Im Studium der Diplom-Pädagogik mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung ist es
unerlässlich, sich mit den Institutionen zu beschäftigen, die sich in diesem Bereich
etabliert haben. Dazu werden von der Johannes Gutenberg – Universität Exkursionen in
entsprechende Einrichtungen angeboten, an denen die Studierenden teilnehmen können.
Neben der reinen Existenz dieser Institutionen und der Möglichkeit als spätere
Arbeitgeber sind jedoch für den Erwachsenenbildner, bzw. die Erwachsenenbildung
insgesamt, noch andere Aspekte der Institutionen von zentraler Bedeutung.
Dieser Exkursionsbericht soll die GEW, die Gewerkschaft für Wissenschaft und
Erziehung, welche vom Verfasser im Rahmen des Exkursionsseminars „Institutionen
der Erwachsenenbildung“ in ihrem Hauptsitz in Frankfurt am Main besucht wurde,
vorstellen und ihre Bedeutung speziell für den Bereich der Erwachsenenbildung
hervorheben. Eine besondere Rolle der GEW ist hierbei im Bereich der
Professionalisierung in der Erwachsenenbildung zu sehen. Dieser soll im Vorfeld näher
erläutert werden, bevor die Institution an sich mit ihrem Aufbau dargestellt wird. In der Wirtschaft kommt dem Bereich der Weiterbildung, die hier synonym für
Erwachsenenbildung stehen soll, eine immer wichtigere Bedeutung zu. Neben
politischer Bildung und Seminaren, die sich um Freizeitaktivitäten drehen (Töpferkurse,
Hobby-Astronomie, etc.) wird man sich in den Betrieben und Unternehmen zunehmend
der zentralen Bedeutung des sogenannten Humankapitals für die Effizienz und den
wirtschaftlichen Erfolg bewusst. Unter Humankapital ist hierbei die Summe der
Fähigkeiten der Angestellten im Betrieb zu verstehen.
So spricht Horst Siebert davon, dass sich zukünftig die Weiterbildungsangebote in den
Großbetrieben nicht mehr nur auf den Erwerb von „Schlüsselqualifikationen“ (vgl.
Siebert, Horst: 1999, S.71 ff.) beschränken werden, sondern dass es ebenfalls
innerbetriebliche Angebote zur allgemeinen Weiterbildung geben werde (vgl. Siebert,
Horst: 1999, S.74). [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hintergrund zur Frage der Professionalisierung in der EB
- II.a Hauptamtliche Erwerbstätigkeit
- II.b Existenz eines eindeutigen Berufsbildes
- II.c Eindeutige Regelung des Zugangs und der Qualifikationsanforderungen
- II.d Soziales Prestige als Experte
- II.e Berufsverband als Interessensvertretung
- II.f Planmäßige wissenschaftliche Berufsausbildung – Berufsethos
- II.g Autonomie des Berufshandelns
- III. Die GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft)
- III.a Strukturen der GEW
- III.b Tätigkeiten der GEW im Weiterbildungssektor
- IV. Subjektive Eindrücke der Exkursion
- V. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Exkursionsbericht setzt sich zum Ziel, die GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft) als Institution im Bereich der Erwachsenenbildung vorzustellen und ihre Bedeutung für die Professionalisierung in diesem Feld zu beleuchten. Dabei wird die GEW im Kontext des allgemeinen Wandels der Erwachsenenbildung und der damit einhergehenden Professionalisierungsdebatte betrachtet.
- Professionalisierung in der Erwachsenenbildung
- Kennzeichen von Professionen und ihre Relevanz für die Erwachsenenbildung
- Rolle der GEW als Berufsverband im Weiterbildungssektor
- Strukturen und Tätigkeiten der GEW im Kontext der Erwachsenenbildung
- Subjektive Eindrücke der Exkursion zur GEW
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Der Bericht führt in das Thema der Exkursion zur GEW im Rahmen des Seminars „Institutionen der Erwachsenenbildung“ ein. Er erläutert die Notwendigkeit, sich mit den Institutionen der Erwachsenenbildung auseinanderzusetzen, und betont die Bedeutung der GEW im Kontext der Professionalisierung.
II. Hintergrund zur Frage der Professionalisierung in der EB
Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklungen im Bereich der Erwachsenenbildung, insbesondere die wachsende Bedeutung des Humankapitals für Wirtschaft und Gesellschaft. Es beschreibt die Rolle von Weiterbildung in Unternehmen und zeigt die steigenden Anforderungen an qualifizierte Fachkräfte. Der Abschnitt führt die sieben Kennzeichen von Professionen nach Rolf Arnold ein, die als Grundlage für die Analyse der Professionalisierung in der Erwachsenenbildung dienen.
II.a Hauptamtliche Erwerbstätigkeit
Der Abschnitt diskutiert die Bedeutung einer hauptamtlichen Erwerbstätigkeit für die Entwicklung einer Profession. Er beleuchtet die Problematik der Honorarbasis in der Erwachsenenbildung und die daraus resultierenden Nachteile für die Professionalisierung. Es werden statistische Daten zum Anteil haupt- und nebenberuflicher Tätigkeiten im Weiterbildungssektor erwähnt und die Schwierigkeit der Datenerhebung in diesem Bereich erläutert.
II.b Existenz eines eindeutigen Berufsbildes
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit dem Berufsbild des Erwachsenenbildners. Es wird auf die verschiedenen Selbstverständnisse der Weiterbildner und die unterschiedlichen Leitbilder in der Öffentlichkeit eingegangen. Siebert’s Einteilung der Leitbilder nach zeitlichen Abständen und gesellschaftspolitischen Veränderungen in der Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen DDR wird präsentiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Begriffe dieses Exkursionsberichts sind: Professionalisierung, Erwachsenenbildung, Weiterbildung, Humankapital, GEW, Berufsverband, Berufsbildung, Strukturen, Tätigkeiten, Subjektive Eindrücke.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Päd. Frank Stula (Autor:in), 2003, Exkursionsbericht GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29378