In dieser kurzen Schrift soll der Umgang mit Lernenden, die möglicherweise vom Asperger-Symptom (Autismus) betroffen sind, etwas genauer betrachtet werden.
Oft wird die Lehrperson von vorlauten, temperamentvollen Lernenden gefordert; anderseits kommen Jugendliche, die auffällig ruhig, beinahe stumm sind, zu kurz.
Bei den ruhigen Lernenden fragt es sich, weshalb sie sich nicht am Unterricht und in der Gruppe beteiligen? Weshalb sind sie still? Sind sie verstummt durch die Unruhe, die ringsum herrscht? Bringen sie eine besondere Veranlagung mit?
Autismus ist vermehrt ein Thema in der Öffentlichkeit – wie ADHS Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung oder Burn-out.
Es ist nicht zwingend, dass jedes Verhalten kategorisiert wird. Auffälliges Verhalten muss nicht unbedingt eine Störung im Sinne einer Krankheit oder einer Normabweichung sein. Gerade im Begriffsrahmen zwischen ADHS und Asperger-Syndrom können wir erkennen, dass sowohl Lernende als auch Erwachsene je nach Situation beide Aspekte zeigen. Und doch ist es im Umgang mit Lernenden mit Schwierigkeiten hilfreich herauszufinden, wo das Problem liegen könnte, damit eine passende Hilfestellung geboten werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Asperger-Syndrom, der unsichtbare Autismus
- Informationen aus der Interdisziplinären Tagung an der Universität Zürich: Autismus. Zu einer klinischen und kulturellen Diagnose
- Theory of mind
- Sind d' Ferie schön xi?
- Positive Effekte des Asperger Syndroms nutzen. Transfermöglichkeiten für den Unterrichtsalltag
- Positive Aspekte des Asperger Syndroms
- Transfermöglichkeiten für den Unterrichtsalltag
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Schrift befasst sich mit dem Umgang von Lehrkräften mit Lernenden, die möglicherweise am Asperger-Syndrom (Autismus) leiden. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Möglichkeiten im Umgang mit diesen Lernenden zu schaffen und praktische Hilfestellungen anzubieten. Die Schrift vermeidet eine rein pathologisierende Sichtweise und beleuchtet auch die positiven Aspekte des Asperger-Syndroms.
- Herausforderungen im Umgang mit Lernenden mit Asperger-Syndrom im schulischen Kontext
- Die Besonderheiten des Asperger-Syndroms und dessen Auswirkungen auf soziales Verhalten und Kommunikation
- Die Bedeutung der "Theory of Mind" und deren Fehlen bei Personen mit Asperger-Syndrom
- Positive Aspekte des Asperger-Syndroms und deren Nutzung im Unterricht
- Praktische Transfermöglichkeiten für den Unterrichtsalltag
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und hebt die Bedeutung des verständnisvollen Umgangs mit ruhigen, zurückgezogenen Lernenden hervor, deren Verhalten nicht immer auf eine Störung hinweist. Sie betont die Notwendigkeit, zwischen verschiedenen Verhaltensauffälligkeiten zu differenzieren und passende Unterstützung zu bieten, ohne jedes Verhalten zu pathologisieren. Der Kontext von ADHS und Asperger-Syndrom wird kurz angesprochen, um die Komplexität des Themas zu verdeutlichen.
Asperger-Syndrom, der unsichtbare Autismus: Dieses Kapitel beschreibt das Asperger-Syndrom als eine Form des Autismus, die sich durch Schwierigkeiten in der Reizverarbeitung und sozialen Beziehungen auszeichnet. Trotz oft normaler oder überdurchschnittlicher Intelligenz und gutem Sprachverständnis sind soziale Interaktionen schwierig. Die Vielfältigkeit des Asperger-Syndroms wird betont, da Betroffene sehr unterschiedlich sein können, von sehr schweigsamen bis zu sehr gesprächigen Individuen, mit unterschiedlichen intellektuellen Fähigkeiten.
Informationen aus der Interdisziplinären Tagung an der Universität Zürich: Autismus. Zu einer klinischen und kulturellen Diagnose: Dieses Kapitel fasst die wichtigsten Erkenntnisse einer Fachtagung zum Thema Autismus zusammen. Der Fokus liegt auf den praktischen Erfahrungen von PraktikerInnen und Betroffenen. Der Abschnitt zur "Theory of Mind" erklärt deren Bedeutung für Empathie und den Umgang mit Reizen. Das Beispiel der Frage "Sind d' Ferie schön xi?" illustriert die Schwierigkeiten in der Kommunikation zwischen Menschen mit und ohne Asperger-Syndrom, die auf unterschiedlichem Verständnis von Fragen und deren Kontext beruhen.
Positive Effekte des Asperger Syndroms nutzen. Transfermöglichkeiten für den Unterrichtsalltag: Dieses Kapitel beleuchtet die positiven Aspekte des Asperger-Syndroms, wie z.B. Ehrlichkeit, Loyalität, Detailgenauigkeit und hohe Konzentrationsfähigkeit. Es wird aufgezeigt, wie diese positiven Eigenschaften im Unterricht genutzt werden können, um den Lernprozess der betroffenen Schüler zu unterstützen und ihre individuellen Stärken zu fördern. Die Herausforderungen, die mit dem Asperger-Syndrom einhergehen, werden nicht ausgeblendet, aber in einen positiven Kontext gestellt.
Schlüsselwörter
Asperger-Syndrom, Autismus, Inklusion, sonderpädagogische Förderung, soziale Interaktion, Kommunikation, Theory of Mind, Reizverarbeitung, Unterrichtsgestaltung, individuelle Förderung, positive Aspekte, Herausforderungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Umgang mit Lernenden mit Asperger-Syndrom im schulischen Kontext
Was ist der Inhalt dieser Schrift?
Diese Schrift behandelt den Umgang von Lehrkräften mit Lernenden, die möglicherweise am Asperger-Syndrom leiden. Sie bietet ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Möglichkeiten im Umgang mit diesen Lernenden und gibt praktische Hilfestellungen. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf den Schwierigkeiten, sondern auch auf den positiven Aspekten des Asperger-Syndroms.
Welche Themen werden behandelt?
Die Schrift umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zum Asperger-Syndrom, einen Bericht über eine Fachtagung an der Universität Zürich zum Thema Autismus, ein Kapitel zu den positiven Aspekten des Asperger-Syndroms und deren Nutzung im Unterricht, sowie ein Fazit. Es werden Herausforderungen im Umgang mit Lernenden mit Asperger-Syndrom, die Besonderheiten des Syndroms, die Bedeutung der "Theory of Mind", positive Aspekte und deren Nutzung im Unterricht, sowie praktische Transfermöglichkeiten für den Unterrichtsalltag behandelt.
Was sind die Zielsetzungen der Schrift?
Die Schrift zielt darauf ab, ein besseres Verständnis für den Umgang mit Lernenden mit Asperger-Syndrom zu schaffen und praktische Hilfestellungen für Lehrkräfte anzubieten. Sie möchte eine vermehrt positive Sichtweise fördern und die Stärken der Betroffenen hervorheben.
Was ist die "Theory of Mind" und welche Rolle spielt sie im Kontext des Asperger-Syndroms?
Die "Theory of Mind" beschreibt die Fähigkeit, die mentalen Zustände anderer Personen (Gedanken, Gefühle, Absichten) zu verstehen. Bei Personen mit Asperger-Syndrom ist diese Fähigkeit oft beeinträchtigt, was zu Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation führt. Die Schrift erläutert die Bedeutung der "Theory of Mind" und deren Fehlen bei Personen mit Asperger-Syndrom.
Welche positiven Aspekte des Asperger-Syndroms werden hervorgehoben?
Die Schrift hebt positive Eigenschaften wie Ehrlichkeit, Loyalität, Detailgenauigkeit und hohe Konzentrationsfähigkeit hervor und zeigt auf, wie diese im Unterricht genutzt werden können, um den Lernprozess der betroffenen Schüler zu unterstützen und ihre individuellen Stärken zu fördern.
Welche praktischen Transfermöglichkeiten für den Unterrichtsalltag werden angeboten?
Die Schrift bietet praktische Tipps und Strategien, wie die positiven Aspekte des Asperger-Syndroms im Unterricht genutzt und die Herausforderungen gemeistert werden können. Konkrete Beispiele werden jedoch nicht im Detail aufgeführt; stattdessen wird auf die positiven Aspekte fokussiert und deren Nutzung im Unterricht nahegelegt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Schrift?
Schlüsselwörter sind: Asperger-Syndrom, Autismus, Inklusion, sonderpädagogische Förderung, soziale Interaktion, Kommunikation, Theory of Mind, Reizverarbeitung, Unterrichtsgestaltung, individuelle Förderung, positive Aspekte, Herausforderungen.
Wie wird das Asperger-Syndrom in dieser Schrift dargestellt?
Das Asperger-Syndrom wird als eine Form des Autismus beschrieben, die sich durch Schwierigkeiten in der Reizverarbeitung und sozialen Beziehungen auszeichnet. Die Schrift betont die Vielfältigkeit des Syndroms und vermeidet eine rein pathologisierende Sichtweise.
Welche Informationen enthält der Bericht über die Zürcher Tagung?
Der Bericht fasst die wichtigsten Erkenntnisse einer Fachtagung zum Thema Autismus zusammen, mit Fokus auf praktische Erfahrungen von PraktikerInnen und Betroffenen. Besonders hervorgehoben wird der Aspekt der "Theory of Mind" und die damit verbundenen Kommunikationsschwierigkeiten.
- Arbeit zitieren
- Christine Doerfel (Autor:in), 2015, "Sind d' Ferie schön xi?" Umgang mit Lernenden mit Asperger Sydrom (Autismus), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288789