Exegese zu „Die Verklärung Jesu“ Lk 9,28-36


Quellenexegese, 2011

26 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Literaturverzeichnis

1. Textbegegnung
1.1. Vorüberlegung
1.2. Wirkungsgeschichte

2. Sprachliche Beschreibung
2.1. Textabgrenzung
2.2. Vergleich mehrerer deutscher Bibelübersetzungen
2.3. Gliederung des Textes
2.3.1. Inhaltliche Gliederung
2.3.2 Funktionale Gliederung
2.4. Textkohärenz
2.5. Sozialgeschichte und Realien
2.6. Formkritik
2.7. Pragmatische Analyse
2.7.1. Argumentationsverlauf und Textfunktion
2.7.2. Leserlenkung

3. Diachrone Analyse
3.1. Traditionsgeschichte
3.2. Religionsgeschichtlicher Vergleich
3.3. Synoptischer Vergleich

4. Theologisches Gesamtkonzept
4.1. Kompositionskritik
4.2. Redaktionskritik

5. Fazit

Literaturverzeichnis

Die im Folgenden verwendeten Abkürzungen richten sich nach Siegfried Schwertner, Internationales Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete (IATG2), Berlin / New York 21992.

Quellen:

Deutsche Bibelgesellschaft, Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers. Mit Apokryphen, Stuttgart 7 2006.

Elberfelder Bibel 2006. http://www.die-bibel.de/online-bibeln/elberfelder-bibel/lesen-im-bibeltext/ (6. Mai 2010).

Zürcher Bibel 2007. http://www.die-bibel.de/online-bibeln/zuercher-bibel/lesen-im-bibeltext/ (6. Mai 2010).

Hilfsmittel:

Deutsche Bibelgesellschaft, Bibel von A - Z. Wortkonkordanz zur Lutherbibel 1984, Stuttgart 1986.

Sekundärliteratur:

Andreas Angerstorfer, Art. Laubhüttenfest. (NBL 2) Zürich 1995, Sp.591-593.

Heinrich Baltensweiler, Die Verklärung Jesu. Historisches Ereignis und synoptische Berichte (AThANT 33), Zürich 1959.

Klaus Berger / Carsten Colpe, Religionsgeschichtliches Textbuch zum Neuen Testament, Göttingen 1987.

Klaus Berger, Formen und Gattungen im Neuen Testament, Tübingen 2005.

Francois Bovon, Das Evangelium nach Lukas, 1. Teilband: Lk 1,1-9,50 (EKK III/1), Zürich / Neukirchen-Vluyn 1989.

Wilfried Eckey, Das Lukasevangelium. Unter Berücksichtigung seiner Parallelen, Teilband 1: Lk 1,1-10,42, Neukirchen-Vluyn 2004.

Kurt Erlemann et al. (hgg.), Neues Testament und Antike Kultur. Bd. 2: Familie - Gesellschaft - Wirtschaft, Neukirchen-Vluyn 2005.

Michael Kunzler, Art. Verklärung Jesu Christi III. Liturgiegeschichtlich. (RGG 8) Tübingen 4 2005, Sp. 1022-1023.

Bernd Oberdorfer, Art. Verklärung Jesu Christi II. Theologiegeschichtlich. (RGG 8) Tübingen 4 2005, Sp. 1021-1022.

Berndt Schaller, Art. Philon. 10. P. von Alexandreia. (KP 4) München 1979, Sp. 772-776.

Heinz Schürmann, Das Lukas Evangelium. Kommentar zu Kap. 1,1-9,50 (HThKNT, Bd. III), Freiburg / Basel / Wien 3 1984.

Konrat Ziegler, Art. Plutarchos. 2. P. von Chaironeia. (KP 4) München 1979, Sp. 945-953.

1. Textbegegnung

1.1. Vorüberlegung

Der Text ist mir bisher nicht bewusst begegnet und somit ist dies meine erste ernsthafte Auseinandersetzung mit der Verklärung Jesu. Beim ersten Lesen ist mir aufgefallen, dass Jesus, Moses und Elia gleichzeitig auftreten, was ich als Hinweis auf eine besonders außergewöhnliche Begebenheit deute, da Moses und Elia zu dem Zeitpunkt eigentlich schon lange Zeit tot sind. Das Erscheinen Gottes als Wolke verstärkt diesen Eindruck ebenso wie die den mystischen Charakter des Geschehens betonende Veränderung der Gestalt Jesu. Der Schwerpunkt dieser Perikope liegt wohl in den Worten der Wolke, welche ich auch im Folgenden als Erscheinen Gottes betrachte, also auf der Bestätigung der Gottessohnschaft Jesu und der Anweisung, auf ihn zu hören. Eigentümlich erscheint mir jedoch, dass die Jünger diesen bedeutenden Moment verschlafen und Petrus den Vorschlag macht Hütten zu bauen.

1.2. Wirkungsgeschichte

Die Verklärung Jesu wurde in der Alten Kirche vielfach interpretiert, wobei sie vorrangig als Theophanie bzw. als „Offenbarung der wahren Gottheit Christi“1 aufgefasst wurde, welche „die Apostel für die Anfechtung des Kreuzes stärken“2, sowie die göttliche Trinität zum Ausdruck bringen sollte. Mose und Elia dienten als Symbol für die Erfüllung des Gesetzes und der Prophetie in Jesus.3 Die griechische Tradition hebt die Widersprüchlichkeit von Gottes Erscheinung und Entzogenheit hervor und entwickelte ferner aus der Anwesenheit der Jünger bei der Verklärung im Hesychasmus die Lehre vom „Taborlicht“.4 Die Auffassung, dass die Verklärung zur Veranschaulichung des eschatologischen Schicksals der Christen dient, war weit verbreitet. Diese Auffassung liegt dem Verklärungsfest zugrunde, welches in der römisch-katholischen, der anglikanischen und der orthodoxen Kirche am 6. August gefeiert wird.5

Während die mittelalterliche Interpretation diese Ansätze weiterführte, maßen die Theologen der Reformationszeit der Perikope keine eigene Bedeutung bei. Während die Verklärungserzählung in der Neuzeit zumeist in Zusammenhang mit der Wunderkritik stand, wurde der Fokus im 20. Jahrhundert auf ihre hermeneutische Funktion gerichtet. Die Frage nach dem Wirklichkeitsanspruch rückte nunmehr in den Hintergrund.6

2. Sprachliche Beschreibung

2.1. Textabgrenzung

Der Abschnitt beginnt in V28 mit: ‚Und es begab sich, etwa acht Tage nach diesen Reden, dass er mit sich nahm Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg,…’. Zum Einen stellt die Einleitungsformel ‚Und es begab sich’ ein sprachliches Signal für den Beginn eines neues Textabschnitts dar, zum Anderen weist die Zeitangabe ‚…etwa acht Tage nach…’ und das Bewegungsverb mit dem Ortswechsel ‚…ging auf einen Berg…’ auf den Beginn eines neuen Abschnitts hin. Außerdem nimmt Jesus nur Petrus, Johannes und Jakobus mit und lässt die übrigen Jünger zurück, was ebenfalls darauf hinweist, dass ein neuer Abschnitt beginnt.

Die Abgrenzung nach Hinten wird durch den folgenden Vers deutlich: V37 beginnt mit der Einleitungsformel ‚Es begab sich aber’, welche auf den Beginn eines neuen Geschehens hindeutet. Des Weiteren ist die Rede davon, dass Jesus und die besagten drei Jünger von dem Berg kamen, womit wieder ein Ortswechsel in Kombination mit einem Bewegungsverb vorliegt.

2.2. Vergleich mehrerer deutscher Bibelübersetzungen

Beim Vergleich der Bibelübersetzungen fällt auf, dass diese nur minimal voneinander abweichen und keine gravierenden Bedeutungsunterschiede aufweisen. Insgesamt gilt für die Zürcher Bibel, dass sie leichter zu verstehen bzw. der Stil „moderner“ ist als bei den anderen beiden Übersetzungen. Des Weiteren nimmt sie am ehesten eine Deutung des Geschehens vor, da dort beim Erscheinen von Mose und Elia von einem Lichtglanz die Rede ist. In der Luther Bibel erscheinen die beiden verklärt und in der Elberfelder Bibel in Herrlichkeit, was jeweils kein so konkretes Bild entstehen lässt, wie eine Erscheinung im Lichtglanz.

Weitere kleine Unterschiede zwischen den Übersetzungen gibt es in V31, da hier in der Zürcher Bibel von dem Ende, das sich erfüllen sollte, die Rede ist. Im Gegensatz dazu wird sowohl in der Luther als auch in der Elberfelder Bibel, von einem Ende, das er erfüllen soll, gesprochen. In V32 unterscheiden sich die Luther und die Elberfelder Bibel wiederum von der Zürcher. In jener wurden die Jünger vom Schlaf überwältigt und dies steht im Passiv. Dagegen stellen die Luther und die Elberfelder Bibel die Jünger eher als verschlafen dar, wobei nicht klar ist, ob sie wirklich schlafen oder sich eher in einem Dämmerzustand befinden. Diese Unterscheidung hat Auswirkungen auf die Deutung. Petrus’ Aussage in V33 bezieht sich in der Luther Bibel auf den Ort. In den beiden anderen Übersetzungen liegt der Schwerpunkt der Aussage jedoch auf der Gemeinschaft. Des Weiteren unterscheidet sich die Luther Bibel auch beim Erscheinen der Wolke von den anderen, da die Jünger in dieser Fassung erschraken, was sich auf einen Moment bezieht, und sich in den anderen beiden fürchteten, was anhaltender ist, aber auch negativer besetzt. Eine letzte Variation liegt in V35 vor, in dem in der Elberfelder Bibel der Imperativ ‚Ihn hört!’ steht. In der Luther und Zürcher Bibel ist der Befehl etwas abgeschwächt, da auf ihn gehört werden soll.

2.3. Gliederung des Textes

2.3.1. Inhaltliche Gliederung

V28: Einleitung

V29-31: Geschehen um Jesus

V29: Verwandlung Jesu

V30f.: Gespräch mit Mose und Elia

V32f.: Geschehen um die Jünger

V32: Die Jünger erwachen

V33: Petrus’ Vorschlag

V34f.: Geschehen um die Wolke

V34: Erscheinen der Wolke

V35: Monolog der Wolke

V36: Abschluss: Schweigen der Jünger

2.3.2 Funktionale Gliederung

V28: Einleitung – Einführung des Ortes und der Handlungsträger

V29: Hinweis auf die besondere Stellung Jesu

V30: Einführung weiterer Aktanten

V31: Todesansage Jesu und Ankündigung von deren Erfüllung

V32: Wahrnehmung der Situation durch die Jünger

V33: Monolog Petrus’: Vorschlag

V34: Erscheinen Gottes

V35: Bestätigung der Gottessohnschaft Jesu

V36: Abschluss: Wirkung des Geschehens auf die Jünger

2.4. Textkohärenz

Wie in der Textabgrenzung bereits herausgearbeitet, weist der Text eine einheitliche Struktur auf. Die Einleitung und der Abschluss dienen als strukturelle Elemente und bilden den Rahmen bzw. die Abgrenzung des dreiteiligen Geschehens, welches als solches anhand der inhaltlichen Gliederung erkennbar geworden ist. Diese Dreiteilung, bestehend aus dem Geschehen um Jesus, um die Jünger und um die Wolke, fungiert ebenfalls als Strukturelement und gliedert den Hauptteil in drei Abschnitte.

[...]


1 Obersdorfer, Art. Verklärung II, Sp. 1021.

2 A.a.O. Sp.1022.

3 Vgl ebd.

4 Vgl. ebd.

5 Vgl. Kunzler, Art. Verklärung III, Sp. 1022.

6 Vgl. Obersdorfer, Art. Verklärung II, Sp 1022.

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Exegese zu „Die Verklärung Jesu“ Lk 9,28-36
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Veranstaltung
Grundwissen Neues Testament
Note
1,7
Autor
Jahr
2011
Seiten
26
Katalognummer
V294533
ISBN (eBook)
9783656922995
ISBN (Buch)
9783656923008
Dateigröße
441 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Quellenexegese, Die Verklärung Jesu, Theologie
Arbeit zitieren
Natascha Bea (Autor:in), 2011, Exegese zu „Die Verklärung Jesu“ Lk 9,28-36, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294533

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