Van Swietens Stil mit Blick auf Funktion, Syntax und Lexik zu beschreiben und seine Sprache mit der Sprache in Genesis1 zu vergleichen, war das zentrale Thema dieser Arbeit. Um zu zeigen, dass die Sprache im Textbuch nicht bloß Grundlage einer philologischen, sondern auch theologischen Auseinandersetzung mit dem Text sein kann, wird in dieser Arbeit auf mögliche Kritikpunkte der Kirche eingegangen und die Frage nach der religiösen Textintention gestellt. Um zu zeigen, in welcher Sprache im Textbuch religiöse Botschaften vermittelt werden, wird der Einfluss der alttestamentlichen Texte, die Gattungsfrage, die Verwendung der Genesis (als Rahmen und Mittelpunkt) und die Verwendung der Psalmen dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Swietens Libretto „Die Schöpfung“ – Sprache im Vergleich
- 1. Unterschiedliche Verwendung des AT als Textvorlage
- 1.1 Wie werden Psalmen im Libretto rezipiert und wie wird Genesis1 verarbeitet?
- 1.2.1 Funktion der Psalmen im Textbuch
- 1.2.2 Funktion des biblischen Schöpfungshymnus
- 2. Oratorienlibretti
- 2.1 Das Libretto
- 2.2 Die Schöpfung als Oratorium
- 3. Aufteilung der Genesisverse
- 3.1 Genesis1: Angelpunkt, Rahmen und Mittelpunkt
- 3.1.1 Genesis1 als inhaltlicher Rahmen
- 3.1.2 Genesis1 im Textbuch-Mittelpunkt
- 3.2 Rollenverteilung der Genesisversen
- 3.3 Rezitative erzählen die Genesis
- 4. Stillagen und Stilebene
- 4.1 Stil und Funktion
- 4.2 Stil und Syntax
- 4.3 Stil und Lexik
- 4.3.1 Adjektive bei Swieten
- 4.3.2 Die Substantive im Libretto
- 4.3.3 Die Verben im Libretto
- 5. Kritik der Kirche
- 5.1 Deistische Elemente?
- 6. Moralische und religiöse Botschaft
- 7. Vollendet ist das „große“ Werk?
- 8. Verwendete Literatur
- 8.1 Primärliteratur
- 8.2 Sekundärliteratur
- 8.2.1 Bücher
- 8.2.2 Aufsätze
- 8.2.3 Internet
- 8.3. Abkürzungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die sprachlichen Unterschiede zwischen den narrativen Versen der Genesis und den Librettopassagen, die Swieten anderen literarischen Vorlagen entnimmt, frei übersetzt oder selbst dichtet. Die Untersuchung fokussiert sich auf die Verwendung und Funktion, die Gattung, die Aufteilung, die Stillage und Stilebene der Verse. Darüber hinaus werden mögliche theologische Kritikpunkte seitens der Kirche und die religiöse Botschaft des Textbuches beleuchtet.
- Unterschiede in der Sprache der Genesis und der Sprache Swietens
- Verwendung und Funktion biblischer und nicht-biblischer Textpassagen
- Gattungsspezifische Merkmale des Librettos
- Aufteilung der Genesisverse im Libretto
- Stillage und Stilebene der Verse
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beleuchtet die unterschiedliche Verwendung des Alten Testaments als Textvorlage durch Swieten. Während der Schöpfungshymnus der Genesis chronologisch und fast vollständig übernommen wird, erscheinen Psalmen nur in beschränkter Auswahl, wobei die Bilder und Imperative nicht wörtlich, sondern nur inhaltlich übernommen werden.
Die Psalmen im Textbuch dienen dazu, den Zuhörer in eine Stimmung zu versetzen, in der er selber Gott als Schöpfer erfährt und von sich aus dem Lob Gottes zustimmen kann.
Die Kapitel befassen sich mit der Aufteilung der Genesisverse im Libretto, der Rollenverteilung der Verse und der Art und Weise, wie Rezitative die Genesis erzählen. Zudem wird die Stillage und Stilebene der Verse beleuchtet, einschließlich der Verwendung von Adjektiven, Substantiven und Verben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Sprache des Librettos „Die Schöpfung“ von Gottfried van Swieten und analysiert die sprachlichen Unterschiede zwischen den narrativen Versen der Genesis und den selbst verfassten Textpassagen. Die zentralen Themen sind die Verwendung und Funktion biblischer Texte, die Gattung des Oratoriums, die Aufteilung der Genesisverse, die Stillage und Stilebene der Verse, sowie mögliche theologische Kritikpunkte und die religiöse Botschaft des Textbuches.
- Quote paper
- Renate Enderlin (Author), 2004, Die Sprache der Genesis1 und die Verse van Swietens im Textbuch "Die Schöpfung", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29411