Im Rahmen des Unterrichtspraktikums habe ich im Laufe des Wintersemesters 2001/2002 an
zwei Kursen hospitiert, eigene Unterrichtsversuche unternommen und am Ende des Semesters
eine Unterrichtsstunde erteilt.
Im Dezember 2001 habe ich in einem Kurs des Kulturzentrums „Schlachthof“ im Laufe von 8
Unterrichtsstunden hospitiert. Dieser Kurs wurde von einer ausländischen Lehrkraft geleitet,
es handelte sich dabei um einen Grundstufe 2 – Kurs mit „Eurolingua“ als kurstragendem
Lehrwerk. Der Kurs fand vormittags von 8.30 bis 11.45 zwei Mal in der Woche statt. Die
Anzahl der Teilnehmerinnen (es war ein Frauenkurs) betrug 12 Personen, 2 von ihnen kamen
aus Russland, 2 aus Kasachstan, 4 aus der Türkei, jeweils eine Teilnehmerin kam aus Kamerun,
Kurdistan, Bosnien und von den Philippinen. Das Alter der Teilnehmerinnen lag zwischen
20 und 40 Jahren, sie waren alle nicht berufstätig und die meisten hielten sich schon
mehrere Jahre in Deutschland auf.
Nach meiner Beobachtung hatten alle Kursteilnehmerinnen bereits Grundkenntnisse in der
deutschen Sprache in ihren Heimatländern erworben. Das Kommunizieren in der Klasse gestaltete
sich jedoch schwierig, da die Äußerungen der Teilnehmerinnen stark fehlerbehaftet
waren und die Verständigung verhinderten.
Die Atmosphäre in der Gruppe würde ich als angenehm, jedoch gleichzeitig wenig produktiv
bezeichnen: die Teilnehmerinnen waren nicht leistungsorientiert, nach den Worten der Kursleiterin
betrachteten viele von ihnen, die ihre meiste Zeit in der Familie verbrachten, den
Deutschkurs als eine „Ausgehmöglichkeit“.
Dieser Kurs endete Mitte Dezember mit einem Abschlusstest.
Im Januar 2002 setzte ich das Unterrichtspraktikum in einem neuen Kurs, der an der gleichen
Institution von der gleichen Lehrkraft geleitet wurde, fort. Während dieses Kurses habe ich an
3 Unterrichtseinheiten hospitiert, 2 Unterrichtsversuche unternommen, von denen beide mit
einer Videokamera aufgenommen wurden, und eine Unterrichtsstunde erteilt, die ebenfalls
aufgezeichnet wurde.
Der neue Kurs entsprach dem Niveau Grundstufe 2, die Anzahl der Teilnehmerinnen (es war
ebenfalls ein Frauenkurs) betrug 15 Personen. Sechs Teilnehmerinnen kamen aus der Türkei,
3 aus Kasachstan, 2 aus Russland, 2 aus dem Iran, eine aus Marokko und eine aus China. Es
waren Personen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Allgemeine Darstellung der beobachteten Kurse
- 2. Hospitation und Unterrichtsbeobachtung in den Kursen
- 3. Unterrichtsversuche
- 3.1 Unterrichtsversuch 1
- 3.2 Unterrichtsversuch 2
- 4. Unterrichtsstunde
- 4.1 Unterrichtsplanung
- 4.1.1 Lernziele
- 4.1.2 Unterrichtsphasen
- 4.2 Reflexion der Unterrichtsdurchführung
- 4.3 Unterrichtsnachbereitung
- 4.1 Unterrichtsplanung
- 5. Selbstreflexion und Selbstevaluation über das gesamte Unterrichtspraktikum
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Praktikumsbericht dokumentiert die Erfahrungen des Autors während eines Unterrichtspraktikums im Wintersemester 2001/2002. Ziel war es, durch Hospitationen, eigene Unterrichtsversuche und die Durchführung einer vollständigen Unterrichtsstunde praktische Erfahrungen im DaF-Unterricht zu sammeln und diese im Hinblick auf Aktionsforschung zu reflektieren. Der Bericht dient der Selbstevaluation und der Analyse des eigenen Unterrichtsverhaltens.
- Hospitation und Beobachtung im DaF-Unterricht
- Durchführung und Reflexion von Unterrichtsversuchen
- Planung, Durchführung und Nachbereitung einer Unterrichtsstunde
- Analyse von Lerngruppen und deren Lernverhalten
- Selbstevaluation des gesamten Praktikums
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Allgemeine Darstellung der beobachteten Kurse: Die Einleitung beschreibt die zwei DaF-Kurse der Grundstufe 2, die der Autor im Wintersemester 2001/2002 am Kulturzentrum „Schlachthof“ hospitierte. Es werden die Zusammensetzung der Lerngruppen (hauptsächlich Frauen aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Deutschkenntnissen und Lernerfahrungen), die Kursstruktur und die allgemeine Lernatmosphäre detailliert beschrieben. Die Autorin betont die Herausforderungen der Kommunikation aufgrund von starken Fehlern in den Äußerungen der Teilnehmerinnen und deren eher geringe Leistungsorientierung. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Kontextes und der Teilnehmerprofile, um den Hintergrund für die anschließenden Unterrichtsversuche und die Unterrichtsstunde zu liefern.
2. Hospitation und Unterrichtsbeobachtung in den Kursen: Dieses Kapitel fasst die Beobachtungen des Autors während 11 Unterrichtseinheiten in beiden Kursen zusammen. Es werden die Lehrersprache, die Atmosphäre im Unterricht und die Herausforderungen durch fehlende technische Ausstattung (OH-Projektor, Kassettenrecorder/CD-Player) beschrieben. Die Autorin analysiert die Interaktion zwischen Lehrerin und Schülern und hebt die freundliche und unterstützende Art der Lehrkraft hervor. Der Austausch mit einer Kollegin über die Beobachtungen wird ebenfalls erwähnt, was die methodische Herangehensweise des Praktikums verdeutlicht.
3. Unterrichtsversuche: Dieses Kapitel erläutert die Methodik der Unterrichtsversuche, die mit Videokamera aufgezeichnet und im Tutorium zur Reflexion und Verbesserung des eigenen Unterrichtsstils genutzt wurden. Die Videoaufnahmen dienten als Werkzeug zur Selbstbeobachtung und -reflexion. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der Videoaufnahmen für die Aktionsforschung und die Entwicklung einer eigenen Lehrstrategie.
3.1 Unterrichtsversuch 1 am 25.01.2002: Der erste Unterrichtsversuch konzentrierte sich auf die systematische Behandlung von Verwandtschaftsbezeichnungen. Der Autor beschreibt die Vorkenntnisse der Teilnehmerinnen und die Schwierigkeiten, die sich aus der ungewohnten Partner- und Gruppenarbeit ergaben. Es wird analysiert, wie die Lerner die gegebenen Beispielmodelle nutzten und wo die Konzentration nachließ. Die Beobachtung, dass nicht alle Teilnehmerinnen dem Unterrichtstempo folgen konnten, diente als Lernpunkt für die zukünftige Unterrichtsplanung.
Schlüsselwörter
DaF-Unterricht, Unterrichtspraktikum, Aktionsforschung, Unterrichtsbeobachtung, Unterrichtsversuch, Lerngruppe, Selbstevaluation, Reflexion, Kommunikation, Wortschatzarbeit, Verwandtschaftsbezeichnungen.
FAQs zum Praktikumsbericht: DaF-Unterricht
Was ist der Inhalt des Praktikumsberichts?
Der Bericht dokumentiert die Erfahrungen des Autors während eines DaF-Unterrichtspraktikums. Er umfasst eine Einleitung, die Beschreibung von Hospitationen und Unterrichtsbeobachtungen, die detaillierte Darstellung eigener Unterrichtsversuche, die Planung, Durchführung und Reflexion einer vollständigen Unterrichtsstunde sowie eine abschließende Selbstreflexion und Selbstevaluation.
Welche Ziele wurden im Praktikum verfolgt?
Das Hauptziel war es, praktische Erfahrungen im DaF-Unterricht zu sammeln und diese im Hinblick auf Aktionsforschung zu reflektieren. Der Bericht dient der Selbstevaluation und der Analyse des eigenen Unterrichtsverhaltens.
Welche Themen werden im Bericht behandelt?
Der Bericht behandelt folgende Themenschwerpunkte: Hospitation und Beobachtung im DaF-Unterricht, Durchführung und Reflexion von Unterrichtsversuchen, Planung, Durchführung und Nachbereitung einer Unterrichtsstunde, Analyse von Lerngruppen und deren Lernverhalten sowie die Selbstevaluation des gesamten Praktikums.
Wie ist der Bericht strukturiert?
Der Bericht ist in Kapitel gegliedert: Einleitung, Hospitation und Unterrichtsbeobachtung, Unterrichtsversuche (inkl. detaillierter Beschreibungen von zwei einzelnen Versuchen), eine detaillierte Darstellung einer vollständigen Unterrichtsstunde (Planung, Durchführung, Nachbereitung), Selbstreflexion und Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis erleichtert die Navigation.
Welche Lerngruppe wurde beobachtet und unterrichtet?
Die Beobachtungen und Unterrichtsversuche fanden in zwei DaF-Kursen der Grundstufe 2 statt. Die Lerngruppen bestanden hauptsächlich aus Frauen aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Deutschkenntnissen und Lernerfahrungen. Der Bericht beschreibt die Herausforderungen der Kommunikation aufgrund von Fehlern in den Äußerungen der Teilnehmerinnen und deren eher geringe Leistungsorientierung.
Welche Methoden wurden im Praktikum eingesetzt?
Es wurden Hospitationen, Unterrichtsbeobachtungen, eigene Unterrichtsversuche (mit Videokamera aufgezeichnet zur späteren Reflexion), und die Durchführung einer vollständigen Unterrichtsstunde angewendet. Die Videoaufnahmen dienten der Selbstbeobachtung und -reflexion im Rahmen der Aktionsforschung.
Welche Rolle spielte die Aktionsforschung im Praktikum?
Die Aktionsforschung spielte eine zentrale Rolle, indem die Videoaufnahmen der Unterrichtsversuche zur Reflexion des eigenen Unterrichtsstils und zur Entwicklung einer eigenen Lehrstrategie genutzt wurden. Die Selbstbeobachtung und -reflexion waren integraler Bestandteil des Prozesses.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Bericht am besten?
Schlüsselwörter sind: DaF-Unterricht, Unterrichtspraktikum, Aktionsforschung, Unterrichtsbeobachtung, Unterrichtsversuch, Lerngruppe, Selbstevaluation, Reflexion, Kommunikation, Wortschatzarbeit, Verwandtschaftsbezeichnungen.
Wo und wann fand das Praktikum statt?
Das Praktikum fand im Wintersemester 2001/2002 am Kulturzentrum „Schlachthof“ statt.
Was waren die Herausforderungen im Praktikum?
Herausforderungen waren die unterschiedlichen Sprachniveaus und Lernerfahrungen der Teilnehmerinnen, die Kommunikationsschwierigkeiten aufgrund von Fehlern in den Äußerungen, die eher geringe Leistungsorientierung einiger Teilnehmerinnen und die fehlende technische Ausstattung (OH-Projektor, Kassettenrecorder/CD-Player).
- Quote paper
- Anna Mayer (Author), 2002, Unterrichtsversuche und Unterrichtsstunde im Hinblick auf die Aktionsforschung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29367