Die Topographische Karte 1:50000 Blatt L 4508 Essen zeigt einen Ausschnitt des mittleren Ruhrgebietes einschließlich der beiden für diesen Industrieraum wichtigsten Flüsse Ruhr und Emscher. Das Klima in diesem Gebiet ist ozeanisch geprägt, das Niederschlagsmaximum fällt in den August, das Jahresmittel beträgt in Essen 829 mm. Die mittlere Jahrestemperatur in Essen beträgt 9,6°C und die relative Luftfeuchtigkeit im Jahresmittel um 14.00 Uhr 69 % (Klimadaten vgl. DIERCKE WELTATLAS 1974, S. 24). Auffällig bei einer ersten Betrachtung des Blattes ist vor allem die starke kulturgeographische Überprägung des Raumes, aber auch die unterschiedliche Gestalt der Geländeoberfläche im Norden bzw. Süden des Kartenausschnittes, leicht erkennbar an Verlauf und Umgebung der beiden großen Flüsse. Die folgenden eingehenderen Betrachtungen widmen sich zunächst der physisch-geographischen Beschaffenheit des dargestellten Raumes und im Anschluß der kulturgeographischen Überprägung. Zum leichteren Auffinden erwähnter Objekte auf der Karte werden in Klammern Ost- und Nordwert (Ostwert E/ Nordwert N) in km nach den – in der Karte blau eingetragenen – UTM-Koordinaten der Zone 32 angegeben.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Physisch-geographische Betrachtung
- Naturraum I: Ruhrhügelland
- Naturraum II: Hellwegzone
- Naturraum III: Tieflandzone
- Naturraum IV: Nordwestliches Gebiet
- Kulturgeographische Betrachtung
- III. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Topographische Karte 1:50000 Blatt L 4508 Essen, um die physisch-geographischen und kulturgeographischen Eigenschaften des mittleren Ruhrgebiets zu interpretieren.
- Naturräumliche Gliederung und Charakteristika der einzelnen Räume
- Einfluss der geologischen Formationen auf die Landschaft
- Bedeutung der Ruhr und ihrer Nebenflüsse
- Kulturlandschaftliche Veränderungen durch die Industrialisierung
- Landnutzung und Bodengegebenheiten
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt die Topographische Karte 1:50000 Blatt L 4508 Essen und das darin dargestellte Gebiet des mittleren Ruhrgebiets vor. Sie skizziert die klimatischen Besonderheiten und die auffällige kulturgeographische Prägung des Raumes. Die Arbeit gliedert sich in eine physisch-geographische und eine kulturgeographische Betrachtung.
II. Physisch-geographische Betrachtung
Dieser Abschnitt analysiert die naturräumliche Gliederung des Kartenblattes, die sich in vier Räume unterteilen lässt: Das Ruhrhügelland im Süden, die Hellwegzone im Norden, die Tieflandzone beiderseits der Emscher und ein Gebiet im Nordwesten. Der Fokus liegt dabei auf den Höhenverhältnissen, der Reliefbildung und der geologischen Beschaffenheit der verschiedenen Räume. Die Entstehung der Ruhr und ihre prägende Rolle im Landschaftsbild werden ebenfalls thematisiert.
Naturraum I: Ruhrhügelland
Das Ruhrhügelland zeichnet sich durch ein tief eingeschnittenes Tal der Ruhr mit steilen Prall- und flachen Gleithängen aus. Der Raum weist zudem eine kleinförmige Reliefierung mit langgestreckten Rücken und Mulden auf. Die Entstehung dieser Landschaft ist eng mit der Gesteinsstruktur des produktiven Karbons verbunden, wobei Sandsteine und Konglomerate die Kammbildner und Tonschiefer sowie Schiefertone die Muldenbildner bilden.
Naturraum II: Hellwegzone
Die Hellwegzone, die sich nördlich des Ruhrhügellandes befindet, ist eine flachwellige Landschaft mit einem geringeren Relief. Die landwirtschaftliche Nutzung, vor allem Ackerland, dominiert das Landschaftsbild. Der fruchtbare Lößboden, der hier angweht wurde, ermöglicht eine intensive landwirtschaftliche Nutzung.
Naturraum III: Tieflandzone
Dieser Bereich zeichnet sich durch eine breite, flache Tieflandzone beiderseits der Emscher aus. Die niedrigsten Höhenlagen der Karte befinden sich in diesem Raum.
Naturraum IV: Nordwestliches Gebiet
Im äußersten Nordwesten der Karte steigt das Gelände wieder an. Dieser Raum wird in der Arbeit nur peripher betrachtet.
Schlüsselwörter
Topographische Karte, Ruhrgebiet, Physische Geographie, Kulturgeographie, Ruhrhügelland, Hellwegzone, Tieflandzone, Steinkohlengebirge, Reliefbildung, Gesteinsstruktur, Landnutzung, Landwirtschaft.
- Arbeit zitieren
- Fabian Otto (Autor:in), 2003, Interpretierende Betrachtung der Topographischen Karte 1 zu 50000, Blatt L 4508 Essen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29265