Die Idee des künstlichen Menschen fasziniert den Menschen seit er denken kann. In der griechischen Mythologie wird Pandora, die erste Frau, künstlich aus Lehm geschaffen. Ähnliches gilt für den Golem, ein Geschöpf aus der jüdischen Legende. Die Faszination an dem Motiv des künstlichen Menschen ist verbunden mit dem Wunsch, selbst Herr und Schöpfer über lebendige Kreaturen zu sein.
Seit der naturwissenschaftlichen Revolution im 16. und 17. Jahrhundert wird die Frage nach einem Schöpfer, einem existenten freien Willen oder einer immanenten Seele auch von der Philosophie neu und anders beantwortet. Mit der Zeit der Aufklärung entsteht ein neues mechanistisches und deterministisches Weltbild.
Die Motive der Marionette und des Automaten spiegeln diese Thematik in der Literatur wider. In der Romantik erzeugen die Motive eine Wirkung des Unheimlichen und Unberechenbaren, während im Realismus Marionette und Automat zu einfachen, seelenlosen und steuerbaren Wesen werden.
In dieser Seminararbeit soll die Bedeutung des Automatenmotivs im Sinne Büchners aufgezeigt werden, indem als erstes die philosophischen Einflüsse und im zweiten Schritt die Facetten und Funktionen des Motivs in Leonce und Lena dargestellt werden
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Philosophische Einflüsse auf Büchners Automatenmotiv
- René Descartes Illustration des Dualismus
- Julien Offray de La Mettries Maschinenmensch (l'homme machine)
- Baruch Spinozas monistische Weltanschauung
- Büchners Philosophie
- Das Automatenmotiv
- Differenzierung des Motivs
- Bedeutungen des Automatenmotivs
- Psyche
- Sprache
- Gesellschaft
- Poetik
- Schlußwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Bedeutung des Automatenmotivs in Georg Büchners Lustspiel "Leonce und Lena" und stellt dessen philosophischen Hintergrund dar. Sie analysiert, wie dieses Motiv in Büchners Werk verwendet wird, um die menschliche Natur, die Gesellschaft und die Sprache zu reflektieren.
- Philosophische Einflüsse auf Büchners Automatenmotiv
- Die vielschichtigen Bedeutungen des Automatenmotivs
- Die Rolle des Automatenmotivs in der Darstellung von Psyche, Sprache und Gesellschaft
- Die ästhetische Funktion des Motivs in Büchners Poetik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Automatenmotiv in einem historischen Kontext dar und führt in die Thematik der Seminararbeit ein. Im zweiten Kapitel werden die philosophischen Einflüsse auf Büchners Automatenmotiv untersucht. Es wird die Sichtweise von René Descartes, Julien Offray de La Mettrie und Baruch Spinoza beleuchtet, sowie Büchners eigene philosophische Haltung in Bezug auf die Maschine und den Menschen. Kapitel drei analysiert das Automatenmotiv in "Leonce und Lena", indem es verschiedene Facetten und Funktionen des Motivs in Bezug auf Psyche, Sprache, Gesellschaft und Poetik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Automatenmotiv in Georg Büchners Lustspiel "Leonce und Lena". Die Arbeit untersucht die philosophischen Einflüsse auf Büchners Werk, insbesondere die Ansichten von Descartes, La Mettrie und Spinoza. Wichtige Themen sind der Dualismus von Körper und Geist, die Frage der freien Willens und die Natur des Menschen. Das Automatenmotiv wird im Kontext von Psyche, Sprache und Gesellschaft sowie in Bezug auf Büchners Poetik analysiert.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2011, Facetten des Automatenmotivs in Georg Büchners Lustspiel „Leonce und Lena“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288013