Lange war die Forschungssicht der Wirtschaft des antiken Roms von dem „Dogma[en] […] der ‚Primitivität" geprägt. Doch diese Debatte gewann in den letzten Jahren neue Fahrt und bewegt die Forschung, ihr vorherrschendes Bild der antiken Wirtschaft zumindest zu modifizieren. Diese Arbeit setzt sich das Ziel einen Überblick über die Intention kaiserlicher Baupolitik darzulegen. Der Fokus hierbei liegt darauf, ob die kaiserlichen Bauten maßgeblich dem Prestige dienlich sein sollten oder ob ein aktiver Eingriff in den Arbeitsmarkt, also eine Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, sichergestellt werden sollte. Beispielhaft rücken Gebäude der Unterhaltungsindustrie in die nähere Betrachtung dieser Arbeit.
Es wird zunächst knapp ein Überblick über den Forschungsstand zum Eingreifen der Politik des alten Roms in Wirtschaftsabläufe und die Arbeitsmarktsituation geliefert. Anschließend werden exemplarisch der Circus Maximus und das Kolosseum als Bauwerke der Unterhaltungsindustrie vorgestellt und daraufhin untersucht, ob sie vornehmlich der Gewinnung von Prestige dienten oder Arbeitsplätze geschaffen werden sollten. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Forschungsausblick mit einer kleinen Quellenbeschreibung Suetons, der den Ansatz für weitere Forschung bietet. Zudem folgt ein Fazit, das die in der Arbeit zutage geförderten Aspekte zusammenfasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Unterhaltungsgebäude - Circus Maximus und Kolosseum
- Baupolitik
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der kaiserlichen Baupolitik im antiken Rom und untersucht, ob die errichteten Bauwerke primär dem Prestige der Kaiser dienten oder ob sie einen aktiven Eingriff in den Arbeitsmarkt und die Schaffung von Arbeitsplätzen anstrebten. Der Fokus liegt dabei auf den Unterhaltungsgebäuden Circus Maximus und Kolosseum.
- Forschungsstand zum Eingreifen der Politik in Wirtschaftsabläufe und die Arbeitsmarktsituation im antiken Rom
- Analyse der Unterhaltungsgebäude Circus Maximus und Kolosseum hinsichtlich ihrer Funktion für Prestige und Arbeitsplatzschaffung
- Untersuchung der Rolle von Bauprojekten als Mittel der Selbstrepräsentation und Eigenförderung
- Bedeutung von Baumaßnahmen für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung Roms
- Zusammenhang zwischen Baupolitik und der Arbeitsmarktsituation im antiken Rom
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Fokus der Arbeit dar. Sie beleuchtet die Debatte um die Rolle der Wirtschaft im antiken Rom und die Bedeutung von kaiserlichen Bauprojekten. Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über den Forschungsstand zum Eingreifen der Politik in Wirtschaftsabläufe und die Arbeitsmarktsituation im antiken Rom. Es werden die beiden dominierenden Thesen der „Primitivisten“ und „Modernisten“ vorgestellt.
Das dritte Kapitel analysiert die Unterhaltungsgebäude Circus Maximus und Kolosseum. Es untersucht ihre Funktion für Prestige und Arbeitsplatzschaffung und beleuchtet die Rolle von Bauprojekten als Mittel der Selbstrepräsentation und Eigenförderung. Es werden die verschiedenen Funktionen der Gebäude für die Zuschauer und die Bedeutung des Sehens und Gesehen-Werdens hervorgehoben.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Baupolitik im antiken Rom und untersucht den Zusammenhang zwischen Baumaßnahmen und der Arbeitsmarktsituation. Es beleuchtet die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Bauprojekten und die Bedeutung von Arbeitsplätzen für die Stabilität des Reiches.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die kaiserliche Baupolitik, die Unterhaltungsindustrie, Circus Maximus, Kolosseum, Prestige, Arbeitsplatzschaffung, Arbeitsmarkt, Wirtschaftsgeschichte, antikes Rom, Forschungsstand, Primitivisten, Modernisten, Selbstrepräsentation, Eigenförderung, soziale und wirtschaftliche Entwicklung.
- Quote paper
- Robin Kramme (Author), 2014, Unterhaltungsgebäude in der Antike. Baupolitische Maßnahmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen oder Generierung von Prestige?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294662