Die Bundesrepublik Deutschland ist in der Vergangenheit häufig Ziel von A rbeitsmigration gewesen. Ein Grund, warum Menschen Ihre Heimat verlassen, ist die Suche nach einem Arbeitsplatz oder besseren Arbeitsbedingungen. Arbeitsmigration ist eine spezifische Form von Migration. Vielfach wandern Menschen aus wirtschaftlich schwachen Staaten ab, um durch die Arbeit in einem anderen Land ihren Lebensstandart zu halten oder zu verbessern. Arbeitsmigranten geben längerfristig oder dauerhaft ihren Wohnsitz in ihrer Heimat auf. Die Aufna hme ausländischer Arbeitskräfte erfolgt meistens nach dem Angebots-und Nachfrage-Prinzip. Länder, die einen
Arbeitskräftemangel haben, nehmen Arbeitsmigranten auf oder werben Arbeitskräfte gezielt an.
In der Geschichte der Bundesrepublik gab es drei relevante Formen von Arbeitsmigration: Die Anwerbung von Gastarbeitern in den fünfziger bis siebziger Jahren, Arbeitnehmer mit Werkverträgen Ende der achtziger und A nfang der neunziger Jahre und die Anwerbung hochqualifizierter IT-Fachkräfte durch die Green-Card-Initiative seit August 2000.
Diese Arbeit nennt die Motive der einze lnen Phasen der Arbeitsmigration nach Deutschland und untersucht deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten. War die Anwerbung von Arbeitskräften zu jeder Zeit ausschließlich wirtschaftlich inte ndiert? Jeder Phase widmet sich ein Teil dieser Arbeit. Darin wird beschrieben, welche Gründe die Bundesrepublik hatte, den Arbeitsmarkt für ausländische Arbeitnehmer zu öffnen und welchen aufenthalts- und arbeitsrechtlichen Status die ausländischen Arbeitnehmer in Deutschland hatten. Es soll gezeigt werden, welche Elemente aus den vorigen Formen von Arbeitsmigration übernommen wurden und wie Erfahrungen zu anderen Ausgestaltungen führten.
Inhaltsverzeichnis
- Teil I Einleitung
- Teil II Das Gastarbeitersystem
- 1. Der Weg zu den Anwerbeabkommen
- a) Die ersten Schritte der Abkommen bis 1960
- b) Die Gründe der verstärkten Anwerbung ab 1960
- 2. Der rechtliche Status der Gastarbeiter
- a) Das Recht zu bleiben
- b) Das Ausländergesetz von 1965
- aa) Die Aufenthaltserlaubnis
- bb) Die Arbeitserlaubnis
- cc) Regelungen für Angehörige von EG-Mitgliedsstaaten
- 3. Die versuchte Steuerung
- a) Das Rotationsprinzip
- b) Der Gastarbeiter als Konjunkturpuffer
- 4. Ohne Nutzen keine Zuwanderung
- 5. Zwischenbetrachtung
- 1. Der Weg zu den Anwerbeabkommen
- Teil III Die Werkvertragsabkommen
- 1. Die erneute Zulassung von ausländischen Arbeitskräften
- a) Der Werkvertrag
- 2. Die rechtliche Ausgestaltung der WVA
- b) Die Kontingente der Abkommen
- c) Der aufenthalts- und arbeitsrechtliche Status
- aa) Mitglieder der EU-Staaten
- bb) Drittstaatenangehörige
- 3. Die Motive der Abkommen
- 4. Die Probleme der WVA und Maßnahmen zur Verbesserung
- a) Die Probleme der WVA
- 1aa) Illegalität
- b) Maßnahmen zur Verbesserung
- a) Die Probleme der WVA
- 5. Zwischenbetrachtung
- 1. Die erneute Zulassung von ausländischen Arbeitskräften
- Teil IV Exkurs - Die Green Card
- 1. Die Motive der Green-Card-Initiative
- 2. Die Ausgestaltung der Green Card - Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Gastarbeitersystem und WVA
- 3. Zwei Jahre Green Card
- 4. Zwischenbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Motive und Unterschiede verschiedener Phasen der Arbeitsmigration nach Deutschland, insbesondere die Anwerbung von Gastarbeitern, Arbeitnehmern mit Werkverträgen und die Green-Card-Initiative. Sie untersucht die rechtlichen Rahmenbedingungen und die wirtschaftlichen und politischen Hintergründe der einzelnen Phasen. Die Arbeit beleuchtet auch die Auswirkungen der verschiedenen Formen der Arbeitsmigration auf die aktuelle Zuwanderungsdebatte.
- Die Motive der verschiedenen Phasen der Arbeitsmigration nach Deutschland
- Der rechtliche Status der ausländischen Arbeitnehmer in Deutschland
- Die Rolle der Wirtschafts- und Ausländerpolitik bei der Steuerung von Arbeitsmigration
- Die Auswirkungen der verschiedenen Formen der Arbeitsmigration auf die deutsche Gesellschaft
- Die aktuelle Debatte über Zuwanderung im Kontext der Geschichte der Arbeitsmigration
Zusammenfassung der Kapitel
Teil II: Das Gastarbeitersystem
Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des Gastarbeitersystems in Deutschland. Es beschreibt die ersten Schritte der Anwerbung von Arbeitskräften aus Italien und die Gründe für die verstärkte Anwerbung ab 1960. Der rechtliche Status der Gastarbeiter, insbesondere das Ausländergesetz von 1965, wird ebenfalls behandelt. Zudem wird auf das Rotationsprinzip und die Rolle des Gastarbeiters als Konjunkturpuffer eingegangen.
Teil III: Die Werkvertragsabkommen
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der erneuten Zulassung von ausländischen Arbeitskräften durch Werkvertragsabkommen. Es beschreibt die rechtliche Ausgestaltung der Abkommen, die Kontingente und den aufenthalts- und arbeitsrechtlichen Status von EU-Mitgliedstaatenangehörigen und Drittstaatenangehörigen. Zudem werden die Motive der Abkommen und die Probleme, die mit den Werkvertragsabkommen einhergehen, beleuchtet.
Teil IV: Exkurs - Die Green Card
Dieser Exkurs widmet sich der Green-Card-Initiative, die zur Anwerbung hochqualifizierter IT-Fachkräfte eingeführt wurde. Es werden die Motive der Initiative, die Ausgestaltung der Green Card im Vergleich zum Gastarbeitersystem und den Werkvertragsabkommen sowie die Erfahrungen nach zwei Jahren Green Card beleuchtet.
Schlüsselwörter
Arbeitsmigration, Gastarbeiter, Werkvertragsabkommen, Green Card, Ausländergesetz, Wirtschaftspolitik, Ausländerpolitik, Zuwanderung, Integration, Deutschland, Europa.
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- Stephanie Silber (Author), 2002, Aus alt bleibt neu - Arbeitsmigration im Wandel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29215