Der in Mali lebende Stamm der Tuareg strebte im Jahr 2012 nicht zum ersten Mal die Unabhängigkeit an. Seit dem Ende der Kolonialherrschaft 1960 durch Frankreich gab es mehrere Aufstände und Versuche, sich abzuspalten. Insbesondere Anfang der 90er Jahre kam es vonseiten der Tuareg vermehrt zur Forderung nach Sezession. Die malische Regierung kam diesen Bestrebungen innerhalb mehrerer Friedensabkommen entgegen, versprach den Tuareg mehr Rechte und vor allem Selbstverwaltung.
Die Dezentralisierungspolitik, die Mali daraufhin einschlug, hätte gewiss das Fundament für einen stabilen Frieden innerhalb des Landes bilden können. An der Implementierung scheiterte jedoch das Vorhaben und die Tuareg sind nach wie vor unzufrieden mit ihrer Situation im Norden des Landes. Auch der erneute Sezessionsversuch vor zwei Jahren ist Ausdruck dieser Unzufriedenheit. Zunächst hatte der sezessionistische Prozess für die Tuareg erfolgversprechend begonnen, letztendlich misslang jedoch die endgültige Abspaltung vom Mutterstaat. Wie es dazu kommen konnte, soll innerhalb dieser Arbeit festgestellt werden. Die zu beantwortende Frage lautet demnach: Warum ist die Sezession in Mali gescheitert?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Sezessionskonflikt Malis
- Konfliktverlauf im Untersuchungszeitraum
- Ursachen des Scheiterns
- Die sezessionistische Bewegung der MNLA
- Die Regierung und Gesellschaft Malis
- Die Region Westafrika
- Die internationale Gemeinschaft
- Faktoren einer erfolgreichen Sezession
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Ursachen für das Scheitern der Sezessionsbewegung der Tuareg in Mali im Jahr 2012. Dabei wird die Frage beantwortet, warum die Tuareg trotz anfänglicher Erfolge in der endgültigen Abspaltung vom Mutterstaat scheiterten. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Analyseebenen, die zur Entstehung des Konflikts beigetragen haben und die Rolle der Akteure, die maßgeblich an der Entwicklung des Konflikts beteiligt waren.
- Der Konfliktverlauf der Sezession in Mali
- Die Rolle der MNLA und anderer Akteure im Konflikt
- Die Reaktionen der malischen Regierung und Gesellschaft
- Die Einflüsse der Region Westafrika
- Die internationale Reaktion auf die Sezession
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Sezessionskonflikts in Mali dar und beleuchtet die Vorgeschichte der Tuareg-Bewegungen sowie die Gründe für die aktuelle Unzufriedenheit der Tuareg. Zudem wird die Forschungslücke im Hinblick auf das Scheitern von Sezessionen aufgezeigt und die Notwendigkeit einer umfassenden Analyse des Prozesses betont.
Kapitel 2 geht auf den Verlauf des Sezessionskonflikts im Untersuchungszeitraum von Ende 2011 bis Juni 2013 ein. Es werden die wichtigsten Ereignisse, wie die Proteste, Demonstrationen, Kampfhandlungen und die Erklärung der Unabhängigkeit von Azawad, chronologisch dargestellt. Außerdem werden die verschiedenen Akteure, wie die MNLA, Ansar Dine, AQIM und MUJAO, vorgestellt und ihre Ziele und Aktionen im Konflikt beleuchtet. Im Fokus stehen die Faktoren, die zum Scheitern der Sezession führten, und die verschiedenen Perspektiven der beteiligten Akteure.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den Themen Sezession, Konfliktforschung, internationale Beziehungen, Staatsbildung, Westafrika, Mali, Tuareg, MNLA, Ansar Dine, AQIM, MUJAO, Azawad, Islamischer Staat, Islamismus, Friedensabkommen, Dezentralisierung, internationale Gemeinschaft, Interventionspolitik.
- Arbeit zitieren
- Ulrike Leupold (Autor:in), 2014, Warum scheiterte die Sezession in Mali 2012?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293727