Bindung ist ein grundlegendes und angeborenes Bedürfnis eines jeden Menschen. Sie ist lebensnotwendig, da sie Schutz und Versorgung eines Säuglings sicherstellt. Im Laufe des Lebens geht der Mensch einige Bindungen und Beziehungen ein. Mal mehr, mal weniger eng und emotional. Die aber wohl innigste Bindung findet man zwischen Eltern und Kind. Die Bedeutsamkeit einer sicheren Bindung in den ersten Lebensjahren lässt sich dann erkennen, wenn man deren Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit eines Menschen berücksichtigt. Bindungsmuster die in den ersten Lebensjahren verinnerlicht werden, wirken sich darauf aus, wie wir in der Zukunft mit anderen Menschen in Interaktion treten. Sichere Bindungen legen ein solides Fundament für die Persönlichkeitsentwicklung. Sie helfen uns adäquat mit Problemen umzugehen und uns in unserem sozialen Umfeld zurechtzufinden. Unsichere Bindungen hingegen können sich negativ auf unsere Sozialkompetenz auswirken und haben oftmals sozialen Rückzug und Isolation zu verschulden. Eine desorganisierte oder desorientierte Bindung in der frühen Kindheit kann im schlimmsten Fall eine Bindungsstörung zur Folge haben. Diese Bindungsstörung zeichnet sich durch immense Defizite in der sozialen und emotionalen Entwicklung aus. Insgesamt ist zwischen zwei Arten von Bindungsstörungen zu unterscheiden: der gehemmte und der ungehemmte Typus. Kinder und Jugendliche mit einer Bindungsstörung nach dem gehemmten Typus gehen nahezu keine Bindungen ein, im Gegensatz dazu gehen Kinder mit dem ungehemmten Typus völlig wahllos und undifferenziert eine Vielzahl von oberflächlichen Bindungen ein. Geknüpft an Bindungsstörungen sind verschiedene Arten auffälliger Verhaltensweisen. Diese reichen von sozialem Rückzug und Scheu bis hin zu Aggressivität und Gewalttätigkeit. Die Komplexität der Störung lässt vermuten, dass betroffene Kinder und Jugendliche eine besondere pädagogische und therapeutische Behandlung und Betreuung benötigen....
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung des Forschungsziels
- Gliederung der Arbeit
- Theoretische Zugänge: Bindungen, Beziehungen & Bindungsstörungen
- Bindung
- Die Bindungstheorie
- Die Bindungsforschung
- Bindungsstörungen
- Klassifikation & Diagnostik
- Ätiologie / Erklärungsansätze
- Prävalenz, Komorbidität & Prognose
- Beziehungen
- Persönliche Beziehungen
- Pädagogische / therapeutische Beziehungen
- Ein Blick in die Praxis: Pädagogische Arbeit bei Kindern mit (frühkindlichen) Bindungsstörungen
- Gestaltung pädagogischer Beziehungen
- Beziehungsorientierte Präventionsmaßnahmen
- Lehrer-Schüler-Beziehung & Interventionen in der Schule
- Therapeutische Maßnahmen
- Das pädagogische Konzept der Bezugsbetreuung
- Zusammenfassung & Fazit
- Literaturverzeichnis
- Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterthesis befasst sich mit der pädagogischen Arbeit bei Kindern mit (frühkindlichen) Bindungsstörungen. Ziel der Arbeit ist es, die Herausforderungen und Möglichkeiten der pädagogischen Beziehungsgestaltung in diesem Kontext zu beleuchten. Dabei werden die theoretischen Grundlagen der Bindungstheorie und die verschiedenen Formen von Bindungsstörungen erläutert. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von Bindungsstörungen auf die Entwicklung des Kindes und die Herausforderungen, die sich für die pädagogische Praxis ergeben. Darüber hinaus werden verschiedene Interventionsansätze und pädagogische Konzepte vorgestellt, die auf die Bedürfnisse von Kindern mit Bindungsstörungen zugeschnitten sind.
- Die Bedeutung von Bindung für die kindliche Entwicklung
- Die Entstehung und Auswirkungen von Bindungsstörungen
- Die Herausforderungen der pädagogischen Arbeit mit Kindern mit Bindungsstörungen
- Beziehungsorientierte Interventionsansätze und pädagogische Konzepte
- Die Rolle der Bezugsbetreuung in der pädagogischen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Forschungsziel der Arbeit vor und erläutert die Gliederung. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Bindungstheorie und die verschiedenen Formen von Bindungsstörungen. Es werden die Ursachen, Symptome und Folgen von Bindungsstörungen sowie die Diagnostik und Klassifikation dieser Störungen behandelt. Kapitel 3 widmet sich der pädagogischen Arbeit mit Kindern mit Bindungsstörungen. Es werden verschiedene Interventionsansätze und pädagogische Konzepte vorgestellt, die auf die Bedürfnisse dieser Kinder zugeschnitten sind. Darüber hinaus wird die Bedeutung der Bezugsbetreuung in der pädagogischen Arbeit mit Kindern mit Bindungsstörungen hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Bindung, Bindungsstörungen, frühkindliche Entwicklung, pädagogische Arbeit, Beziehungsgestaltung, Interventionsansätze, Bezugsbetreuung, Lehrer-Schüler-Beziehung, Präventionsmaßnahmen, therapeutische Maßnahmen.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts Melissa Becker (Autor:in), 2014, Zwischen professioneller Distanz und familiärer Nähe. Die pädagogische Arbeit bei Kindern mit (frühkindlichen) Bindungsstörungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294856