Die Ressourcenmobilisierung bei sozialen Bewegungen ist ausschlaggebend für die Größe und den Erfolg einer Bewegung. Gewisse Aspekte, welche ich im Verlauf noch genauer erläutern werde, wie das Framing oder das Phänomen der kollektiven Identitäten sind mobilisierungsfördernd. Ebenso gibt es aber auch diverse Mobilisierungshindernisse wie beispielsweise das Kollektivgutdilemma. Doch bevor ich genauer erläutere wie die Ressourcenmobilisierung durch diese positiven wie auch negativen Einflussfaktoren dennoch zustande kommt, zunächst einmal die Begriffsdefinition. Im Lexikon wird der Begriff Ressource als “Hilfsquelle, Einnahmequelle, natürlich vorhandener Bestand von Etwas” definiert. Unter mobilisieren versteht man “mobil machen, dazu bringen, aktiv zu machen sich für Etwas einzusetzen”. Demnach bezieht sich die Definition von Ressource eher auf Gelder und Güter (Räumlichkeiten, Materialien) wohingegen die Wortbedeutung von mobilisieren sich auf das Engagement der Bürger bezieht, sich für ihre Interessen aktiv einzusetzen. Fasst man die beiden Begrifflichkeiten zusammen und setzt sie in Bezug zu dem Thema soziale Bewegungen könnte man Ressourcenmobilisierung wie folgt definieren:
Unter Ressourcenmobilisierung versteht man, inwieweit es einer Bewegung gelingt, materielle und immaterielle Mittel zu erschließen und zu nutzen sowie die Fähigkeit, sich mit Hilfe dieser Ressourcen zu organisieren und zu reproduzieren. Hält man sich an diesen Definitionsversuch wird schnell erkennbar, dass die Ressourcenmobilisierung von großer Bedeutung für die Stärke der sozialen Bewegung ist. Wie aus der Begriffsdeutung hervorgeht, entstehen den Akteuren einer sozialen Bewegung abgesehen von dem Nutzen auch nicht zu unterschätzende Kosten. Die Kosten der Anhänger einer Bewegung sind also demnach die Ressourcen. Die wichtigste materielle Ressource ist Geld. Aber auch die so bezeichneten immateriellen Ressourcen wie spezielle Qualifikationen, die Zustimmung zu den Zielen und Aktionsformen der Bewegung und insbesondere die Zeit, die die Menschen der Bewegung zur Verfügung stellen, sind unverzichtbare Erfolgsfaktoren.
- Arbeit zitieren
- Annegret Reichel (Autor:in), 2004, Ressourcenmobilisierung bei sozialen Bewegungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29223
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