Insgesamt gibt es 209 regionale und lokale Fernsehsender in Deutschland, verstärkt in den ostdeutschen Bundesländern. Sie stehen in einem großen Konkurrenzverhältnis zu lokalen Tageszeitungen aufgrund der hohen Anzahl an Einzeitungskreisen. Aber auch die intermediäre Konkurrenz ist sehr hoch: So stehen den lokalen Sendern ca. dreißig weitere deutschsprachige Voll- und Spartensender gegenüber, die in der Regel über eine höhere Reichweite verfügen. Ausgehend von dieser Problematik konkretisiert die folgende Arbeit die Rolle der lokalen und regionalen Fernsehsender im medialen Spannungsfeld. Die Forschungsfrage wird dabei sein, inwieweit eine gesamtostdeutsche Reichweitenforschung Aussagen über die (über-)regionale Bedeutung der Sender treffen kann. Drei Thesen werden bei der Bearbeitung der Fragestellung zentral sein:
1. Eine gesamtostdeutsche Reichweitenforschung bietet empirisch vergleichbare Daten der Länder, die zu einer Verbesserung der Senderqualität führt.
2. Die Anzahl der lokalen und regionalen Fernsehsender hat keinen Einfluss auf die Empfangssituation.
3. Die Dominanz der tagesaktuellen Lokalzeitungen bleibt auch auf längere Sicht bestehen.
Als Grundlage der Arbeit dienen die Akzeptanzstudie der neuen Bundesländer von 2010 und die ostdeutsche Funkanalyse von 2012. Im ersten Kapitel der Arbeit sollen wichtige Begriffe definiert und konkrete Daten zu der Situation des lokalen Fernsehens in Ostdeutschland dargelegt werden. Darauf aufbauend wird eine vergleichende Analyse der bereits genannten Studien durchgeführt. Ein weiterer Vergleich mit anderen lokalen Medien folgt im dritten Kapitel. Abschließend soll die Gesamtsituation der lokalen Fernsehsender zusammengefasst und die Forschungsfrage beantwortet werden.
Inhaltsverzeichnis
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Einleitung
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Begriffsdefinitionen und wichtige empirische Daten
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Fernsehsender auf Länderebene
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Lokal- und Regionalfernsehen
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Ballungsraumfernsehen
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Seher des Lokal-, Regional- und Ballungsraumfernsehens
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Reichweite
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Publizistische Vielfalt
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Potenzielle Nutzer
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Seher gesamt
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Weitester Seherkreis (WKV)
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Häufige Seher
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Kurzer Marktüberblick der ortsnahen Fernsehsender in Ostdeutschland
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Fünfländerakzeptanzstudie 2010 und Funkanalyse 2012
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Zugang zum lokalen und regionalen Fernsehen
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Nutzung des lokalen und regionalen Fernsehens
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Akzeptanz des lokalen und regionalen Fernsehens
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Demographie der Nutzer
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Fazit zum Vergleich der beiden Studien
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Lokales und regionales Fernsehen im Medienumfeld
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Lokale Tageszeitungen
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Anzeigenblätter
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Lokales Radio
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Lokales Internet
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Vielfaltsbeitrag lokales und regionales Fernsehen
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Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle der lokalen und regionalen Fernsehsender in Ostdeutschland und analysiert, inwieweit eine gesamtostdeutsche Reichweitenforschung Aussagen über die (über-)regionale Bedeutung der Sender treffen kann. Dabei stehen drei zentrale Thesen im Fokus:
- Eine gesamtostdeutsche Reichweitenforschung bietet empirisch vergleichbare Daten der Länder, die zu einer Verbesserung der Senderqualität führt.
- Die Anzahl der lokalen und regionalen Fernsehsender hat keinen Einfluss auf die Empfangssituation.
- Die Dominanz der tagesaktuellen Lokalzeitungen bleibt auch auf längere Sicht bestehen.
- Die Arbeit untersucht die Akzeptanz und Nutzung des lokalen und regionalen Fernsehens im Vergleich zu anderen Medien wie Tageszeitungen, Anzeigenblättern, Radio und Internet.
- Sie analysiert den Beitrag des lokalen und regionalen Fernsehens zur Medienvielfalt im ostdeutschen Raum.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Entwicklung des Fernsehens in Deutschland, insbesondere die unterschiedliche Empfangssituation in Ost- und Westdeutschland. Sie stellt die Problematik der lokalen und regionalen Fernsehsender in Ostdeutschland im Spannungsfeld der medialen Konkurrenz heraus und formuliert die Forschungsfrage sowie die drei zentralen Thesen der Arbeit.
Begriffsdefinitionen und wichtige empirische Daten
Dieses Kapitel definiert die Begriffe „lokales“ und „regionales“ Fernsehen und grenzt diese vom „Ballungsraumfernsehen“ ab. Es beleuchtet verschiedene Kriterien zur Unterscheidung der Fernsehsender auf Länderebene, wie den Schwerpunkt der journalistischen Tätigkeit und die Reichweite des Senders. Außerdem werden wichtige empirische Daten zur Empfangssituation und zum Seherverhalten im lokalen und regionalen Fernsehen in Ostdeutschland vorgestellt.
Kurzer Marktüberblick der ortsnahen Fernsehsender in Ostdeutschland
Dieses Kapitel analysiert die Akzeptanzstudie der neuen Bundesländer von 2010 und die ostdeutsche Funkanalyse von 2012. Es vergleicht die Daten beider Studien in Bezug auf den Zugang, die Nutzung und die Akzeptanz des lokalen und regionalen Fernsehens in Ostdeutschland. Zudem beleuchtet es die demographischen Merkmale der Nutzer.
Lokales und regionales Fernsehen im Medienumfeld
Dieses Kapitel untersucht die Positionierung des lokalen und regionalen Fernsehens im medialen Spannungsfeld und vergleicht es mit anderen lokalen Medien wie Tageszeitungen, Anzeigenblättern, Radio und Internet. Es beleuchtet die Konkurrenz zwischen diesen Medien und den Beitrag des lokalen und regionalen Fernsehens zur Medienvielfalt im ostdeutschen Raum.
Schlüsselwörter
Lokales Fernsehen, regionales Fernsehen, Ballungsraumfernsehen, Reichweite, Akzeptanz, Nutzung, Medienumfeld, Medienvielfalt, Ostdeutschland, Fünfländerakzeptanzstudie, Funkanalyse, Tageszeitungen, Anzeigenblätter, Radio, Internet.
- Arbeit zitieren
- Maria Weickardt (Autor:in), 2012, Das Lokalfernsehen in Ostdeutschland. Erfolgsgeschichte oder aussterbendes Medium?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294585