„Von der Türkei bis Ägypten wird mit der Religion regiert.
Doch Kulturen der Vielfalt sind dort bisher nicht entstanden.
Deshalb stellt sich die Frage: Passen politischer Islam und
Demokratie zusammen?“ So wird in der Zeitung ´Zeit´ vom
14.07.2013 auf die Unruhen in Ägypten und der Türkei
reagiert.
Diese Frage scheint sehr aktuell zu sein. Schaut man sich die Türkei von vor zwei, drei Jahren an, wurde sie in den Zeitschriften Focus und Spiegel als „Das China Europas“ bezeichnet. Von großen wirtschaftlichen Aufschwüngen und von einem selbstbewussten Ministerpräsidenten, Erdogan, war die Rede.
Doch blickt man seit Mai 2013 auf die Türkei, bekommt man ein ganz anderes Bild. Auf friedliche Proteste gegen ein geplantes Bauprojekt auf dem Gelände des Gezi-Parks, der unmittelbar an den Taksim-Platz grenzt, wurde mit Wasserwerfen und Tränengas reagiert. Demonstranten ohne Gerichtsverhandlung als Terroristen weggesperrt. Erdogans Liste an Anweisungen an sein Volk ist lang. Von dem Verbot Weißbrot zu essen und mindestens drei Kinder zu haben bis hin zum Verbot der Alkoholwerbung und nächtlichem Verkauf von Alkohol.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Weg vom Reich zur Republik
- 2.1 Ein historischer Exkurs
- 2.2 Wirtschaftliche und politische Landschaft der Türkei
- 2.3 Die Parteienlandschaft in der Türkei
- 2.4 Die Beziehung zwischen Staat und Religion
- 3. Demokratie in islamischen Staaten einfach eine andere Sichtweise?
- 3.1 Das westliche Bild von Demokratie
- 3.2 Die islamische/türkische Sichtweise der Demokratie
- 4. Defizite in der türkischen Demokratie
- 5. Schluss
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der türkischen Demokratie und untersucht, ob die Kultur eine entscheidende Rolle für das Demokratieverständnis spielt. Sie analysiert die historische Entwicklung der Türkei vom Osmanischen Reich zur Republik, beleuchtet die wirtschaftliche und politische Landschaft sowie die Parteienlandschaft. Die Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Staat und Religion und vergleicht das westliche Bild von Demokratie mit der islamischen/türkischen Sichtweise. Schließlich werden Defizite in der türkischen Demokratie aufgezeigt und diskutiert, ob man bei der Türkei noch von einem demokratischen Rechtsstaat sprechen kann.
- Historische Entwicklung der Türkei
- Wirtschaftliche und politische Landschaft der Türkei
- Beziehung zwischen Staat und Religion
- Vergleich zwischen westlicher und islamischer Sichtweise auf Demokratie
- Defizite in der türkischen Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Frage der Arbeit: Ist das Staatsverständnis in der Türkei, in dem die Grenzen zwischen Regierungsverantwortung und Religion fließend sind, einfach eine andere Variante von unserem Demokratieverständnis? Um diese Frage zu beantworten, wird ein historischer Überblick über die politische Entwicklung der Türkei gegeben. Es wird gezeigt, wie die dortige Regierungsform aussieht, wie sie sich entwickelt hat und welche aktuellen außenpolitischen Beziehungen die Türkei besitzt.
Das Kapitel "Der Weg vom Reich zur Republik" beleuchtet die historische Entwicklung der Türkei vom Osmanischen Reich zur Republik. Es werden die Merkmale des Osmanischen Reiches, die Gründe für seinen Untergang und die Entstehung der Republik Türkei dargestellt.
Das Kapitel "Demokratie in islamischen Staaten einfach eine andere Sichtweise?" vergleicht das westliche Bild von Demokratie mit der islamischen/türkischen Sichtweise. Es wird untersucht, ob die Kultur eine entscheidende Rolle für das Demokratieverständnis spielt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die türkische Demokratie, das Osmanische Reich, die islamische/türkische Sichtweise auf Demokratie, das westliche Demokratieverständnis, die Beziehung zwischen Staat und Religion, Defizite in der türkischen Demokratie und die Frage, ob die Türkei noch als demokratischer Rechtsstaat bezeichnet werden kann.
- Arbeit zitieren
- Miriam Wojcik (Autor:in), 2013, Die fehlerhafte Demokratie in der Türkei, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294240