Die vorliegende Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen empirischen Teil. Im ersten Teil werden die verschiedenen Ansätze, Theorien und empirischen
Studien zum Thema aufgearbeitet. Im zweiten wird eine der wichtigsten dieser Studien - auf Grundlage der Kritik von Frank Brettschneider an ihr - explizit erläutert und um neu gewonnene Ergebnisse erweitert.
Um policy responsivness untersuchen und messen zu können, sind mindesten zwei Formen von Daten notwendig. Zum einen benötigt man Umfrageergebnisse im entsprechenden Zeitfenster, aus denen sich Fragen zu politischen Themen extrahieren lassen. Diese Komponente spiegelt die öffentliche Meinung wider. Auch wenn dies von einigen Wissenschaftler nicht anerkannt, sondern als „das allgemeine Raunen,
wirre Meinen [der Masse]“ (Hennis, 1957; in Brettschneider, 1995, S. 22) abgetan wird, wird sich auch in dieser Arbeit an Frank Brettschneiders Definition des
Begriffs gehalten: „Im folgenden wird unter öffentlicher Meinung die Verteilung der in Umfragen gemessenen individuellen Einstellungen zu politischen Sachfragen in
einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung verstanden.“ (Brettschneider, 1995, S. 24)
Dies begründet sich auf der Tatsache, dass die Demoskopie in den USA eine lange Tradition hat. Anders als in Deutschland - der Begriff öffentliche Meinung scheint dort oft sehr normativ betrachtet und unklar definiert zu sein – gehört der
Begriff in den USA zum politischen Standardvokabular und wird monovalent verwendet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – Responsivität?
- Untersuchungsdimensionen und Designs
- Studienmeilensteine
- Miller & Stokes
- Weissberg
- Page & Shapiro
- Brooks
- Einflussfaktoren auf Responsivität
- das Rollenverständnis
- öffentliche Meinung und was sie bewegt
- die Rolle der Medien
- Reanalyse und Ergebnisse
- Differenzierung der Verteilung
- Themenbereichsanalyse
- Relation zur Zeit
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Primärdaten der Responsivitätsstudie von B. I. Page & R. Y. Shapiro aus dem Jahr 1983. Ziel ist es, den Einfluss der Mehrheit auf die politische Responsivität in den USA zu untersuchen. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und wie die politische Führung auf die Meinung der Mehrheit reagiert und ob es Unterschiede in der Repräsentation von Mehrheits- und Minderheitsmeinungen gibt.
- Responsivität und ihre verschiedenen Formen
- Einflussfaktoren auf Responsivität, wie das Rollenverständnis von Politikern, die öffentliche Meinung und die Rolle der Medien
- Reanalyse der Primärdaten der Studie von Page & Shapiro
- Untersuchung der Verteilung von Mehrheits- und Minderheitsmeinungen
- Analyse der Beziehung zwischen politischem Handeln und der Mehrheit/Minderheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Responsivität ein und definiert den Begriff. Es werden verschiedene Formen der Responsivität vorgestellt, wobei der Fokus auf policy responsivness liegt. Die Arbeit konzentriert sich auf die USA und beleuchtet die Besonderheiten des politischen Systems im Vergleich zu anderen Ländern.
Das zweite Kapitel behandelt die Untersuchungsdimensionen und Designs der Responsivitätsstudie. Es werden verschiedene Studienmeilensteine vorgestellt, die die Entwicklung des Forschungsfeldes beleuchten.
Das dritte Kapitel analysiert die Einflussfaktoren auf Responsivität. Es werden das Rollenverständnis von Politikern, die öffentliche Meinung und die Rolle der Medien als wichtige Einflussfaktoren betrachtet.
Das vierte Kapitel präsentiert die Reanalyse der Primärdaten der Studie von Page & Shapiro. Es werden die Verteilung von Mehrheits- und Minderheitsmeinungen untersucht und die Beziehung zwischen politischem Handeln und der Mehrheit/Minderheit analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Responsivität, politische Führung, öffentliche Meinung, Mehrheitsmeinung, Minderheitsmeinung, politische Handlung, USA, Kongress, Repräsentantenhaus, Senat, Medien, Einflussfaktoren, Reanalyse, Primärdaten.
- Quote paper
- Rebecca Hauser (Author), 2010, Welchen Einfluss hat die Mehrheit? Reanalyse der Primärdaten zur Responsivitätsstudie von B. I. Page & R. Y., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/289132