Seit dem Ende des Ost-West-Konflikts besteht in der wissenschaftlichen Diskussion eine weitgehende Einigkeit darüber, dass die bipolare Struktur des internationalen Systems nicht mehr existent ist. Wie sieht jedoch das neue System am Anfang des 21. Jahrhunderts aus? Bei einer logischen Betrachtung könnte angenommen werden, dass der Wandel zu einem unipolaren System geführt hat, gemäß der Rechnung zwei minus eins gleich eins, wobei die Vereinigten Staaten als einzige verbleibende Großmacht aus dem bipolaren System die hegemoniale Stellung übernommen haben. Doch entspricht diese rein logische und (neo-) realistische Betrachtung auch der Realität? Um diese Frage beantworten zu können, muss sich dem vermeintlichen Hegemon, den USA, zugewandt werden. Eine Bestätigung der Annahme, das internationale Gefüge sei unipolar strukturiert, kann jedoch nur erfolgen, wenn drei unterschiedliche Ebenen nicht im Widerspruch zueinander stehen. Bei der ersten handelt es sich um die realen Machtkapazitäten der USA. Analysiert wird, ob der vermeintliche Hegemon über eine Ansammlung von militärischer, wirtschaftlicher und auch „weicher“ Potenz verfügt, so dass er seiner hegemonialen Rolle gerecht werden könnte. Die zweite Ebene ist hingegen losgelöst von den oben genannten (neo-) realistischen Faktoren. Hier wird sich stattdessen der Absicht und Bereitschaft zugewandt, die die USA zur tatsächlichen Annahme einer hegemonialen Stellung signalisieren. Zu diesem Zweck werden die nationalen Sicherheitsstrategien der Präsidenten Clinton und Bush jun. miteinander verglichen. Neben den rhetorischen Argumenten, die wichtige Einblicke in das Selbstverständnis der USA ermöglichen, werden mit der dritten Ebene die bisherigen politischen Begebenheiten zur Analyse herangezogen. Im Fokus steht der Kampf gegen den internationalen Terrorismus, da dieser als größte „Herausforderung“ der Vereinigten Staaten in der Gegenwart angesehen werden kann. Um einen tieferen Einblick zu erhalten, werden drei Einzelthemen betrachtet: Irak-Konflikt, die Zerschlagung weltweit agierender terroristischer Organisationen und die globale Bekämpfung der Ursachen des internationalen Terrorismus. Nachdem alle drei Ebenen erfasst und untersucht wurden, bleibt zu hinterfragen, ob ein Widerspruch zwischen ihnen ausgemacht werden kann. Das Ergebnis dieser Untersuchung bleibt natürlich kontrovers, denn die Möglichkeiten sind vielfältig.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Ziel der Hausarbeit
- 2 Gründe für eine unipolare Weltordnung
- 2.1 Militärische Macht
- 2.2 Ökonomische Macht
- 3 Die Verhaltensabsichten der Vereinigten Staaten als Bestätigung der realistischen Sichtweise
- 3.1 Die nationale Sicherheitsstrategie der USA unter Präsident William J. Clinton (Clinton-Doktrin)
- 3.2 Die nationale Sicherheitsstrategie der USA unter Präsident George W. Bush (Bush-Doktrin)
- 3.3 Vergleich der nationalen Sicherheitsstrategien
- 4 Erfolgsanalyse amerikanischer Interventionen
- 4.1 Der Irak-Konflikt
- 4.1.1
- 4.1.2 Befriedung und Demokratisierung des Mittleren Ostens
- 4.2 Die Zerschlagung weltweit agierender terroristischer Organisationen
- 4.3 Die globale Bekämpfung der Ursache des Terrorismus
- 4.4 Zusammenfassung
- 5 Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die These, ob das internationale System unipolar strukturiert ist und die Vereinigten Staaten als Hegemon gelten können. Sie analysiert die militärische und ökonomische Macht der USA als Grundlage für eine unipolare Weltordnung aus (Neo-)Realistensicht. Weiterhin wird das außen- und sicherheitspolitische Verhalten der USA unter Clinton und Bush untersucht und mit der (Neo-)Realismus-Theorie verglichen. Abschließend wird der Erfolg amerikanischer Interventionen, insbesondere im Irak-Konflikt und im Kampf gegen den Terrorismus, bewertet.
- Unipolare Struktur des internationalen Systems
- Hegemoniale Stellung der USA
- (Neo-)Realismus als theoretischer Rahmen
- Analyse der amerikanischen Sicherheits- und Außenpolitik
- Erfolgsbewertung amerikanischer Interventionen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der unipolaren Struktur des internationalen Systems nach dem Ende des Kalten Krieges. Sie problematisiert die vereinfachte Annahme einer unipolaren Weltordnung basierend auf dem Wegfall der Sowjetunion und benennt das Ziel der Hausarbeit: die Untersuchung der hegemonialen Stellung der USA. Die methodische Vorgehensweise, die auf dem (Neo-)Realismus basiert, wird ebenfalls skizziert. Die Arbeit gliedert sich in die Analyse der Gründe für eine unipolare Weltordnung, die Überprüfung des amerikanischen Verhaltens im Licht des (Neo-)Realismus, die Erfolgsanalyse amerikanischer Interventionen und ein abschließendes Fazit.
2 Gründe für eine unipolare Weltordnung: Dieses Kapitel argumentiert für eine unipolare Weltordnung ausgehend von der militärischen und ökonomischen Dominanz der USA. Die militärische Überlegenheit wird anhand von hohen Verteidigungsausgaben und technologischem Vorsprung belegt. Die ökonomische Vormachtstellung wird durch die Größe der US-Wirtschaft und den Einfluss in internationalen Organisationen wie der WTO und dem IWF illustriert. Die Argumentation stützt sich auf einen (Neo-)Realismus-Ansatz, der die Machtmaximierung von Staaten in den Mittelpunkt stellt.
3 Die Verhaltensabsichten der Vereinigten Staaten als Bestätigung der realistischen Sichtweise: Dieses Kapitel untersucht, ob das Verhalten der USA die (Neo-)Realismus-Theorie bestätigt. Es vergleicht die nationalen Sicherheitsstrategien unter Clinton und Bush, um ein mögliches unilaterales Verhaltensmuster zu identifizieren. Die Analyse konzentriert sich auf die Konsistenz der amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik und deren Übereinstimmung mit den Annahmen des (Neo-)Realismus.
4 Erfolgsanalyse amerikanischer Interventionen: Dieses Kapitel analysiert den Erfolg des amerikanischen Vorgehens im Kampf gegen den internationalen Terrorismus, mit besonderem Fokus auf dem Irak-Konflikt. Es betrachtet den Erfolg sowohl im Hinblick auf die Durchsetzung amerikanischer Interessen als auch auf die tatsächliche Erreichung der gesetzten Ziele. Der Irak-Konflikt dient als Fallbeispiel zur Untersuchung der Effektivität des unilateralen Vorgehens der USA.
Schlüsselwörter
Unipolares System, Hegemonie, Vereinigte Staaten, (Neo-)Realismus, Internationale Beziehungen, Militärische Macht, Ökonomische Macht, Nationale Sicherheitsstrategie, Irak-Konflikt, Internationaler Terrorismus, Unilaterales Verhalten.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Unipolare Weltordnung und die Vereinigten Staaten
Was ist das Thema der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die These, ob das internationale System unipolar strukturiert ist und die Vereinigten Staaten als Hegemon gelten können. Sie analysiert die militärische und ökonomische Macht der USA als Grundlage für eine unipolare Weltordnung aus (Neo-)Realistensicht und bewertet den Erfolg amerikanischer Interventionen.
Welche Theorien werden verwendet?
Die Hausarbeit basiert auf dem (Neo-)Realismus als theoretischem Rahmen, der die Machtmaximierung von Staaten in den Mittelpunkt stellt.
Welche Aspekte der US-Außenpolitik werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die nationale Sicherheitsstrategie der USA unter Präsident Clinton (Clinton-Doktrin) und Präsident Bush (Bush-Doktrin) und vergleicht diese Strategien. Sie untersucht das außen- und sicherheitspolitische Verhalten der USA und dessen Übereinstimmung mit den Annahmen des (Neo-)Realismus.
Welche Fallbeispiele werden behandelt?
Der Irak-Konflikt dient als zentrales Fallbeispiel zur Untersuchung der Effektivität des unilateralen Vorgehens der USA im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Die Arbeit analysiert den Erfolg amerikanischer Interventionen hinsichtlich der Durchsetzung amerikanischer Interessen und der Erreichung der gesetzten Ziele.
Welche Schlüsselfragen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die zentralen Fragen sind: Ist das internationale System unipolar? Gelten die Vereinigten Staaten als Hegemon? Bestätigt das Verhalten der USA die (Neo-)Realismus-Theorie? Wie erfolgreich waren amerikanische Interventionen, insbesondere im Irak-Konflikt und im Kampf gegen den Terrorismus?
Wie ist die Hausarbeit aufgebaut?
Die Hausarbeit gliedert sich in eine Einleitung, die die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit darlegt. Es folgen Kapitel zu den Gründen für eine unipolare Weltordnung (militärische und ökonomische Macht der USA), der Analyse des amerikanischen Verhaltens im Licht des (Neo-)Realismus (Vergleich der Clinton- und Bush-Doktrin), der Erfolgsanalyse amerikanischer Interventionen (mit Fokus auf den Irak-Konflikt und den Kampf gegen den Terrorismus) und einem abschließenden Schlusswort.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Unipolares System, Hegemonie, Vereinigte Staaten, (Neo-)Realismus, Internationale Beziehungen, Militärische Macht, Ökonomische Macht, Nationale Sicherheitsstrategie, Irak-Konflikt, Internationaler Terrorismus, Unilaterales Verhalten.
Welche Schlussfolgerung wird gezogen?
Die Schlussfolgerung der Hausarbeit wird im Schlusswort zusammengefasst und basiert auf den Analysen der vorherigen Kapitel. Die Arbeit gibt keine explizite Antwort im FAQ wieder, da dies die Kernaussage der Arbeit darstellt.
- Arbeit zitieren
- Dirk Tritsch (Autor:in), 2003, Amerikanische Verhaltensweisen und deren Umsetzung im internationalen Gefüge unter dem Einfluss des globalen Terrorismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28847