Die Hausarbeit untersucht die Wirkung von Parteiaktivisten auf die Polarisierung im 111ten Kongress und geht dabei davon aus, dass die ideologische Mitte durch Parteiaktivisten zunehmend im Kongress dünn besetzt ist.
Die Grundlage der Arbeit bildet die „party activist theory“, die eine steigende ideologische Polarisierung auf der liberal-konservativen Konfliktlinie aufgrund des gestiegenen Einflusses von Parteiaktivisten konstatiert. Unzählige Studien zum politischen Wettbewerb im Zwei-Parteien-System der USA heben die Konsequenzen für die Positionierung von Kandidaten und Amtsinhabern hervor. Die kontinuierlich steigende ideologische Kluft zwischen Demokraten und Republikanern wird dabei direkt auf den Einfluss ideologisch extremer Aktivisten zurückgeführt. Parteiaktivismus als unabhängige Variable korreliert damit mit einer steigenden Polarisierung und einer extremen ideologischen Positionierung der Abgeordneten und Senatoren im Kongress, wobei aufgrund des Zwei-Jahres-Rhythmus der Wahlen zum Repräsentantenhauses die Anreize zur Übernahme extremer Positionen höher sind als die für die Wahlen zum Senat.
Diese Arbeit fokussiert auf den 111ten Kongress und die Wahlen zum 112ten Kongress im Jahr 2010. Die Demokraten verloren 54 Sitze im Repräsentantenhaus und damit die Mehrheit während der Senat unter geringeren Verlusten eine demokratische Mehrheit beibehielt. Die günstigen Voraussetzungen für die Durchsetzung der liberalen Agenda des Präsidenten Obama waren damit im Zeitraum von 2008 bis 2010 günstig, bevor die Situation der „divided government“ eintrat. Zentrale Gesetzgebungsprojekte waren die Gesundheitsreform, ein Emissionshandelssystem sowie ein Wachstumspaket für die Wirtschaft. Die sich stark abgrenzenden Republikaner unter Dominanz der Tea-Party-Aktivisten rückten diese Vorhaben in den Mittelpunkt des Wahlkampfes, um demokratische Amtsinhaber abzulösen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Polarisierung im 111ten Kongress
- Party-Activist Theory
- Methodik und Operationalisierung
- Parteiaktivismus und Ideologie
- Parteiaktivisten und die Wahl zum 112ten Kongress
- Ideologie und die Abstimmung zum „Affordable Care Act“
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Parteiaktivismus und dem Wahlergebnis der Wahlen zum 112ten Kongress in den USA. Die Arbeit basiert auf der „party activist theory“, die eine steigende ideologische Polarisierung auf der liberal-konservativen Konfliktlinie aufgrund des gestiegenen Einflusses von Parteiaktivisten konstatiert. Die Arbeit analysiert, ob Parteiaktivismus im demokratischen Lager eine Abwendung der Wählerschaft von der liberalen Agenda im Kongress verursacht hat.
- Polarisierung im 111ten Kongress
- Einfluss von Parteiaktivisten auf die Wahl zum 112ten Kongress
- Ideologische Positionierung der Wählerschaft und des Kongresses
- Der „Patient Protection and Affordable Care Act“ als zentraler Faktor für den Verlust der demokratischen Mehrheit im Repräsentantenhaus
- Theoretische Implikationen für das Parteiensystem und Reformpolitik im Kongress
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Polarisierung im 111ten Kongress und stellt die politische Mehrheitslage und die Ausgangsbedingungen für die Wahlen zum 112ten Kongress dar. Es wird die „party activist theory“ erläutert, um die einzelnen Variablen und Indikatoren zu identifizieren. Das zweite Kapitel präsentiert die Methodik zur Operationalisierung der Variablen. Der Hauptteil analysiert den Einfluss des Parteiaktivismus und die ideologische Konstituierung der Wählerschaft und des Kongresses. Es wird untersucht, ob der „Patient Protection and Affordable Care Act“ ein zentraler Faktor für den Verlust der demokratischen Mehrheit im Repräsentantenhaus war.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Parteiaktivismus, Polarisierung, ideologische Positionierung, Wahlen zum 112ten Kongress, „party activist theory“, „Patient Protection and Affordable Care Act“, „divided government“, Tea-Party-Aktivisten, liberale Agenda, demokratische Mehrheit, Republikaner, Kongress, USA.
- Arbeit zitieren
- Julian Ostendorf (Autor:in), 2013, Parteiaktivismus und Polarisierung. Die Demokraten im 111ten Kongress, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288488