In den folgenden Kapiteln der Arbeit zum Thema "Deutsche Kolonialpolitik in der Ära des Wilhelminismus: Asien und der Boxeraufstand" widmet sich der Autor in erster Linie den deutschen Kolonialgebieten in Ostasien zu Zeiten des Kaiserreichs, wobei sich das besondere Augenmerk auf das "Pachtgebiet" Kiautschou an der chinesischen Küste richtet sowie der Fragestellung, welche Entwicklungen dieser vertraglich festgehaltenen Verpachtung voraus gingen. Der Verlauf der Boxerunruhen - ein Aufstand der sich gegen die Anwesenheit westlicher Kolonialmächte in China richtete – wird ebenso zur Sprache gebracht wie deren immanente Ursachen, über die unter Wissenschaftlern erst in jüngster Zeit ein Disput entbrannte. Im Kontext des Eingreifens deutscher Truppen in China 1900 wird auch die so genannte "Hunnenrede" Kaiser Wilhelms II. einer kritischeren Betrachtung unterzogen. Daneben wird in kurzer Form der Friedensschluss zur Beendigung der Boxerunruhen beleuchtet bzw. der Anspruch der deutschen Administration, mit dem Schritt nach Ostasien auch gleichzeitig einen selbigen in eine eigenständige deutsche Weltpolitik machen zu können. Darüberhinaus wird auch die Entwicklung des Gebiets mithilfe von Eisenbahnlinien und Bergwerken thematisiert bzw. der Standort Kiautschous unter dem Gesichtspunkt militärischer Strategieszenarien. Das Ende des Aufsatzes bildet ein kurzer Abriss über die deutschen Koloniegebiete im Südsee- sowie im pazifischen Raum, worauf das Hauptaugenmerk dahingehend gerichtet ist, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung dieser Region unter dem Einfluss der deutschen Kolonisatoren zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Die Folgen des Vertrags von Shimonoseki bis hin zur deutschen Besetzung Kiautschous (1895-1898)
- II.1 Die Ermordung deutscher Missionare als Vorwand für die geplante Landnahme
- II.2 Die militärische Besetzung und der offizielle Pachtvertrag
- III Die Entwicklung des Boxeraufstandes um 1899/1900 bis hin zum „Boxerprotokoll“ 1901
- III.1 Beginn der Boxerunruhen in Shandong und deutsche Strafexpeditionen
- III.2 Wertung der „Hunnenrede“ Kaiser Wilhelms II. im Kontext der deutschen Intervention 1900
- III.3 Der Friedensschluss und die Regelungen des Boxerprotokolls
- III.4 Die Ursachen des Boxeraufstandes im Forschungsstreit
- III.5 Der Einfall Japans in Kiautschou 1914
- IV Die deutschen Kolonien im Südpazifik: Papua-Neuguinea, Kaiser Wilhelmland, Deutsch-Samoa, Palau etc.
- V Zusammenfassung und Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die deutsche Kolonialpolitik in Asien während des Wilhelminismus, mit besonderem Fokus auf die Besetzung Kiautschous und den Boxeraufstand. Ziel ist es, die Hintergründe der deutschen Intervention, die Entwicklungen im besetzten Gebiet und die Bedeutung der "Hunnenrede" Kaiser Wilhelms II. zu analysieren.
- Die deutsche Besetzung Kiautschous und ihre Vorgeschichte.
- Der Boxeraufstand und die deutsche Rolle darin.
- Die "Hunnenrede" Kaiser Wilhelms II. und ihre Auswirkungen.
- Die Ursachen des Boxeraufstandes aus forschungsgeschichtlicher Perspektive.
- Die deutschen Kolonien im Südpazifik.
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die untergeordnete Rolle der deutschen Kolonialgeschichte im deutschen Geschichtsbewusstsein und begründet die Fokussierung der Arbeit auf die deutsche Kolonialpolitik in Asien, insbesondere Kiautschou und den Boxeraufstand. Sie skizziert den Inhalt der folgenden Kapitel, darunter die Vorgeschichte der Kiautschou-Besetzung, den Verlauf des Boxeraufstandes und dessen Ursachen, die "Hunnenrede" Kaiser Wilhelms II., den Friedensschluss und die deutschen Kolonien im Südpazifik.
II. Die Folgen des Vertrags von Shimonoseki bis hin zur deutschen Besetzung Kiautschous (1895-1898): Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklungen im ostasiatischen Raum um 1894/95, die zum Brennpunkt der Interessen der Großmächte wurden. Der chinesisch-japanische Krieg und der Friedensvertrag von Shimonoseki führten zu einer Überarbeitung der deutschen Ostasienpolitik. Die deutschen Interessen konzentrierten sich auf die Kiautschou-Bucht, angetrieben von der Sorge um den Erwerb von Gebieten durch andere Mächte und der Gefahr einer englisch-russischen Allianz. Die wachsenden Spannungen und die strategische Bedeutung der Region legten den Grundstein für die spätere deutsche Besetzung.
Schlüsselwörter
Deutsche Kolonialpolitik, Wilhelminismus, Kiautschou, Boxeraufstand, Hunnenrede, Ostasien, China, Japan, Imperialismus, Weltpolitik.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Deutsche Kolonialpolitik in Asien während des Wilhelminismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die deutsche Kolonialpolitik in Asien während des Wilhelminismus, mit besonderem Fokus auf die Besetzung Kiautschous und den Boxeraufstand. Die Analyse umfasst die Hintergründe der deutschen Intervention, die Entwicklungen im besetzten Gebiet und die Bedeutung der "Hunnenrede" Kaiser Wilhelms II.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die deutsche Besetzung Kiautschous und ihre Vorgeschichte, den Boxeraufstand und die deutsche Rolle darin, die "Hunnenrede" Kaiser Wilhelms II. und ihre Auswirkungen, die Ursachen des Boxeraufstandes aus forschungsgeschichtlicher Perspektive und die deutschen Kolonien im Südpazifik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Die Folgen des Vertrags von Shimonoseki bis hin zur deutschen Besetzung Kiautschous (1895-1898), Die Entwicklung des Boxeraufstandes um 1899/1900 bis hin zum „Boxerprotokoll“ 1901, Die deutschen Kolonien im Südpazifik und Zusammenfassung und Schlussbemerkung. Kapitel II und III gehen detailliert auf die Besetzung Kiautschous und den Boxeraufstand ein.
Was wird in Kapitel II behandelt?
Kapitel II beschreibt die Entwicklungen im ostasiatischen Raum um 1894/95, den chinesisch-japanischen Krieg, den Friedensvertrag von Shimonoseki und die daraus resultierende Überarbeitung der deutschen Ostasienpolitik. Es beleuchtet die deutschen Interessen an der Kiautschou-Bucht und die wachsenden Spannungen, die zur deutschen Besetzung führten.
Was wird in Kapitel III behandelt?
Kapitel III behandelt den Boxeraufstand, die deutschen Strafexpeditionen, die "Hunnenrede" Kaiser Wilhelms II. im Kontext der deutschen Intervention, den Friedensschluss und die Regelungen des Boxerprotokolls, sowie die Ursachen des Boxeraufstandes im Forschungsstreit und den Einfall Japans in Kiautschou 1914.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Deutsche Kolonialpolitik, Wilhelminismus, Kiautschou, Boxeraufstand, Hunnenrede, Ostasien, China, Japan, Imperialismus, Weltpolitik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die Hintergründe der deutschen Intervention in Kiautschou und ihre Rolle im Boxeraufstand zu analysieren, sowie die Bedeutung der "Hunnenrede" Kaiser Wilhelms II. zu beleuchten und die Ursachen des Boxeraufstandes aus forschungsgeschichtlicher Perspektive zu betrachten.
Welche Bedeutung hat die "Hunnenrede" in dieser Arbeit?
Die "Hunnenrede" Kaiser Wilhelms II. wird im Kontext der deutschen Intervention während des Boxeraufstandes analysiert und ihre Auswirkungen auf die Ereignisse untersucht.
Wie wird der Boxeraufstand in dieser Arbeit dargestellt?
Der Boxeraufstand wird umfassend dargestellt, beginnend mit den Unruhen in Shandong, den deutschen Strafexpeditionen, der Rolle der "Hunnenrede", dem Friedensschluss und den Ursachen des Aufstandes aus verschiedenen forschungsgeschichtlichen Perspektiven.
- Quote paper
- Holger Hufer (Author), 2003, Deutsche Kolonialpolitik in der Ära des Wilhelminismus: Asien und der Boxeraufstand, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29053