Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) wird in der Literatur auf unterschiedliche Weise definiert. Einige verschiedene Möglichkeiten werden nachfolgend dargestellt:
Die BGF bezieht sich häufig auf einzelne Maßnahmen der Verhaltensmodifikation. Hier sind die klassischen Instrumente der Bewegungsförderung, Ernährung, Sucht- und Stressbewältigung im Vordergrund. Hierzu zählt zusätzlich eine zeitlich befristete Aktion wie die der Einrichtung von Gesundheitszirkeln.
Neben der Verhaltensmodifikation werden auch Maßnahmen der Verhältnisprävention angewandt. Hier kommen hauptsächlich gesundheitsfördernde Verbesserungen der Arbeitsbedingungen zum tragen (z.B. Ergonomie und Gestaltung der Arbeitsplätze).
Die dritte Art der Prävention ist die System- bzw. Organisationsprävention. Hier werden Aktionen gestaltet, die auf ein gesundes Betriebsklima abzielen wie teambildende Workshops und Mobbingprävention.
Die Luxemburger Deklaration zur BGF in der Europäischen Union, die von allen Mitgliedsstaaten der EU und der Schweiz unterzeichnet wurde, definiert die Gesundheitsförderung folgendermaßen:
„BGF umfasst alle gemeinsamen Maßnahmen von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Gesellschaft zur Verbesserung und Wohlbefinden am Arbeitsplatz.“
Inhaltsverzeichnis
- 1 Begriffsbestimmungen
- 1.1 Definition kleine und mittlere Unternehmen
- 1.2 Definition Gesundheit
- 1.3 Definition Betriebliche Gesundheitsförderung
- 1.4 Definition Betriebliches Gesundheitsmanagement
- 1.5 Unterscheidung BGF und BGM
- 2 Bedeutung des BGM für die Unternehmen
- 2.1 Historische Entwicklung des BGM in Unternehmen
- 2.2 Notwendigkeit des BGM in Unternehmen
- 2.3 Drohender Fachkräftemangel
- 2.4 Demographische Entwicklung
- 3 Ziele des BGM
- 3.1 Das gesunde Unternehmen und der gesunde Mitarbeiter
- 3.2 Der ökonomische Nutzen des BGM
- 3.3 Der gesundheitliche Nutzen des BGM
- 4 Derzeitiger Stand des BGM
- 4.1 Die aktuelle Situation des BGM in KMU
- 4.2 Bestehende Konzepte und Modelle des BGM
- 4.3 Vorhandene Instrumente des BGM
- 4.4 Widerstände bei der Einführung des BGM in KMU
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die theoretischen Grundlagen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Konzepte, Herausforderungen und Potenziale des BGM in diesem spezifischen Kontext zu vermitteln.
- Definition und Abgrenzung von BGM und Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF)
- Bedeutung und Notwendigkeit von BGM für KMU im Hinblick auf demografische Entwicklung und Fachkräftemangel
- Ökonomische und gesundheitliche Vorteile von BGM
- Der aktuelle Stand des BGM in KMU: Umsetzung, Konzepte und Herausforderungen
- Widerstände gegen die Einführung von BGM in KMU
Zusammenfassung der Kapitel
1 Begriffsbestimmungen: Dieses Kapitel legt die grundlegenden Definitionen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Gesundheit und die Konzepte von Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) und Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) fest. Es wird die Definition der Europäischen Kommission für KMU vorgestellt, wobei die Mitarbeiterzahl als entscheidendes Kriterium für diese Arbeit betont wird. Der komplexe Begriff der Gesundheit wird anhand verschiedener Definitionen, darunter die der WHO und Baduras, erläutert, und die Ottawa Charta sowie der salutogenetische Ansatz von Antonovsky werden als wichtige Bezugspunkte vorgestellt. Die Unterscheidung zwischen BGF und BGM wird prägnant dargelegt, um ein klares Verständnis der jeweiligen Schwerpunkte zu ermöglichen.
2 Bedeutung des BGM für die Unternehmen: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung des BGM für Unternehmen, beginnend mit einem historischen Überblick über seine Entwicklung. Es werden die Notwendigkeit von BGM aufgrund des drohenden Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung detailliert dargestellt. Die Kapitel diskutieren die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Fehlens von BGM und untermauern die Notwendigkeit proaktiver Strategien zur Mitarbeitergesundheit. Die Ausführungen zeigen auf, wie BGM zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung und Produktivität beiträgt, und betonen dessen zentrale Rolle für den langfristigen Unternehmenserfolg in einem sich verändernden Arbeitsmarkt.
3 Ziele des BGM: Dieses Kapitel beschreibt die Ziele des BGM aus wirtschaftlicher und gesundheitlicher Perspektive. Es werden die positiven Auswirkungen auf sowohl die Mitarbeiter als auch das Unternehmen im Ganzen beleuchtet. Es wird deutlich gemacht, wie BGM zu einem gesünderen Arbeitsumfeld und damit zu einer Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und -produktivität führt. Der ökonomische Nutzen wird anhand potenzieller Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen und durch erhöhte Effizienz verdeutlicht, während der gesundheitliche Nutzen durch verbesserte Arbeitsbedingungen und die Förderung des Wohlbefindens der Mitarbeiter im Mittelpunkt steht. Die Ausführungen unterstreichen den ganzheitlichen Ansatz von BGM, der die gesundheitliche und wirtschaftliche Perspektive vereint.
4 Derzeitiger Stand des BGM: Dieses Kapitel analysiert den aktuellen Stand des BGM in KMU, beleuchtet die bestehende Situation, beschreibt verschiedene Konzepte und Modelle sowie die verfügbaren Instrumente. Es wird ein detaillierter Einblick in die Herausforderungen bei der Implementierung von BGM in KMU gegeben, wobei die typischen Widerstände und Hemmnisse explizit angesprochen werden. Das Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über den aktuellen Kenntnisstand und zeigt gleichzeitig die praktischen Schwierigkeiten auf, die mit der Einführung und Umsetzung von BGM in kleinen und mittleren Unternehmen verbunden sind.
Schlüsselwörter
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF), kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Gesundheit, ökonomischer Nutzen, gesundheitlicher Nutzen, Fachkräftemangel, demografische Entwicklung, Widerstände, Implementierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) in KMU
Was ist der Inhalt dieser Arbeit zum betrieblichen Gesundheitsmanagement?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Sie beinhaltet Begriffsbestimmungen, die Bedeutung des BGM für Unternehmen, die Ziele des BGM und den aktuellen Stand der BGM-Implementierung in KMU. Zusätzlich werden die Herausforderungen und Widerstände bei der Einführung von BGM in KMU beleuchtet.
Welche Begriffsbestimmungen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit definiert "kleine und mittlere Unternehmen (KMU)", "Gesundheit", "Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)" und "Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)". Es wird die Unterscheidung zwischen BGF und BGM klargestellt und verschiedene Definitionen von Gesundheit, inklusive der WHO-Definition und des salutogenetischen Ansatzes von Antonovsky, erläutert.
Warum ist BGM für KMU wichtig?
BGM ist für KMU aufgrund des drohenden Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung von großer Bedeutung. Die Arbeit betont die Notwendigkeit proaktiver Strategien zur Mitarbeitergesundheit zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung und Produktivität und damit zum langfristigen Unternehmenserfolg. Das Fehlen von BGM kann zu wirtschaftlichen und sozialen Nachteilen führen.
Welche Ziele verfolgt BGM in KMU?
Die Ziele des BGM werden sowohl aus ökonomischer als auch aus gesundheitlicher Perspektive betrachtet. Es geht um die Schaffung eines gesunden Arbeitsumfelds, die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und -produktivität, potenzielle Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen und die Verbesserung des Wohlbefindens der Mitarbeiter. BGM verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der beide Perspektiven vereint.
Wie ist der aktuelle Stand des BGM in KMU?
Die Arbeit analysiert den aktuellen Stand des BGM in KMU, beschreibt verschiedene Konzepte und Modelle sowie verfügbare Instrumente. Sie beleuchtet die Herausforderungen bei der Implementierung von BGM, inklusive der typischen Widerstände und Hemmnisse. Es wird ein umfassender Überblick über den aktuellen Kenntnisstand und die praktischen Schwierigkeiten bei der Einführung und Umsetzung von BGM in KMU gegeben.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Einführung von BGM in KMU?
Die Arbeit identifiziert typische Widerstände und Hemmnisse bei der Einführung von BGM in KMU. Diese werden detailliert beschrieben, um ein umfassendes Verständnis der Schwierigkeiten bei der Implementierung zu ermöglichen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF), kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Gesundheit, ökonomischer Nutzen, gesundheitlicher Nutzen, Fachkräftemangel, demografische Entwicklung, Widerstände, Implementierung.
- Arbeit zitieren
- Alexander Gohm (Autor:in), 2011, Das betriebliche Gesundheitsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen. Theoretische Grundlagen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/289188