Wenn heutzutage Lukrez an den Hochschulen gelehrt wird, ist es keine Verwunderung, dass Männer und Frauen in den Hörsälen sitzen und der Vorlesung gespannt folgen. Macht man sich jedoch bewusst, in welcher Zeit Lukrez sein Werk „De rerum natura - Welt aus Atomen“ verfasste, ist man sich als Frau nicht sicher, ob seine Aufzeichnungen überhaupt an sie gerichtet ist.
Denn stellt man sich die Welt von Lukrez, also das 1. Jahrhundert v. Chr. vor, denkt man sofort an Frauen ohne Rechte und Aufgaben und einer niedrigen Stellung in der Gesellschaft. Oft genug hat man gehört, dass die Frauen
mit den Sklaven gleichgestellt waren und eine Sklavin den niedrigsten Rang, wenn man überhaupt noch von einem Rang sprechen kann, inne hatte. Allein der Aufbau öffentlicher Orte wie das Kolosseum zeigt dies deutlich. In der Mitte saß der Kaiser und die Senatoren, also die mächtigsten Personen des römischen Reiches und hatten des besten Blick auf das Spektakel, dass sich unten ereignete. Das Volk war verteilt auf die übrigen Plätze und je schlechter die Sitze waren, also je schlechter die Sicht nach unten war, desto niedriger war der Rang. Die Frauen saßen zusammen mit den Sklaven ganz oben auf den schlechtesten Plätzen, hatten also auch den schlechtesten Rang.
Doch hat man eine irreleitende Vorstellungen von den alten Römern? War dort die Emanzipation vielleicht schon viel fortgeschrittener als wir heute annehmen? Denn das Kolosseum ist nur ein Beispiel für einen öffentlichen Ort. Wie hat es aber nun im Alltag ausgesehen?
Die nachfolgende Analyse der ausgesuchten Auszüge Lukrez Buch „De rerum natura - Welt aus Atomen“ wird helfen, diese Fragen zu beantworten und man wird feststellen ob das Werk von Lukrez für Frauen oder nur für Männer bestimmt war.
Inhaltsverzeichnis
- Persönliche Meinung über das Frauenbild im 1. Jahrhundert v. Chr.
- Die Stellung der Frau zur Zeit des Lukrez
- Lukrez Meinung über die Frauen in seinem Werk „De rerum natura – Welt aus Atomen“ an repräsentativen Beispielen
- Die Vorrede in Buch 1
- Die Venus in Buch 5
- Der Leser, „Memmius“
- Das Spiel der Venus in Buch 4
- Abschließender Vergleich der Position der Frau zwischen der Zeit von Lukrez und heute
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert das Frauenbild im Werk "De rerum natura" von Lukrez und setzt es in Relation zur Stellung der Frau im 1. Jahrhundert v. Chr. Die Analyse fokussiert auf die Darstellung der Frau in Lukrez' Werk und beleuchtet die Frage, ob seine Schriften für Frauen zugänglich waren. Der Text geht auch auf die gesellschaftliche Rolle der Frau im römischen Reich ein, um die historischen Rahmenbedingungen für Lukrez' Ansichten zu verstehen.
- Die Darstellung der Frau in Lukrez' Werk "De rerum natura"
- Die Stellung der Frau im römischen Reich im 1. Jahrhundert v. Chr.
- Die Rezeption von Lukrez' Werk durch Frauen
- Die Rolle der Venus in Lukrez' Werk
- Die historische Entwicklung der Frauenrechte in Rom
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer persönlichen Reflektion über das Frauenbild im 1. Jahrhundert v. Chr. und stellt die Frage nach der Zugänglichkeit von Lukrez' Schriften für Frauen. Im zweiten Kapitel werden die Stellung und die Rechte der Frau im römischen Reich zur Zeit des Lukrez analysiert. Dabei werden die rechtliche und gesellschaftliche Situation der Frau, sowie ihre eingeschränkte Freiheit und die Abhängigkeit von Männern beleuchtet. Der dritte Teil des Textes analysiert Lukrez' Darstellung der Frau in seinem Werk "De rerum natura" an repräsentativen Beispielen.
Das Kapitel 3.1 untersucht die Vorrede in Buch 1, die sich an die Göttin Venus richtet. Der Text analysiert die Bedeutung der Venus in Lukrez' Werk und erörtert die Frage, ob er die Venus als ein idealisiertes Bild der Frau darstellen wollte. Der Text beleuchtet auch die möglichen Gründe für die Anrufung der Venus in der Vorrede, unter anderem den Wunsch nach gesellschaftlicher Akzeptanz seiner Lehren.
Das Kapitel 3.2 beleuchtet die Darstellung der Venus in Buch 5, während das Kapitel 3.3 den "Leser Memmius" untersucht. Das Kapitel 3.4 fokussiert auf die Rolle der Venus im vierten Buch von "De rerum natura", ohne dabei auf die spezifischen Inhalte des Buches einzugehen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Textes sind: Lukrez, "De rerum natura", Frauenbild, 1. Jahrhundert v. Chr., Römisches Reich, Venus, Epikur, Frauenrechte, Emanzipation, Gesellschaftliche Stellung, Literaturanalyse. Der Text behandelt zentrale Fragen der Geschlechtergeschichte, der Literaturanalyse und der Philosophie.
- Arbeit zitieren
- Lisa Demmel (Autor:in), 2012, Das Bild der Frau in Lukrez „De rerum natura - Welt aus Atomen“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/292649