Case-Management


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

19 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Präambel

2. Erklärung zum Begriff „Case- Management“

3. Case- Management im Kontext der Sozialpädagogik

4. Methode Case Management
4.1. Erschließung des Zugangs bzw. Engagement und Vereinbarung über eine Zusammenarbeit
4.2. „Assessment“
4.2.1. Systemische Denkfigur. Individuelle Eigenschaften und soziale Bedingungen
4.2.2. Systemische Denkfigur. Soziale Beziehungen
4.2.3. Systemische Denkfigur. Werte und Normen
4.3. Verbindung der Klienten mit den Hilferessourcen, Organisation, Koordination
4.3.1. Grundsatzziele
4.3.2. Rahmenziele
4.3.3. Handlungsziele
4.4. Monitoring und Regelmäßige Neubewertung
4.5. Ergebnisbewertung & Beendigung der Zusammenarbeit

5. Hilfsmittel im Case- Management

6. Schlussbetrachtung

1. Präambel

Case- Management, wurde Ende der 70er Jahren in den USA und Ende der 80er Jahren in Deutschland als Methode der Sozialarbeit entwickelt und bis dato praktiziert.[1]

Zum einen bewährte sich Case- Management demnach in den USA[2] und zum anderen, wie erwähnt, in Deutschland[3]. Bezeichnend hierbei ist, dass Case- Management einerseits in einem liberalen Wohlfahrtsstaat[4] und andererseits in einem konservativem Wohlfahrtsstaat[5] seine Tauglichkeit zeigte. Womit Case- Management kein politisches Mittel zu sein scheint. Was Case- Management jedoch im speziellen ist, wird nachfolgend anhand der Definition der Begriffe und der näheren Beschreibung der Herangehensweise des Case- Managements dargelegt.

2. Erklärung zum Begriff „Case- Management“

Wortwörtlich aus dem englischen übersetzt bedeutet Case- Management soviel wie: „Fall Handhabung/ Bewerkstelligung“.

Im Allgemeinen lässt sich unter Management die Ausübung einer Leitungs- und Führungsfunktion verstehen. Beim Management wird verstärkt Wert auf die Ziele gesetzt. Während der Überlegungen welche Ziele zu bestimmen sind, bleibt es nicht aus, sich für eine bestimmte Strategie zur Zielerreichung zu entscheiden. Sollten sich die Rahmenbedingungen in dem ausgelösten Prozess der Realisierung der Ziele bestätigen, wird dies sichtbar durch die Kontrolle. Während des Managements ist die Kommunikation zwischen allen Beteiligten des Prozesses ein Muss.[6]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hinter dem Begriff „Fall“ verstecken sich einige erklärende Synonyme. Zum einen beschreibt es eine Angelegenheit und zum anderen ein Vorkommen respektive Ereignis. Das Wort „Fall“ ist folglich ein neutraler Begriff.[7]

Case- Management ist demnach etwas zukunftsorientiertes und lehnt sich, der Begrifflichkeit nach, an die Betriebswirtschaftslehre an.

3. Case- Management im Kontext der Sozialpädagogik

Case- Management in der Sozialpädagogik verliert sinngemäß nichts von der ursprünglichen Übersetzung, sondern gewinnt an differenzierter Bedeutung.

Unter einem Fall verstehen die SozialpädagogInnen, dass eine Klientin oder ein Klient sich in einer Situation befindet, in der sie bzw. er mehrfach belastet ist. Hierbei definiert die Klientin bzw. der Klient selbst die Situation in der sie bzw. er sich mehrfach belastet fühlt, als ein Problem. Die Case- ManagerIn richtet, trotz der Schwere des definierten Problems, ihr Augenmerk auf die Klientin bzw. den Klienten, die/ der stets im Mittelpunkt der Betrachtung bleibt.[8]

Solange sich die Klientin/ der Klient in einer mehrfachbelasteten Situation befindet, bedarf die Person einer Case- ManagerIn, da häufig mehrere Probleme zugleich zu lösen sind. Ein HIV infizierter Drogenabhängiger benötigt beispielsweise nicht nur eine Entgiftung und ständige medizinische Betreuung sowie eine Therapie, sondern auch eine Bleibe und finanzielle Mittel zur Sicherung der Existenz. Hierzu sind diverse Institutionen bzw. Einrichtungen aufzusuchen. Oftmals mangelt es der Klientin/ dem Klienten hierbei an Markttransparenz. Die Case- ManagerIn hingegen überblickt den Markt und schafft somit eine gewisse Transparenz und ist zudem in der Lage ein individuelles Hilfsangebot darzulegen.[9]

Auch der Begriff Management wird im Kontext der Sozialpädagogik verfeinert. Manager sind in einem Fall, also einer mehrfach belasteten Situation, Klientin/ Klient und SozialpädagogIn gleichermaßen. Da es im Management darum geht ein Ziel festzulegen, sollte die betroffene Person, welche das Ziel zu erreichen pflegt, mit beraterischer Unterstützung seitens der SozialpädagogIn die eigenen Ziele formulieren. Über die Strategie machen sich dann Klientin/ Klient und SozialpädagogIn gemeinsam Gedanken. Auch bei der Realisierung der Strategie besteht häufig eine wechselseitige Beteiligung beider Personen, wobei mehrfach einzig die Klientin/ der Klient aktiv sind. Die Kontrolle hingegen obliegt eher der SozialpädagogIn, da mit der Kontrolle auch der Erfolg gemessen wird und die Fördergelder für die Maßnahme „Case- Management“ sich auch nur solange rechnen, wie auch Erfolge zu verzeichnen sind.[10]

4. Methode Case Management

Rein methodisch gesehen funktioniert das Case- Management einheitlich nach einem systematischen Ablauf.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung: Ablauf Case Management[11]

4.1. Erschließung des Zugangs bzw. Engagement und Vereinbarung über eine Zusammenarbeit

Menschen in mehrfachbelastenden Situationen haben häufig starke Hemmungen sich aus eigenem Antrieb heraus Hilfe zu suchen. Daher sollte der Zugang zum möglichen Klientel entgegenkommend und aktiv ausgerichtet sein. Dies bedeutet im Einzelnen, dass die Kontaktpersonen in den Krankenhäusern, der Szene und zu Hause aufgesucht werden sollten, um eine möglichst hohe Resonanz zu erhalten.[12]

[...]


[1] Müller, Volker. Homepage Volker Müller. Archiv. Schriftliche Ausarbeitungen und Prüfungen aus dem Studiengang Diplom Pädagogik. Online im Internet: URL: http://www.google.de/search?q=-cache:moJHgGe_73kJ:de.geocities.com/volkerm1976/Hausarbeiten/galuske2.htm+geschichte+case+management&hl=de&ie=UTF-8 [Stand 21.03.2004]

[2] „Case- Management“. 06.03.2004. Case Management. Case Managemet im Gesundheitswesen und der sozialen Arbeit. Online im Internet. Was ist CM. URL: http://www.case-manager.de/Was ist.htm [Stand 16.03.2004]

[3] Schu, Martina. Schlanstedt, Günter. Olivia, Hans. „Hilfeplanung für chronisch mehrfachbeeinträchtigt Abhängige - zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Suchttherapie 2/ 2001. S. 65

[4]. In einem liberalem Wohlfahrtsstaat ist die soziale Sicherung lediglich für eine kleine Minderheit am unteren Rand der Gesellschaft zuständig; wobei Sozialleistungen nur nach einer Bedürftigkeitsprüfung gezahlt werden.

[5] In einem konservativem Wohlfahrtsstaat ist das Sozialversicherungssystem hoch entwickelt und stützt sich auf den typischen Einverdienerhaushalt.

[6] Schüler Duden. Die Wirtschaft. Meyers Lexikonredaktion. Mannheim. 1992. S. 255

[7] Wahrig. Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Deutschen Sprachlehre. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit zahlreichen Wissenschaftlern und anderen Fachleuten. Gütersloh. 1968, 1975. S. 1237

[8] Neuffer, Manfred. Case Management. Soziale Arbeit mit Einzelnen und Familien. Weinheim und München. 2002. S. 10

[9] Böllinger, Lorenz. und Stöver, Heino. Drogenpraxis, Drogenrecht, Drogenpolitik. Ein Leitfaden für Drogenbenutzer, Eltern, Drogenberater, Ärzte und Juristen. Frankfurt am Main. 2002. S. 354 - 363

[10] Neuffer, Manfred. Case Management. Soziale Arbeit mit Einzelnen und Familien. Weinheim und München. 2002. S. 9 - 10

[11] Schu, Martina. Management und Hilfeplanung in der ambulanten Suchtkrankenhilfe. Sucht Aktuell. 1/2001. S. 34

[12] Löcherbach, Peter u.a. Case Management. Fall und Systemsteuerung in Theorie und Praxis. Kriftel. 2002. S. 132 f.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Case-Management
Hochschule
Evangelische Hochschule Berlin  (Sozialpädagogik)
Veranstaltung
Hilfe & Beratung
Note
2,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
19
Katalognummer
V29423
ISBN (eBook)
9783638309318
ISBN (Buch)
9783638901802
Dateigröße
527 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Case-Management, Hilfe, Beratung
Arbeit zitieren
Yen Sandjaja (Autor:in), 2004, Case-Management, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29423

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