Schizophrenie – ein Wort das in vielen Menschen Angst und Unsicherheit auslöst. Noch heute gibt es zahlreiche Mythen über diese Krankheit. Erwähne ich dieses Wort gegenüber Bekannten, so fällt häufig: „das sind doch die mit einem «Verfolger»“ oder „die haben doch eine gespaltene Persönlichkeit“. Viele Menschen können nicht wirklich etwas mit diesem Begriff anfangen, sich nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Somit können sich Mythen über diese Krankheit leicht verbreiten und zur Stigmatisierung der Betroffenen beitragen. Die heutige Medienwelt beteiligt sich in besonderem Maße daran. Was dies für Folgen für die Betroffenen haben kann, habe ich manchmal in meinem Praktikum in einer Tagesstätte für psychisch kranke Menschen erlebt. Viele der Besucher konnten selbst in diesem geschützten Rahmen nicht offen über ihre Krankheit sprechen. Sie verschwiegen vielmehr ihre Krankheit oder gaben an, dass sie zum Beispiel wegen eines Nervenleidens oder ähnlichem hierher kamen. In einem Gespräch in der Gruppe wurde besonders deutlich, welches Bild die Besucher selbst von ihrer Krankheit hatten. So bezeichneten sie sich etwa als die „Irren“ oder auch die „Verrückten“. Dies zeigt deutlich ihre bisherigen Erfahrungen. In der Öffentlichkeit werden auch heute noch eher die Begriffe „Irre“, „Verrückte“, „Geisteskranke“ oder „Psychopathen“ verwendet, als der Begriff Schizophrenie. Stigmatisierung scheint also in einem beträchtlichen Maße zum Leben schizophrener Menschen zu gehören. Aus diesem Grund scheint es mir wichtig, mich einmal genauer mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Schizophrenie
- 1.1 Allgemeines
- 1.2 Symptomatik
- 1.2.1 Störungen des Denkens
- 1.2.2 Störungen des Gefühls
- 1.2.3 Ich-Störungen
- 1.2.4 Akzessorische Symptome
- 1.3 Subtypen
- 1.4 Epidemiologie
- 1.5 Ätiologie
- 1.6 Behandlung
- 2. Stigmatisierung
- 2.1 Definition
- 2.2 Entstehung und Prozess der Stigmatisierung
- 2.3 Funktionen von Stigmata
- 2.4 Folgen der Stigmatisierung
- 2.5 Reaktionen der Betroffenen auf Stigmatisierung
- 3 Schizophrenie und Gesellschaft
- 3.1 Rückblick in die Psychiatriegeschichte
- 3.2 Normalität
- 3.3 Vorurteile und Mythen
- 3.4 Schizophrenie in den Medien
- 3.4.1 Visuelle Medien
- 3.4.2 Printmedien
- 3.5 Einstellung der Bevölkerung gegenüber schizophrenen Menschen erläutert an Untersuchungsergebnissen
- 3.6 Zusammenfassung
- 4 Auswirkungen der Stigmatisierung auf das Leben schizophrener Menschen
- 4.1 Krankheitsverlauf
- 4.2 Isolation
- 4.3 Arbeit
- 4.4 Lebensqualität
- 5 Auswirkungen der Stigmatisierung auf das Leben der Angehörigen
- 5.1 Stigma und Schuldzuweisung
- 5.2 Umgang mit Krankheit und Stigma
- 6 Entstigmatisierung am Beispiel der Anti-Stigma-Kampagne
- 6.1 Entstehung
- 6.2 Ziele
- 6.3 Überblick über weltweite Aktivitäten
- 6.4 „Open the doors“: Das Anti-Stigma-Programm in Deutschland
- 6.4.1 Struktur
- 6.4.2 Programm und Methodik
- 6.4.3 Effekte
- 6.4.5 Beispiel München als Projektzentrum
- 6.5 Bewertung
- 7 Stigmabewältigung durch Empowerment
- 7.1 Konzept und professionelle Haltung
- 7.1.1 Definition
- 7.1.2 Bausteine von Empowerment
- 7.1.3 Aufgabe des professionellen Helfers
- 7.1.4 zentrale Handlungsprinzipien
- 7.2 Methoden
- 7.3 Grenzen des Empowerment-Konzeptes
- 7.1 Konzept und professionelle Haltung
- 8 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Stigmatisierung schizophrener Menschen. Die Arbeit untersucht, wie die Krankheit in der Gesellschaft wahrgenommen wird, welche Vorurteile und Mythen bestehen und welche Folgen die Stigmatisierung für die Betroffenen und deren Angehörige hat. Dabei werden verschiedene Aspekte der Stigmatisierung beleuchtet, wie z.B. die Entstehung und die Folgen der Stigmatisierung, die Reaktion der Betroffenen auf die Stigmatisierung und die Rolle der Medien.
- Die Wahrnehmung der Schizophrenie in der Gesellschaft
- Die Folgen der Stigmatisierung für Betroffene und Angehörige
- Die Rolle von Vorurteilen und Mythen in der Stigmatisierung
- Die Möglichkeiten der Entstigmatisierung durch Empowerment
- Die Bedeutung von Anti-Stigma-Kampagnen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und beschreibt die Relevanz der Thematik sowie die Zielsetzung der Arbeit.
- Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Schizophrenie und ihren verschiedenen Aspekten. Es erläutert die Symptomatik, die Subtypen, die Epidemiologie, die Ätiologie und die Behandlung der Erkrankung.
- Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Stigmatisierung und untersucht die Entstehung und den Verlauf der Stigmatisierung. Es werden die Funktionen von Stigmata und die Folgen der Stigmatisierung für die Betroffenen analysiert.
- Das dritte Kapitel beleuchtet die Sicht der Gesellschaft auf die Schizophrenie und betrachtet dabei die Geschichte der Psychiatrie, das Thema Normalität, die Verbreitung von Vorurteilen und Mythen sowie die Darstellung der Schizophrenie in den Medien.
- Das vierte Kapitel untersucht die Auswirkungen der Stigmatisierung auf das Leben schizophrener Menschen und geht dabei auf den Krankheitsverlauf, die Isolation, die Arbeitssituation und die Lebensqualität ein.
- Das fünfte Kapitel beleuchtet die Auswirkungen der Stigmatisierung auf das Leben der Angehörigen und betrachtet die Herausforderungen im Umgang mit der Krankheit und dem Stigma sowie das Phänomen der Schuldzuweisung.
- Das sechste Kapitel stellt die Anti-Stigma-Kampagne als ein Beispiel für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen vor. Es erklärt die Entstehung und die Ziele der Kampagne und gibt einen Überblick über weltweite Aktivitäten. Das Kapitel konzentriert sich außerdem auf das Anti-Stigma-Programm in Deutschland und das Beispiel von München als Projektzentrum.
- Das siebte Kapitel widmet sich der Stigmabewältigung durch Empowerment. Es definiert das Konzept und die professionelle Haltung im Umgang mit Empowerment, beschreibt die Bausteine und die Aufgaben von professionellen Helfern und erläutert verschiedene Methoden der Empowerment-Arbeit.
Schlüsselwörter
Schizophrenie, Stigmatisierung, Vorurteile, Mythen, Entstigmatisierung, Empowerment, Anti-Stigma-Kampagne, Medien, Gesellschaft, Lebensqualität, Angehörige, Krankheit, Behandlung, Psychiatriegeschichte.
- Quote paper
- Daniela Renner (Author), 2004, Stigmatisierung schizophrener Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29275