Präventionsprogramm "Entspannung" für den Kindergarten


Hausarbeit, 2014

37 Seiten, Note: 1,9


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Analyse der Ausgangssituation im Kindergarten Magierwelt

2 Das Präventionsprogramm hat folgende Zielsetzung

3 Planung der Maßnahme

4 Dokumentation und Evaluation des Präventions-programmes

5 Literaturverzeichnis

6 Tabellenverzeichnis

1 Analyse der Ausgangssituation im Kindergarten Magierwelt

Der Kindergarten „Magierwelt“ befindet sich in Berlin Reinickendorf ( Der Kindergarten ist frei erfunden). Auf zwei Stockwerken befinden sich drei Gruppen. Die Einrichtung betreut 52 Kinder (29 Jungen und 23 Mädchen), davon weisen 17 Kinder einen Migrationshintergrund auf und sechs Kinder leben in Familien die einen niedrigen sozialökonomischen Status aufweisen. In der oberen Etage befinden sich zwei Gruppen, die Gruppe „Drachenfänger“ besteht aus 18 Kindern im Alter von 1-4 Jahren. Die Gruppe „Zauberlehrlinge“ besteht aus 14 Kindern im Alter von 2-4 Jahren. Die Gruppenräume haben eine Größe von 50 m2 (Gruppe Zauberlehrlinge) und 60 m2.Die Kinder die einen Mittagsschlaf benötigen, bekommen eine Matratze, auf den Boden gelegt, zum schlafen. In der oberen Etage befindet sich ein weiterer 20m2 großer Raum, in dem die Kinder, bei Bedarf Logopädie erhalten. Im Erdgeschoss ist das Büro(20m2) der Kitaleitung und die Gruppe der „Magier“. In dieser Gruppe sind 20 Vorschulkinder im Alter von 4-6 Jahren, dieser Raum hat eine Größe von 80m2. 12 Kinder wiederholen die Vorschule, da bei der Schuleingangsuntersuchung festgestellt wurde, das ihre Defizide noch zu groß sind. Desweiteren befindet sich eine Küche(30m2) im Erdgeschoss, in der eine Köchin das Mittagessen für die drei Gruppen frisch kocht. Der Kindergarten hat einen Garten, indem Blumen gepflanzt und gepflegt werden, dies machen die Kinder mit den Erziehern gemeinsam. Desweiteren ist eine Spielfläche mit einem Spielplatz auf dem Gelände. Auf dem Spielplatz stehen Schaukeln, Wippen und ein Klettergerüst, sowie eine Rutsche zur Verfügung. Im Gartenhäuschen stehen Fahrräder, Roller und Topfstelzen.

Alle Gruppen haben Sitzmöbel und Spielecken für Ihre Kinder. An Spielsachen mangelt es nicht. Die Vorschulgruppe hat zusätzlich noch Übungsmaterialien um die Kinder auf die Schule vorzubereiten. Allerdings fehlt dem Kindergarten ein Ort wo sich die Kinder zurück ziehen können, um sich auszuruhen. Im Gruppenraum der „Magier“ wäre genügend Platz für so eine Kuschelecke/Relaxecke. Ebenfalls haben die Erzieher/innen keine Rückzugsmöglichkeiten, so dass sie zwar ihre Pause nehmen können, diese aber von den Kindern oftmals unterbrochen wird. In nähe des Kindergartens ist eine große Grünanlage mit einem kleinen Teich. Der regelmäßig vom Kindergarten genutzt wird.

In dem Kindergarten arbeiten 12 Erzieher/innen, eine Logopädin und eine Köchin. Die Einrichtung beschäftigt 13 Mitarbeiterinnen und einen Mitarbeiter. Der Erzieher arbeitet in der Vorschulgruppe. Die Mitarbeiter sind zwischen 25 und 45 Jahre alt.

Der Kindergarten ist Montag – Freitag von 6 bis 18 Uhr geöffnet. Die Erzieher/innen arbeiten im Zwei-Schicht-Betrieb. Pro Gruppe haben immer zwei Erzieher/innen Dienst. Der Frühdienst beginnt um 6 Uhr und endet um 12 Uhr. Der Spätdienst von 12-18 Uhr.

Die Logopädin ist von Montag- Donnerstag von 8-13 Uhr im Haus und die Köchin kocht Montag- Freitag in der Zeit von 9-13 Uhr für alle Gruppen. Sie wird von den Vorschulkindern unterstützt.

Bei der Analyse des Kindergartens fällt auf, dass der Kindergarten sehr viel mit den Kindern unternimmt und den Kindern viel bietet. Die Kinder haben viel Bewegung und bekommen gesundes, frisch gekochtes Mittagessen. Dennoch entsteht sowohl bei den Kindern, wie auch bei den Erziehern sehr viel Stress. Bei den Kindern wird der Stress ausgelöst durch Streitigkeiten untereinander. Bei den Vorschulkindern entsteht der Stress, weil sie auf die Schule vorbereitet werden und von ihnen erwartet wird, sich an erweiterte Regeln zu halten und sich länger auf etwas konzentrieren zu müssen. Ein weiteres Problem besteht darin, das die Vorschulkinder, besonders wenn es nicht regnet, mitbekommen das die Kinder aus den anderen Gruppen draußen Spielen. Bei den Erziehern wird der Stress durch unterbrochene Pausen ausgelöst, da sie keine Möglichkeiten haben sich zurückzuziehen. Außerdem kommt ein hoher Stressfaktor auf, wenn einer der Erzieher/innen krank wird oder Urlaub hat. Die Köchin steht unter Stress, da sie pünktlich um 13 Uhr das Mittagessen für 52 Kinder und 6 Erzieher fertig haben muss.

Am 26.8.2012 schrieb die „Die Welt“ das Erzieher den stressigsten Job in Deutschland haben. Ihre Informationen erhielten Sie von der Partei „Die Linke“, diese wiederum von der Bundesregierung. In Ihrem Artikel halten sie fest das der Krankenstand der Erzieher von Jahr zu Jahr steigt (2010 122 Fälle pro 100 Versicherte), während er bei anderen Berufsgruppen leicht sinkt.

Erzieher/innen haben, neben Sozialarbeitern ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko als andere Berufsgruppen. Erzieher/innen sind häufiger krank und haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, durch den Arbeitsstress, an psychischen Erkrankungen zu erkranken. Der Anteil der Arbeitsunfähigkeit durch psychische Erkrankungen betrug 2010 10,5 %, in anderen Berufen liegt der Anteil bei 6,9 %. Deshalb fordert die Linke eine „Anti-Stress-Verordung“ für Kindergärten und Kindertagesstätten (Hollstein, 2012)

Die Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) der Männer im Versicherungsjahr 2012 beträgt 14,2 und die AU-Tage der Frauen beträgt 18,5, gesamt sind das 18,1 AU-Tage in Berufen der Kinderbetreuung & -erziehung. Dies teilt der Gesundheitsreport 2013 der Techniker-Krankenkasse mit. Desweiteren wird festgehalten in welchen Berufen wie häufig Rückenbeschwerden auftreten. Die Erzieher weisen 111 Au-Tage pro Versicherungsjahr, aufgrund von Rückenschmerzen auf (Dr.Grobe, 2013).

Im Kindergarten „Magierwelt“ liegt zur Zeit der Krankheitsstand nicht sehr hoch, was langfristige Krankmeldungen anbetrifft. Aber die Krankmeldungen für einen Tag steigen enorm an, das sind dann meisten Magen-Darm-Beschwerden (98%, der Krankmeldungen) die zur Krankmeldung veranlassen. Das bedeutet dann Stress, weil eine Erzieherin sich um ca.20 Kinder kümmern muss (je nach Gruppe) und dann die Pause komplett wegfällt. Die Logopädin ist sogut wie nie krank.

Frau Rielmann führte eine Untersuchung mit Kindern aus der ersten Klasse durch. Sie fand heraus, dass Schüler der ersten Klasse auch Stress im Schulalltag wiederfahren kann. Ein Problem besteht darin, das Erstklässler sich daran gewöhnen müssen länger still zu sitzen und sich zu konzentrieren und sich an festgelegte Pausen- und Unterrichtszeiten halten müssen. Hauptsächlich bildet sich der Stress durch den Leistungsdruck, wenn die Schüler/innen nicht das bringen was von ihnen erwartet wird oder wenn der Freund eine besser Note hat, es entsteht ein Konkurrenzdruck. Des Weiteren kommt Stress auf, wenn die Schüler sich unter- bzw. überfordert fühlen. Auch untereinander können Stresssituationen entstehen, wenn ein Schüler z.B. in seiner Klasse nicht beliebt ist und er als Außenseiter behandelt wird u.ä.

Zusammenfassend kann man sagen, das die Studie gezeigt hat das Kinder in der ersten Klasse vielfältigen Belastungen ausgesetzt sein können. Die Stressoren können andere Mitschüler, Lehrer und Leistunganforderungen sein. Es ist wichtig festzuhalten, das jeder Schüler/in andere Dinge belastend findet. Die Autorin empfiehlt das die Schule Angebote schafft, in denen mit den Schüler über bestehende Probleme gesprochen wird und Lösungsstrategien erarbeitet werden. Dabei ist es wichtig das alle Beteiligten mitarbeiten (Eltern, Schüler, Lehrer, Pädagogen) (Rielmann, 2013).

2 Das Präventionsprogramm hat folgende Zielsetzung

Die Interventionsmaßnahme soll primär für die Vorschulkinder (4-6 jährigen) und deren Erzieher sein. Das übergeordnete Ziel (Hauptziel) ist es den Vorschulkindern eine Entspannungstechnik beizubringen, die sie bis zum Schuleintritt beherrschen sollen, um Wege zu kennen, wie sie in stressigen Situationen reagieren können. Ein Teilziel besteht darin den Kindern ein Gefühl für ihren eigenen Körper entwickeln zu lassen, mit Hilfe von Atmungs-Übungen und Yogaübungen. Weitere Vorteile des Kinder-Yoga sind das durch die sanften Bewegungen die Muskulatur gedehnt und trainiert wird. Manche Übungen schulen auch die Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit. Die Konzentrationsfähigkeit ist in der Grundschule sehr wichtig, um den Unterrichtsstoff aufzunehmen, deshalb wird auch sie gezielt mit geschult.

Ein weiteres Ziel besteht darin, den Erziehern aufzuzeigen, wie sie sich entspannen können und das in den Kita-Alltag zu integrieren und es soweit möglich vorzuleben und regelmäßig mit den Kindern zu Üben. Des Weiteren sollen die Erzieher auf langer Sicht, befähigt werden ihren zukünftigen Vorschulkindern selbstständig eine Entspannungstechnik beizubringen. Die Erzieher sollen auch einen Nutzen daraus ziehen, wenn sie lernen wie man sich entspannen kann und sollen es regelmäßig anwenden, damit sich der Krankenstand verringert, weil die Erzieher nicht mehr so gestresst sind. Ein Feinziel besteht darin, den Kindern ein Gefühl für Ihren Körper entwickeln zu lassen.

Wenn Kinder rechtzeitig merken, das sie sauer werden, können sie gleich gegensteuern, denn man kann nicht sauer und entspannt gleichzeitig sein.

Sie lernen auf kindliche Weise, etwas über Ihren Körper, Ziel hierbei ist es Wissen über den eigenenen Körper zu vermitteln.

Die Interventionsmaßnahme für die 4-6 jährigen Vorschulkinder wird geplant, weil unterschiedliche Studien aufzeigen, das Kinder in der ersten Klasse bereits Situationen ausgesetzt werden können, die für sie eine Belastung darstellen (siehe z.B.: „ Eine exemplarische qualitative Studie zu Belastungen von Kindern der ersten Klasse“). Außerdem zeigt die Analyse, das es bereits im Kindergarten anfängt, das die Kinder mit belastenten Situationen konfrontiert werden. Um die Kinder optimal auf den Schuleintritt vorzubereiten, gehört es auch ihnen Techniken beizubringen, wie sie mit den neuen stressigen Situationen umgehen können. So bleiben die Schüler in der Schule konzentrierter und ausgeglichener. Dadurch können sie wiederum bessere Leistungen erbringen.

Für die Erzieher/innen des Kindergartens ist es, wie die Analyse zeigt auch sehr notwendig, das ihnen gezeigt wird, wie man Stress abbauen kann. Deshalb nutzt das Interventionsprogramm die Möglichkeit, den Erzieher/innen der Vorschule auch Möglichkeiten zum Stressabbau aufzuzeigen. Wenn die Erzieher weniger Stress empfinden, fühlen sie sich auch psychisch besser und haben mehr Geduld für die Kinder. Wenn die Interventionsmaßnahme erfolgreich ist, wird sie weiterhin durchgeführt, dabei entsteht ein weiteres Ziel, nämlich das die Erzieher befähigt werden, die Entspannungstechniken, ihren Vorschulkindern selber erfolgreich beizubringen und in den Kindergartenalltag zu integrieren.

3 Planung der Maßnahme

Die Interventionsmaßnahme soll das ganze Jahr durchgeführt werden. Da es den Vorschulkindern verschiedene Möglichkeiten aufzeigen soll, wie sie mit Stress, Ärger und Wut umgehen können, fängt die Interventionsmaßnahme nach den Sommerferien statt. Sie beginnt Mitte/Ende August. Hierzu kommt 3xwöchentlich eine Kinderentspannungstrainerin in den Kindergarten, da 20 Vorschulkinder eine zu große Gruppe wären. Sie kommt Montag, Mittwoch und Freitag immer von 10:30 – 12:00 Uhr in den Kindergarten. Das hat auch den Vorteil das die Termine mit der Logopädin berücksichtigt werden können. An den Entspannungstrainingstagen üben 6 bzw. 7 Kinder das Entspannen.

Eine Erzieherin nimmt an der Interventionsmaßnahme ebenfalls teil, denn auch für die gestressten Erzieher ist es zum Vorteil, wenn sie Wissen, welche Möglichkeiten sie zur Entspannung haben. Außerdem ist ein längerfristiges Ziel das mindestens eine Erzieherin dieses Programm übernimmt. Desweiteren soll im Gruppenraum der „Magier“ eine Relaxecke eingerichtet werden. Für diese Relaxecke und für die nicht vorhandenen Gegenstände die für die Entspannungseinheiten gebraucht werden, werden Sponsoren gesucht, hierzu kann man Firmen konsultieren, Eltern Fördervereine und Familienbildungsstätten ansprechen usw. Um Materialen zu organisieren kann man Kontakt mit den Krankenkassen aufnehmen, die haben oft die Gegenstände die man braucht, die sie kostenlos zur Verfügung stellen. Des Weiteren soll auch eine Rückzugsecke für die Erzieher, die gerade Pause haben entstehen.

Vor der Schließungzeit des Kindergartens (die letzten 3 Ferienwochen) findet ein Informationselternabend für die Eltern und die Erzieher statt. In diesem Elternabend stellt sich die Kinderentspannungstrainerin vor und stellt das Interventionsprogramm vor. Sie bittet die Eltern und Erzieher um Unterstützung. Sie erklärt was Entspannung ist und warum dies wichtig ist. Sie erklärt was die Progressive Relaxation ist und was sich der Begründer dabei überlegt hat. Sie erklärt das Sie beginnt den Kindern erstmal ihren Körper wahrnehmen zu lassen und dann mit den Entspannungsübungen beginnt. Sie gibt den Eltern und Erziehern eine kleine Kostprobe und führt mit Ihnen die Übung: das „Thermometer“ durch.

In dieser Übung dürfen die Anwesenden ihre Armmuskeln anspannen und dann wieder entspannen. Es beginnt mit 100% anspannen und wird dann geringer, damit alle Eltern ein Gefühl für die Anspannung und die Entspannung bekommen (Dr.paed.habil. Mathesius, 2014). Anschließend wird darüber gesprochen.

Nach der Feedbackrunde sind hoffentlich die meisten Eltern mit der Interventionsmaßnahme einverstanden und stehen dahinter. Die Eltern werden regelmäßig durch Informationsblätter und Übungshinweise auf den laufenden gehalten, alle 3 Monate findet ein Elternabend statt, indem die Eltern gezielt nach Fragen können, diese Möglichkeit besteht jederzeit.

Die Erzieher/innen bekommen während des Interventionsprogrammes Hinweise wie sie die einzelnen Übungen in den Kindergartenalltag integrieren können, eine Erzieherin ist auch bei jeder Übungseinheit dabei.

Für jede Übungseinheit wird pro Kind eine Yogamatte, eine Decke und gegebenenfalls ein Kopfkissen benötigt. Die Eltern werden darum gebeten ihren Kindern bequemé Kleidung mitzugeben z.B. Sportzeug. Weitere Utensilien bringt die Entspannungstrainerin mit. Außer zur ersten und zweiten Sitzung bittet Sie darum, das jedes Kind sein/ihr Lieblingskuscheltier mitbringt.

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Ende der Leseprobe aus 37 Seiten

Details

Titel
Präventionsprogramm "Entspannung" für den Kindergarten
Hochschule
BSA-Akademie - Stützpunkt Leipzig  (BSA-Akademie)
Note
1,9
Autor
Jahr
2014
Seiten
37
Katalognummer
V288667
ISBN (eBook)
9783656890133
ISBN (Buch)
9783656890140
Dateigröße
518 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
präventionsprogramm, entspannung, kindergarten
Arbeit zitieren
Edelgard Kaczmarek (Autor:in), 2014, Präventionsprogramm "Entspannung" für den Kindergarten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288667

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