Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffsklärung „Neue Medien“
3. Der Computer
4. Chancen und Vorteile des Computers
4.1. Der Computer als Hilfs- und Unterrichtsmittel für den SU
4.2. Der Computer als Unterstützung zur Entfaltung von Unterrichtskonzepten im SU
4.3. Der Computer als Kommunikationsmittel im SU
4.4. Der Computer als Präsentationsmittel im SU – Präsentationsplattform kidipedia
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die rasante mediale Entwicklung ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Neben dem Leitmedium Fernsehen bestimmt die Entwicklung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien beruflich und privat unseren Alltag und bringt wesentliche Konsequenzen mit sich. Veränderungen zeigen sich in wachsenden Bedeutungs-zuschreibungen und im steigenden Nutzungsverhalten hinsichtlich der sogenannten „Neuen Medien“. Gerade der Computer und das Internet stellen hierbei neue gesellschaftliche Herausforderungen dar. Wir müssen kontinuierlich neue Aneignungsprozesse durchlaufen um an der Informationsgesellschaft und am beruflichen Alltag teilhaben zu können. In der Lebenswelt der Kinder nimmt die Mediennutzung ebenfalls stark zu. Neben dem Fernsehen, steigt der Gebrauch des Computers und des Internets anhaltend. Insbesondere zu Hause kommt der Rechenautomat zum Einsatz (vgl. Bertow 2008,S.9f). Auch in der Grundschule kommt es bereits zur Nutzung der „Neuen Medien“. Im Vorwort des Lehrplans für die bayerische Grundschule Juli 2000 sagt die Bay. Staatsministerin für Unterricht und Kultus Monika Hohlmeier: „Neben der Vermittlung der traditionellen Kulturtechniken hat die Grundschule gegenwarts- und zukunftsbezogene Aufgaben im Blick, zu denen heute selbstverständlich die Begegnung mit Fremdsprachen und der Umgang mit dem Computer gehören“ (Mitzlaff 2007, S.1).
In der folgenden Arbeit möchte ich, ausgehend vom Begriff der „Neuen Medien“ den Computer in der Grundschule im Sachunterricht, näher betrachten und dabei auf Chancen und mögliche Vorteile die damit verbunden sind, eingehen. Herausforderungen, die es Zweifels ohne gibt, möchte ich außen vor lassen und den Leser selber zum Denken anregen, welche Nachteile sich mit dem Einsatz des Computers in der Grundschule aus den positiven Punkten ergeben.
2. Begriffsklärung „Neue Medien“
Um eine Vorstellung vom Begriff der „Neuen Medien“ zu erhalten, zeige ich zwei Definitionen auf. Nach Bollmann (1995) sind Medien „Alle Verfahren und Mittel, die mit Hilfe digitaler Technologie, also computerunterstützt, bislang nicht gebräuchliche Formen von Informationsverarbeitung, Informationsspeicherung und Informationsübertragung, aber auch neuartige Formen von Kommunikation ermöglichen“. Aufenfanger (1999) definiert die Definition konkreter, in dem er die „Neuen Medien“ als „alle Formen der Wissensaufbereitung oder der Informationsvermittlung, die in digitalisierter Form über Computer oder Internet erreichbar sind und die sich durch eine hypermediale Struktur auszeichnen“, bezeichnet (vgl. Bertow 2006, S.12 f).
3. Der Computer
„Schüler(innen) können durch den Einsatz von Lerncomputern, das, was sie bisher an fünf Tagen gelernt hätten, an zwei Tagen lernen, und dies bliebe zudem dreimal so gut im Kopf haften. Die damit gewonnene Zeit könne für das Anstreben anderer Schlüsselqualifikationen genutzt werden“ (Struck 1998, S. 141f). Diese Hypothese, die der Erziehungswissenschaftler Peter Struck in seinem Buch „ Netzwerk Schule. Wie Kinder mit dem Computer das Lernen lernen“,1998, aufstellt, war Anlass zu vielerlei Diskussionen und bewegte unter anderem Paul Thomas Mohr ein ganzes Buch über den Computereinsatz in der Grundschule zu schreiben. Er fand es faszinierend, träfe die Aussage zu, würde dies einerseits bedeuten, dass sich die benötigte Lernzeit der Kinder mit dem Computer um 60 Prozent reduziert und gleichzeitig die Behaltensquote erheblich gesteigert werden würde. Schüler(innen) behalten im Durchschnitt 20 Prozent vom Unterricht durch den Lehrer. Mit dem Computereinsatz würden die Kinder nur noch 40 Prozent vergessen (vgl. Mohr 2003, S.1f).
Sofern die benutzte Software didaktisch durchdacht ist, kann es sinnvoll sein, den Unterricht, gerade auch den Sachunterricht mit Hilfe von Lernprogrammen und auch dem Internet abwechslungsreich zu gestalten (vgl. Bertow 2008, S.9f).
4. Chancen und Vorteile des Computers
4.1. Der Computer als Hilfs- und Unterrichtsmittel für den SU
Jean Retschitzki und Jean- Luc Gurnter definieren drei Arten vom computerunterstützenden Unterricht. Sie sprechen erstens von Programmen zur Wiederholung und Festigung des Gelernten, von den eigentlichen Unterrichtsprogrammen oder didaktischen Programmen und von Programmen zum entdeckenden Lernen im Sachunterricht (vgl. Retschitzki & Gurtner 1997, S.23).
„Heimat- und Sachunterricht lässt Raum zur Entfaltung von Neugierde und Kreativität […). Lehr- und Lernmittel sollen vor allem selbstgesteuertes Lernen […] ermöglichen und unterstützen. Geeignete Computerprogramme und andere informationstechnische Möglichkeiten sind zunehmend zu nutzen.“ (Lehrplan Grundschule, 2000,S.36f).
Wie im Lehrplan erwähnt, soll im Sachunterricht der Computer benutzt werden. Oben genannte Programme bieten dabei gute Einsatzmöglichkeiten. Bei Programmen zur Wiederholung und Festigung des Gelernten, handelt es sich um verschiedene Software, die lediglich als Übungsfeld für den Schüler dient. Der Schüler wiederholt den Stoff, den er mit Hilfe eines Lehrers oder Buches gelernt hat (vgl. Retschitzki& Gurtner 1997,S.23f). Die Kinder können damit den gelernten Themen am Bildschirm begegnen, sie visuell und auch auditiv aufnehmen und betrachten und so ihr Wissen vertiefen, üben und reflektieren (vgl. Mitzlaff 2007,S.548). In der dritten Klasse stellt der Themenblock „Leben mit der Natur“ einen großen Bereich im Sachunterricht dar. Es ist wichtig, dass die Schüler am Ende der Lernsequenz über den Wald, die Tiere des Waldes und über die Pflanzen und Pilze des Waldes Bescheid wissen (vgl. Lehrplan Grundschule, 2000, S.50). Hier gibt es Lernsoftware mit gezielten Sachtests, die die Kinder über ihr Wissen über den Wald abfragen. Dabei zielt das Programm nicht nur auf die visuelle und auditive Begegnung mit der Sache ab, sondern speziell auch auf die vielfache Wiederholung der Fragen, damit die richtigen Antworten in den Gedächtnissen der Schüler verfestigt werden. Vorteile sind hier die einfache Bedienung der Programme. Sobald das Kind fähig ist, den Computer einzuschalten und das Programm zu starten, ist es möglich mit diesen Sachtests zu üben und zu lernen (vgl. Retschitzki & Gurtner 1997,S. 25f).
Die eigentlichen, klassischen oder didaktischen Unterrichtsprogramme nehmen selber Lehrfunktion wahr. Die Schüler lernen zum spezifischen Thema alle Fertigkeiten, Konzepte und den nötigen Unterrichtsstoff. Wie richtige Lehrer testen sie die Kinder mit Übungen und Proben zur Überprüfung des Gelernten. Die Programme zum entdeckenden Lernen fördern unsere Fähigkeit, durch unsere Intuition zu lernen. Es ist in der Tat möglich, etwas ohne Lehrer und Unterricht zu lernen, so lange eine gewisse Neugier und Interesse vorhanden ist. Durch diese Programmvielfalt wird im Sachunterricht selbstgesteuertes und selbstständiges Lernen gefördert und so der Unterricht unterstützt. Außerdem lernen die Kinder gleichzeitig den angemessenen und richtigen Umgang mit den neuen Medien, das auch für die Zukunft sehr wichtig sein wird(vgl. Retschitzki & Gurtner 1997,S.31f).
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