Nach dem alltäglichen Verständnis wird die Jugend vor allem durch ihr Alter bestimmt. Zwar ist das Alter ein zentrales Merkmal, aber reicht es nicht aus um Jugend zu definieren. Das Jugendalter ist außerdem gekennzeichnet durch „drastische und dramatische körperliche Veränderung, die äußerlich das Kind innerhalb von wenigen Tagen zum Erwachsenen verwandelt.“ Es umfasst die „auffälligen eigenwilligen Einstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen des Jugendlichen. So sieht man das Jugendalter als Zeit des „Sturm und Drang“, der extremen Gefühlsschwankungen („himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt“) und der Rebellion gegenüber Sitte und Moral des Erwachsenen“. Durch verschiedene Aspekte wie körperliche und psychische Reifung (Adoleszenz) sowie auch politische Betrachtungsweisen um nur einige hier zu nennen, veränderte sich über Jahrhunderte das Verständnis der Jugend.
Auch in der DDR gab es verschiedene Auslegungen vom Jugendalter. Auffallend ist das man im Regelfall das Jugendalter in der DDR mit dem FDJ-Alter, also 14-25 Jahre, gleich setzte. Jedoch gab es unterschiedliche Jugendaltersgrenzen zum Beispiel im Strafrecht oder auch Arbeits- und Zivilrecht. Außerdem sollte man nicht den Aspekt außer Acht lassen, dass viele Jugendliche schon sehr früh eine eigene Familie gründeten und somit nicht mehr die Lebensumstände eines Jugendlichen hatten. Diese Arbeit soll ein Versuch sein zu veranschaulichen wie Jugendliche in der DDR innerhalb des SED-Staates ihren Lebensalltag bewältigen. Um sich einen genaueren Überblick über das Leben der Jugendlichen in der DDR machen zu können, soll die politische Situation der DDR betrachtet werden. Für diese Arbeit ergeben sich folgende Hauptfragestellungen: „Inwieweit beeinflusste die Politik der SED das Alltagsleben und war individuelles Handeln des einzelnen Jugendlichen möglich? Um dies herauszuarbeiten, wird unter anderem auf Familie, Schule, Bildung und Freizeit des Jugendlichen in der DDR eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Familie
- Ehevorbereitung
- Schule
- Wehrerziehung
- Wehrunterricht
- Freie Deutsche Jugend
- FDJ an den Hochschulen
- Berufsausbildung
- Behinderte Jugendliche und ihre Rehabilitation in der DDR
- Die Jugendweihe
- Wehrerziehung
- Freizeit
- Musik
- Reisen
- Eigeninitiativen der Jugend am Beispiel Malzhaus in Plauen
- Sport
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, den Lebensalltag von Jugendlichen in der DDR im Kontext des SED-Staates zu beleuchten. Die Arbeit untersucht, inwieweit die Politik der SED das Alltagsleben der Jugendlichen beeinflusste und ob individuelles Handeln möglich war. Hierzu werden Themenbereiche wie Familie, Schule, Bildung und Freizeit betrachtet.
- Einfluss der SED-Politik auf das Alltagsleben von Jugendlichen in der DDR
- Möglichkeiten und Grenzen individuellen Handelns für Jugendliche in der DDR
- Rolle der Familie, Schule und Freizeitaktivitäten in der Lebenswelt von Jugendlichen
- Die Bedeutung sozialistischer Werte und Normen in der Erziehung von Jugendlichen
- Widersprüche zwischen staatlicher Einflussnahme und familiären Einflüssen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet verschiedene Perspektiven auf das Jugendalter, insbesondere im Kontext der DDR. Die Kapitel Familie, Schule und Freizeit analysieren die jeweiligen Lebensbereiche der Jugendlichen in der DDR und untersuchen den Einfluss der SED-Politik auf diese Bereiche. Die Kapitel gehen auf spezifische Aspekte ein, wie beispielsweise die Bedeutung der Ehevorbereitung, die Rolle der FDJ an den Hochschulen, die Jugendweihe, sowie die Freizeitaktivitäten von Jugendlichen in der DDR.
Schlüsselwörter
Jugend in der DDR, SED-Staat, Alltagsleben, Familie, Schule, Bildung, Freizeit, Jugendpolitik, sozialistische Werte, individuelles Handeln, Einflussnahme, Widersprüche, FDJ, Jugendweihe, Rehabilitation.
- Arbeit zitieren
- Jacqueline Hofmann (Autor:in), 2004, Jugend in der DDR. Alltagsleben Jugendlicher und Jugendpolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28934