In Deutschland gibt es rund 600 Jugendämter, die sich auf verschiedenste Weise für Kinder und Jugendliche einsetzen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter beschreibt das Spektrum der Leistungen „von der Organisation einer qualitätsvollen Kinderbetreuung über die Erziehungsberatung, den Schutz des Kindeswohls und die Förderung von Jugendlichen bis hin zur Schaffung einer kinder- und familienfreundlichen Umwelt“.
Besonders den Schutz des Kindeswohls, als eine der Hauptaufgaben der Jugendämter, finde ich sehr spannend, weshalb ich auch den Entschluss gefasst mich in dieser Ausarbeitung genauer damit auseinanderzusetzen. Dabei wird die Arbeit des Jugendamtes nicht nur untersucht, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Systemischen Sozialarbeit betrachtet. Für mich ist die Systemtheorie, die die Probleme zwischen den Menschen lokalisiert und demnach von konflikthaften sozialen Beziehungen ausgeht, bedeutend zugänglicher als andere Theorien, weshalb ich mich auch dafür entschieden habe. Im Fokus steht also die Betrachtung der Arbeit des Jugendamtes im Rahmen der Systemtheorie als eine der Handlungstheorien Sozialer Arbeit. Dies ist gleichzeitig auch das Ziel der Arbeit, herauszufinden wie viel Theorie in den Praktiken der Jugendämter zu finden ist. Dabei geht es weniger um allgemeine Aspekte der Tätigkeit des Jugendamtes, sondern um eine konkrete beispielhafte Situation, an der die Ansätze der systemische Arbeit besser verdeutlicht werden können. Dieses erdachte Fallbeispiel handelt von einer Kindeswohlgefährdung. Das Augenmerk liegt somit auch auf dem Berater im Zwangskontext, also dem Zwiespalt zwischen Hilfe und Kontrolle.
Im Anschluss an die Einleitung wird das Thema noch genauer umrissen. Der Begriff Soziale Arbeit wird definiert, von anderen Berufsgruppen abgegrenzt und das Handlungskonzept des Umgangs mit Klienten im Zwangskontext wird vorgestellt. Danach geht es im zweiten Abschnitt des Hauptteils um die Systemtheorie, aus der sich die Handlungskonzepte überhaupt erst ableiten. Der Bezug zur Sozialen Arbeit wird hergestellt und Techniken bzw. Verfahren der systemischen Arbeit genauer erläutert. Das folgende praktische Beispiel im letzten Teil wird mit den organisatorischen Rahmenbedingungen des Arbeitsfeldes, der Zielsetzung und der allgemeinen Ausgangssituation eingeleitet. Abgerundet wird dieser Abschnitt durch eine methodische Reflexion.
Inhaltsverzeichnis
- 1.) Einleitung
- 2.) Hinführung zum Thema...
- 2.1) Definition Soziale Arbeit..
- 2.2) Abgrenzung zu anderen Berufen
- 2.3) Soziale Arbeit im Zwangskontext
- 3.) Das Handlungskonzept der systemischen Sozialarbeit
- 3.1) Die Systemtheorie
- 3.2) Bezug zur Sozialen Arbeit.
- 3.2.1) Systemzugehörigkeit
- 3.2.2) Systemfunktionalität.
- 3.2.3) Systembeziehung.
- 3.2.4) Fazit
- 3.3) Fragen der systemischen Sozialarbeit
- 3.3.1) Zirkuläres Fragen.....
- 3.3.2) Fragen, die Unterschiede verdeutlichen
- 3.3.3) Die Wunderfrage
- 4.) Fallbeispiel
- 4.1) Rahmenbedingungen und Zielsetzung
- 4.2) Ausgangssituation..
- 4.3) Konkretes Beispiel..
- 4.4) Methodische Reflexion..
- Literaturverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der systemischen Sozialarbeit am Beispiel der Arbeit des Jugendamtes. Ziel ist es, die Anwendung der Systemtheorie in der Praxis des Jugendamtes zu untersuchen und aufzuzeigen, wie diese Theorie die Arbeit mit Klienten im Zwangskontext beeinflusst.
- Definition und Abgrenzung der Sozialen Arbeit
- Die Systemtheorie als Handlungskonzept der Sozialen Arbeit
- Methoden und Techniken der systemischen Sozialarbeit
- Das Jugendamt im Zwangskontext
- Ein Fallbeispiel zur Veranschaulichung der systemischen Sozialarbeit in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der systemischen Sozialarbeit am Beispiel des Jugendamtes ein. Sie erläutert die Relevanz des Themas, insbesondere im Hinblick auf den Schutz des Kindeswohls, und stellt die Systemtheorie als Handlungskonzept der Sozialen Arbeit vor.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Definition der Sozialen Arbeit und ihrer Abgrenzung zu anderen Berufsgruppen. Es wird die Bedeutung des Umgangs mit Klienten im Zwangskontext hervorgehoben, der im Fallbeispiel eine zentrale Rolle spielt.
Das dritte Kapitel widmet sich der Systemtheorie als Handlungskonzept der Sozialen Arbeit. Es werden die Grundprinzipien der Systemtheorie erläutert und deren Bezug zur Sozialen Arbeit hergestellt. Zudem werden verschiedene Methoden und Techniken der systemischen Sozialarbeit vorgestellt, wie z.B. zirkuläres Fragen, Fragen, die Unterschiede verdeutlichen, und die Wunderfrage.
Das vierte Kapitel präsentiert ein Fallbeispiel, das die Anwendung der systemischen Sozialarbeit in der Praxis des Jugendamtes veranschaulicht. Es werden die Rahmenbedingungen, die Zielsetzung und die Ausgangssituation des Fallbeispiels beschrieben. Abschließend erfolgt eine methodische Reflexion, die die Anwendung der Systemtheorie in der Praxis des Fallbeispiels analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die systemische Sozialarbeit, das Jugendamt, den Schutz des Kindeswohls, die Systemtheorie, den Zwangskontext, zirkuläres Fragen, die Wunderfrage und die methodische Reflexion.
- Quote paper
- Gino Felsch (Author), 2013, Systemische Sozialarbeit am Beispiel der Arbeit des Jugendamtes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288804