Definitionsansätze und Modelle der Hochbegabtenforschung
Jeder Mensch, das ist allseits bekannt, zeichnet sich durch besondere Interessen, Fertigkeiten und Fähigkeiten aus. Diese Charakteristika repräsentieren sein individuelles Sein und formen sein gesamtes Leben. Zumeist zeigt der Mensch in bestimmten Bereichen eine spezielle Begabung, in deren Richtung im Folgenden dann sein Interesse hinzielt. Eine intellektuelle Begabung wird zumeist als angeboren aufgefasst und äußert sich beispielsweise in mathematischen, sprachlichen, psychomotorischen, musischen oder sozialen Bereichen. Rein lexikalisch wird Begabung wie folgt definiert: „Anlage zu bestimmten Leistungen. Die Begabungsforschung sucht Höhe und Richtung der Begabung festzustellen“.8 Dieser Erklärungsansatz unternimmt bereits eine gewisse Verbindung zum Begriff der sogenannten Hochbegabung. Während man diesen allerdings im hiesigen Brockhaus vergeblich sucht, ist er in der sogenannten Encyclopedia Britannica, seit vielen Jahren unter dem Lexem ‚giftedness’ zu finden. Nach Ursula Hellert sei Hochbegabung kurz „die Disposition zu außergewöhnlich hohen Leistungen“9. Menschen, die eine Hochbegabung verkörpern, zeigen häufig außergewöhnliche Fähigkeiten oder Leistungen in bestimmten oder gar mehreren der oben genannten Bereiche. Sie zeichnen sich durch eine schnelle Auffassungsgabe und Arbeitsbewältigung aus. Dieser übergewöhnlicher Intellekt kommt speziell in Situationen zum Tragen, in denen es einer besonderer Problemlösungskompetenz bedarf. Ein hochbegabter Mensch löst diesbezügliche Hindernisse sodann schneller als durchschnittlich begabte Personen.
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Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung: Integration und Begabtenförderung: Gegensatzpaar oder Zukunftschance?
- 1. Hochbegabung- Was ist das?
- 1.1 Definitionsansätze und Modelle der Hochbegabtenforschung
- 1.2 Die historische Genese des Hochbegabungsbegriffs
- 1.2.1 Hochbegabung nach Terman
- 1.2.2 Der dreidimensionale Intelligentsbegriff nach Renzulli
- 1.2.3 Das Münchner Begabungsmodell von Heller und Hany
- 1.3 Identifikation eines hochbegabten Kindes
- 1.4 Formelle Verfahren zur Erfassung intellektueller Leistungsfähigkeit
- 1.4.1 Allgemeine Intelligenztests
- 1.4.2 Mehrdimensionale Diagnoseverfahren
- 1.4.3 Fazit und Beurteilung
- 2. Integrative Förderung von hochbegabten SchülerInnen
- 2.1 Integration: Eine Definition
- 2.2 Didaktische und pädagogische Maxime zur integrativen Förderung von Hochbegabten
- 2.2.1 Essentielle und obligatorische Lehrerkompetenzen
- 2.2.2 Die Gestaltung des Handlungsfelds Schule
- 2.3 Innerschulische Förderung
- 2.3.1 Hochbegabung durch, Akzeleration'
- 12.3.2 Hochbegabtenförderung per,Enrichment’-\nProgramme
- 2.3.3 Fazit: Innerschulische Maßnahmen zur Begabtenförderung
- 3. Abschlussreflexion: Freinets, Freie Arbeit' als Chance für die integrativen Hochbegabtenförderung?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Thematik der integrativen Förderung von Hochbegabten in der Grundschule. Sie analysiert die aktuellen Debatten um die Integration und Begabtenförderung, beleuchtet verschiedene Definitionsansätze und Modelle der Hochbegabtenforschung und untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen einer inklusiven Förderung von hochbegabten SchülerInnen.
- Die Bedeutung von Integration und Begabtenförderung im aktuellen Bildungssystem
- Die Definition und Identifizierung von Hochbegabung
- Didaktische und pädagogische Konzepte für die integrative Förderung von Hochbegabten
- Innerschulische Fördermaßnahmen für hochbegabte SchülerInnen
- Die Rolle von, Freinets, Freie Arbeit' für die integrative Hochbegabtenförderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die aktuelle Bildungsdiskussion vor, in der sich die Forderungen nach Integration und Begabtenförderung begegnen. Es wird darauf hingewiesen, dass diese beiden Ansätze nicht zwangsläufig im Widerspruch stehen, sondern sich vielmehr ergänzen können. Kapitel 1 beleuchtet den Begriff der Hochbegabung aus verschiedenen Perspektiven. Hier werden verschiedene Definitionsansätze und Modelle der Hochbegabtenforschung vorgestellt, einschließlich der historischen Entwicklung des Konzepts von Hochbegabung. Es werden auch verschiedene Verfahren zur Identifizierung und Erfassung von Hochbegabung diskutiert. In Kapitel 2 wird das Konzept der Integration näher betrachtet und die Bedeutung einer integrativen Förderung von Hochbegabten in der Grundschule hervorgehoben. Es werden didaktische und pädagogische Maxime sowie relevante Lehrerkompetenzen für die Förderung von Hochbegabten in einer inklusiven Umgebung vorgestellt. Die unterschiedlichen Formen der Innerschulischen Förderung, wie Akzeleration und Enrichment-Programme, werden ebenfalls analysiert.
Schlüsselwörter
Hochbegabung, Integration, Begabtenförderung, Grundschule, Innerschulische Förderung, Akzeleration, Enrichment, Freinets, Freie Arbeit, Lehrkompetenzen, Individualisierung, Bildungsdiskussion, PISA
- Citar trabajo
- Berit Schmaul (Autor), 2004, Integrative Förderung von Hochbegabten - eine zukunftsträchtige Aufgabe für die Grundschule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28955