Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Identifizierung und Kategorisierung unterschiedlicher Zufallstypen in den Kriminalgeschichten Friedrich Dürrenmatts. Anhand der vielgestaltig auftretenden Koinzidenzen in seinen Werken sollen die besondere Bedeutung und der große Einfluß, die der Zufall in Dürrenmatts Werken hat, veranschaulicht werden. Auch in den theoretischen und weltanschaulichen Überlegungen Dürrenmatts spielt der Zufall eine zentrale Rolle, wie in Kapitel 4.2 dieser Arbeit erläutert werden wird.
Der Einfachheit halber wurden diejenigen Primärwerke Dürrenmatts, die bei der Textarbeit häufig zitiert werden, mit Abkürzungen versehen. Der jeweilige Quellennachweis schließt sich im Text unmittelbar an die zitierte Passage an. Ein Verzeichnis der Abkürzungen findet sich im Anhang dieser Arbeit. Alle weiteren benutzten Quellenangaben zitierter Werke sind wie üblich mit einer Fußnote versehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Merkmale der Gattung Kriminalliteratur
- 2.1 Kriminalliteratur versus Verbrechensliteratur
- 2.2 Der Detektivroman
- 2.2.1 Inhaltliche Elemente des Detektivromans
- 2.2.2 Strukturelle Elemente des Detektivromans
- 2.3 Der Thriller
- 2.3.1 Inhaltliche Elemente des Thrillers
- 2.3.2 Strukturelle Elemente des Thrillers
- 3 Einordnung der Kriminalgeschichten Friedrich Dürrenmatts
- 3.1 Der Richter und sein Henker – Die Erweiterung des Schemas
- 3.2 Der Verdacht - Der philosophische Kriminalroman
- 3.3 Das Versprechen - Der Abgesang auf eine Gattung
- 3.4 „Die Panne“ – Das Spiel kippt in die Wirklichkeit
- 3.5 Justiz - Das Spiel mit der Möglichkeit
- 3.6 Tradition und Regelbruch in den Kriminalgeschichten Dürrenmatts
- 4 Zufall
- 4.1 Der Zufall in der erzählenden Literatur
- 4.2 Zufall mit System? – Die Zufallskonzeption Friedrich Dürrenmatts
- 4.3 Spielarten des Zufalls
- 5 Formen zufälligen Geschehens in den Kriminalgeschichten Dürrenmatts
- 5.1 Der Richter und sein Henker - Bärlach als Nutznießer des Zufalls?
- 5.2 Der Verdacht - Bärlach, der mutige Mensch
- 5.3 Das Versprechen – Die schlimmst-mögliche Wendung
- 5.4 „Die Panne“ – Eine Frage von Absicht und Zufall
- 6 Schlußbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die Rolle des Zufalls in den Kriminalgeschichten Friedrich Dürrenmatts. Ziel ist es, die Einordnung von Dürrenmatts Werken in das Genre der Kriminalliteratur zu beleuchten und zu analysieren, inwiefern Dürrenmatts Konzeption des Zufalls von den konventionellen Regeln des Genres abweicht. Die Arbeit befasst sich mit den gattungsspezifischen Merkmalen der Kriminalliteratur und untersucht Dürrenmatts individuelle Herangehensweise an die Darstellung von Zufall und Kausalität.
- Gattungspoetik der Kriminalliteratur
- Dürrenmatts spezifische Verwendung des Zufalls
- Abweichung von den konventionellen Regeln des Genres
- Analyse der Kausalität in Dürrenmatts Kriminalgeschichten
- Philosophische Implikationen des Zufalls in Dürrenmatts Werk
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Rolle des Zufalls in Dürrenmatts Kriminalgeschichten vor und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit. Sie beginnt mit einem Zitat aus dem Eid des Detection Club, der die vermeintliche Ausschließung des Zufalls im klassischen Kriminalroman betont. Im weiteren Verlauf wird die Problematik des Zufalls in der Kriminalliteratur angesprochen und der Fokus auf die Untersuchung von Dürrenmatts Werken gelegt. Die Arbeit skizziert die einzelnen Kapitel und ihre jeweiligen Schwerpunkte.
2 Merkmale der Gattung Kriminalliteratur: Dieses Kapitel analysiert die Eigenheiten und Konventionen des Genres „Kriminalliteratur“, wobei die Unterscheidungen zwischen Kriminalliteratur und Verbrechensliteratur herausgearbeitet werden. Es werden die inhaltlichen und strukturellen Elemente des Detektivromans und des Thrillers detailliert beschrieben, unter besonderer Berücksichtigung der Rolle des Zufalls und der Frage, inwieweit dieser mit den Prinzipien der Gattung vereinbar ist. Es wird untersucht, wie Autoren mit dem vermeintlichen Widerspruch zwischen der Logik des Kriminalfalls und dem Auftreten von Zufällen umgehen.
3 Einordnung der Kriminalgeschichten Friedrich Dürrenmatts: Dieses Kapitel untersucht die Einordnung von Dürrenmatts Kriminalgeschichten in das Genre der Kriminalliteratur. Es werden einzelne Werke wie „Der Richter und sein Henker“, „Der Verdacht“, „Das Versprechen“, „Die Panne“ und „Justiz“ analysiert und hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit den im vorherigen Kapitel dargestellten gattungsspezifischen Merkmalen bewertet. Die Analyse betrachtet dabei sowohl inhaltliche als auch strukturelle Aspekte und diskutiert die spezifischen Merkmale, die Dürrenmatts Kriminalgeschichten auszeichnen.
4 Zufall: Dieses Kapitel widmet sich der Definition des Begriffs „Zufall“ im Kontext der erzählenden Literatur. Es wird eine umfassende Definition des Zufalls erarbeitet und verschiedene Spielarten und Interpretationen des Zufalls diskutiert, um eine fundierte Grundlage für die Analyse der Zufallsereignisse in Dürrenmatts Werken zu schaffen. Die Diskussion umfasst die philosophischen Implikationen des Zufalls und dessen Bedeutung in der Literatur.
5 Formen zufälligen Geschehens in den Kriminalgeschichten Dürrenmatts: Dieses Kapitel analysiert die konkreten Formen des zufälligen Geschehens in ausgewählten Kriminalgeschichten Dürrenmatts. Es werden detaillierte Analysen der einzelnen Werke vorgenommen, um die Funktion und Bedeutung des Zufalls in den jeweiligen Handlungsverläufen zu untersuchen. Die Analyse betrachtet, inwieweit der Zufall die Handlung beeinflusst, welche Rolle er für die Charakterentwicklung spielt und wie er mit den anderen Elementen des jeweiligen Werkes interagiert.
Schlüsselwörter
Friedrich Dürrenmatt, Kriminalliteratur, Detektivroman, Thriller, Zufall, Kausalität, Handlung, Erzähltechnik, Gattungspoetik, Philosophie, Moral, Gerechtigkeit, analytische Literaturwissenschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Magisterarbeit: Die Rolle des Zufalls in den Kriminalgeschichten Friedrich Dürrenmatts
Was ist der Gegenstand der Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht die Rolle des Zufalls in den Kriminalgeschichten Friedrich Dürrenmatts. Sie beleuchtet die Einordnung seiner Werke in das Genre der Kriminalliteratur und analysiert, inwiefern Dürrenmatts Konzeption des Zufalls von den konventionellen Regeln des Genres abweicht.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Gattungspoetik der Kriminalliteratur, Dürrenmatts spezifische Verwendung des Zufalls, seine Abweichung von den konventionellen Regeln des Genres, die Analyse der Kausalität in seinen Kriminalgeschichten und die philosophischen Implikationen des Zufalls in seinem Werk. Es werden konkrete Beispiele aus Werken wie "Der Richter und sein Henker", "Der Verdacht", "Das Versprechen", "Die Panne" und "Justiz" analysiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Merkmale der Gattung Kriminalliteratur (inkl. Detektivroman und Thriller), Einordnung der Kriminalgeschichten Friedrich Dürrenmatts, Zufall (Definition und philosophische Implikationen), Formen zufälligen Geschehens in den Kriminalgeschichten Dürrenmatts und Schlussbemerkung. Jedes Kapitel hat spezifische Schwerpunkte, die im Inhaltsverzeichnis detailliert aufgelistet sind.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine analytische literaturwissenschaftliche Methode. Sie analysiert die ausgewählten Kriminalgeschichten Dürrenmatts im Hinblick auf ihre Übereinstimmung mit den gattungsspezifischen Merkmalen der Kriminalliteratur und untersucht die Funktion und Bedeutung des Zufalls in den jeweiligen Handlungsverläufen.
Wie definiert die Arbeit "Zufall"?
Die Arbeit erarbeitet eine umfassende Definition des Begriffs "Zufall" im Kontext der erzählenden Literatur. Sie diskutiert verschiedene Spielarten und Interpretationen des Zufalls und deren philosophische Implikationen, um eine fundierte Grundlage für die Analyse der Zufallsereignisse in Dürrenmatts Werken zu schaffen.
Welche Werke Dürrenmatts werden analysiert?
Die Arbeit analysiert detailliert die Kriminalgeschichten "Der Richter und sein Henker", "Der Verdacht", "Das Versprechen", "Die Panne" und "Justiz". Diese werden im Hinblick auf ihre Einordnung in das Genre der Kriminalliteratur und die Darstellung von Zufall und Kausalität untersucht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Friedrich Dürrenmatt, Kriminalliteratur, Detektivroman, Thriller, Zufall, Kausalität, Handlung, Erzähltechnik, Gattungspoetik, Philosophie, Moral, Gerechtigkeit, analytische Literaturwissenschaft.
Welche zentrale Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welche Rolle spielt der Zufall in den Kriminalgeschichten Friedrich Dürrenmatts, und wie weicht Dürrenmatts Konzeption des Zufalls von den konventionellen Regeln des Genres ab?
- Quote paper
- Stefanie Jansen (Author), 2003, Der Zufall in den Kriminalgeschichten Friedrich Dürrenmatts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28913