aufbau des Fed
4
2.1.3
Geldpolitisches Instrumentarium der EZB und des Fed
6
2.2
Konzepte geldpolitischer Strategien
10
2.2.1
Wechselkursstrategie
10
2.2.2
Geldmengenstrategie
11
2.2.3
Direkte Inflationssteuerung
12
2.2.4
Taylor Regel
12
3
Geldpolitische Strategien im Vergleich
13
3.1
Strategie der EZB
13
3.2
Strategie der Fed
16
4
Fazit der Arbeit
18
4.1
Zusammenfassung
18
Anhangsverzeichnis
20
Literaturverzeichnis
22

II
Abkürzungsverzeichnis
EZB
= Europäische Zentralbank
Fed
= Federal Reserve System
Insb.
= insbesondere
ESZB
= Europäisches System der Zentralbanken
MRS
= Mindestreservesatzes
EWI
= Europäisches Währungsinstitut
HVPI
= Harmonisierter Verbraucherpreisindex
OMT
= Outright Monetary Transactions
QE
= Quantitive Easing
DBB
= Deutsche Bundesbank
NZB
= Nationale Zentralbank
Wi-Po
= Wirtschaftspolitk
USA
= United Staates of America
FOMC
= Federal Open Market Committee
PCE
= Personal Consumption Expenditures
SMP
= Securities Markets Programme
IWF
= Internationaler Währungsfond
AEUV
= Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union
MBS
= Mortgage Backed Securities

III
Abbildungsverzeichnis
Abb.
Seite
1
Übersicht über das Eurosystem
3
2
Gremien des Federal Reserve System
5
3
Übersicht über die geldpolitischen Instrumente
6
4
Geldpolitische Strategie des ESZB
14
5
Bestandteile der europäischen und
US-Amerikanischen Geldpolitik
17

1
1
Ziel der Arbeit
1.1 Einleitung und Problemstellung
Selten wurde ein Thema in einem derart kurzen Zeitraum so viele Ausarbeitungen,
Theorien und Bücher gewidmet, wie über die seit 2007 angehende Finanzkrise.
Eine Phase in der Größen der Weltwirtschaft in Bedrängnis kamen, fielen und nicht
mehr aufstanden. Eine Zeit in der Staaten kollabierten, aber auch private Haushalte
die Folgen des Abschwungs zu spüren bekamen. Kündigungen, Einnahmen-
reduzierungen, Zwangsvollstreckungen und schließlich Schulden waren und sind
noch alltägliche Themen. Dabei war eine Zweihundert Jahre lange Forschung, in
der selbst die modernen Institute für Konjunkturforschung aktiv sich mit dem Thema
befassen, nicht in der Lage diesen Ausnahmezustand der globalen Märkte
vorherzusehen.
Mit der Krise war der Auftritt der Nationalbanken von großer Bedeutung. Die
Stützpfeiler und Vertrauensbewahrer einer Ökonomie, wie es die Federal Reserve
System (Fed) für die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) oder die Europäische
Zentralbank (EZB) für den Euroraum sind, greifen mit Hilfe deren Handlungs-
spielräume in das aktive Marktgeschehen ein und beeinflussen den Verlauf der
Ökonomie. Dazu existieren theoretische Ansätze, wie z.B. die Marktregulierer, die
in bestimmte Situationen agieren sollten um einen gewünschten Effekt zu
erzwingen. Eine geldpolitische Strategie beinhaltet diese theoretische Vorgehens-
weise und einen Handlungsrahmen.
1.2 Ziel und Gang der Arbeit
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen geldpolitischen Strategien zu
erläutern und so weit wie möglich der Fed oder EZB einzuordnen. Für diese Analyse
bedarf es vorerst einer theoretischen Grundlage, die im Abschnitt 2 vorgenommen
wird. Im Detail werden im ersten Unterpunkt die zwei Zentralbanken auf ihre
Geschichte, Konstellation und Ziele untersucht. Als nächstes erfolgt unter Punkt 2.2
eine ausführliche Erläuterung der Handlungsräume von Zentralbanken, besser
bekannt unter den Namen geldpolitisches Instrumentarium. Darauf aufbauend
werden in Punkt 2.2 die wichtigsten geldpolitischen Strategien erläutert.
Abschließend werden die Strategien von EZB und Fed erläutert.

2
2
Theoretische Grundlagen
2.1 Die US- und Europäische Zentralbank
2.1.1 Geschichte und Institutioneller Aufbau der EZB
Mit dem Vertrag von Maastricht im Jahr 1992 wurde der Startschuss für eine
gemeinsame Geldpolitik im Euroraum gelegt.
1
Damals unterschrieben die
Teilnehmerländer der Europäischen Union (EU) bis 1999 eine schrittweise
Einführung einer gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsunion einzugehen.
Diese sah vor, in drei Stufen die Wirtschaftspolitik der Partnerländer zu verstärken.
2
Zu den anfänglichen Maßnahmen der zweiten Stufe, gehörte die Gründung eines
europäischen Währungsinstituts (EWI).
3
Der Vorgänger der Europäischen
Zentralbank (EZB) hatte als Hauptaufgabe die Zusammenarbeit der zentralen
Nationalbanken (NZB) zu verstärken und die Koordinierung ihrer Geldpolitik.
Zusätzlich führte das Institut die Vorarbeit für die Errichtung des europäischen
Systems der Zentralbanken (ESZB) aus und kreierte die gemeinsame Euro-
Währung.
4
Kurz vor der Einführung des Euros als Buchgeld im Jahre 1999, löste die neu
gegründete EZB das Währungsinstitut als Währungsbehörde ab.
5
Zu dieser Zeit
haben 19 der 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union den Euro als offizielle
Währung und eine gemeinsame Geldpolitik unter dem Dach der EZB. Länder die
der EU angehören aber eine fremde Währung besitzen, sind nicht Teil des
Eurosystems und verfügen über eine eigene Geldpolitik.
Unter dem Dach des Eurotowers in der Frankfurter Skyline tagen die Mitglieder des
EZB-Rats zwei Mal pro Monat.
6
Zu den Mitgliedern des EZB-Rats gehört das
Direktorium, bestehend aus einem Präsidenten (Mario Draghi), Vizepräsidenten
und 4 weitere Mitglieder. Weiterhin sind die Präsidenten der 19 Euroraum NZB-en
Teil dieses Rates.
7
Während die Nationalbankenpräsidenten jeweils von nationalen
Entscheidungsträgern ernannt werden, sind die Mitglieder des Direktoriums durch
1
Einsehbar unter: http://europa.eu/eu-law/decision-making/treaties/index_de.htm
2
Vgl. Anhang 1.
3
Vgl. Weidenfeld/Wessels, Jahrbuch der Europäischen Integration 1995/96, S. 99.
4
Vgl. Görgens/Ruckriegel/Seitz, Europäische Geldpolitik, S. 39 ff.
5
Vgl. o.V., Geschichte der Europäischen Zentralbank.
6
Vgl. o.V., Der EZB-Rat.
7
Vgl. Mankiw/Taylor, Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, S. 768.

3
die Regierungschefs der Mitgliedstaaten in ihr Mandat einberufen worden.
8
Dabei
kann der EZB-Präsident nur für eine maximale Amtszeit von 8 Jahre das Gremium
leiten.
9
In dieser Zusammensetzung gilt der EZB-Rat als das leitende Organ der
europäischen Geldpolitik.
Abb. 1: Übersicht über das Eurosystem
10
Ziele und Aufgaben
,,Das vorrangige Ziel des Europäischen Systems der Zentralbanken [...] ist es, die
Preisstabilität zu gewährleisten."
11
Durch den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäische Union (Ehemals: EG-
Vertrag), wurde der einzige und zugleich wichtigstes messbares geldpolitisches
Kriterium definiert: die Preisniveaustabilität. Sollte es zu einem Konfliktfall kommen,
sind andere Größeren unterzuordnen. Als Grundlage für die Bemessung des
Preisniveaus werden nicht die nationalen Warenkörbe der EU-Nation gewählt,
sondern eine spezielle EU-weite Kennzahl. Bei der Berechnung vom harmonisierten
Verbraucherpreisindex (HVPI) werden im Vergleich zu den verschiedenen
nationalen Verbraucherpreisindizes, andere Methoden zugrunde gelegt.
12
8
Vgl. Lucius & Lucius, Grundriss der Geldpolitik, S. 126.
9
Vgl. Artikel 283 AEUV.
10
Quelle: Eigene Darstellung in enger Anlehnung an
Gischer/Herz/Menkhoff, Geld, Kredit und Banken, S. 47.
11
Art. Artikel 127 AEUV.
12
Vgl. o.V., HICP-CPI Differences, S. 1.

4
Die vorgegebene Zielgröße der EZB ist hierbei die Steigerung des HVPI um nahe,
aber nicht ganze 2%.
13
Schwankungen des Geldwertes sollen anhand dieser
Vorgabe verhindert werden.
14
Weiterhin ist die ESZB durch den Artikel 127 (1) des
AEUV verpflichtet, die allgemeine Wirtschaftspolitik (Wi-Po) der Union zu
unterstützen. So lange sie dabei nicht die Preisstabilität des Euros riskiert.
Für die Einhaltung des Primärziels (Preisniveauziels) und Sekundärziels
(Allgemeine Wi-Po) hat die EZB folgende Aufgaben zu erfüllen:
-
,,die Geldpolitik der Union festzulegen und auszuführen,
-
Devisengeschäfte (...) durchzuführen,
-
die offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten zu halten und zu verwalten,
-
das reibungslose Funktionieren der Zahlungssysteme zu fördern"
15
.
2.1.2 Geschichte und institutioneller Aufbau des Fed
Die Federal Reserve System blickt im Gegensatz zur EZB auf eine lange
Geschichte zurück. Der erste Versuch eine Zentralbank in den USA zu etablieren
fand im Jahr 1781 statt.
16
Dazu vergab der Kongress eine Banklizenz an die Bank
of North America, die es ihr erlaubte, Bankgeschäfte zu betreiben. Zu dem Zeitpunkt
war aber das amerikanische Finanzsystem in ihrer Größe zu klein und
dezentralisiert um die Zielsetzung einer effektiven Arbeit umzusetzen. Aus diesem
Grund ging der erste richtige Versuch eine Zentralbank in den USA einzuführen erst
auf das Jahr 1791 zurück. Damals vergab noch einmal der Kongress eine 20 jährige
Lizenz an die
First Bank Of The United States
, nachfolgend an die
Second Bank Of
The United States
. Es war auch die
Second Bank Of The United Staates,
die
erstmalig eine angestiegene Inflation in Folge des zweiten Unabhängigkeitskrieges
bekämpfen musste.
17
Als Präsident Andrew Jackson der Bank vorwarf die Währung
nicht stabilisiert und nicht verfassungskonform agiert zu haben, zog er die
öffentlichen Einlagen zurück. Mit dem Verlust an Bedeutung und die
Nichtverlängerung der Banklizenz, verlor die Bank ihren speziellen Status und
verschwand anschließend vom Markt. 69 Jahre später bekam das
13
Vgl. o.V., The definition of price stability.
14
Exkurs: Wenn eine Schwankung des Geldwertes vermieden werden soll, warum sind nicht 0% als
Zielgröße definiert?
15
Artikel 127 (2) AEUV
16
Vgl. Weber/Wölfel, 100 Jahre Federal Reserve System, S. 828.
17
Vgl. Weber/Wölfel, 100 Jahre Federal Reserve System, S. 828.
Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Geldpolitische Strategie der EZB und FEF. Vergleiche beider Zentralbanken unter Beachtung theoretischen Grundlagen
Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen, früher: Berufsakademie Villingen-Schwenningen
Note
1,6
Autor
Jahr
2014
Seiten
28
Katalognummer
V288009
ISBN (eBook)
9783668627192
ISBN (Buch)
9783668627208
Dateigröße
821 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
geldpolitik, geldpolitische strategie, VWL, GEld, EZB, FED, Strategie, Quantitative Easing, Geldmenge
Arbeit zitieren
Ignacio Lopez (Autor:in), 2014, Geldpolitische Strategie der EZB und FEF. Vergleiche beider Zentralbanken unter Beachtung theoretischen Grundlagen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288009

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