Unterschiedliche Einstellungen von Eltern und kinderlosen Menschen


Hausarbeit, 2015

25 Seiten, Note: 1,8


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

Einleitung

Alltagsleben, Marketing und Wirtschaft

Hypothesen

Methoden

Konzeption des Fragebogens

Statistische Methoden

Ergebnisse der Befragung

Summarischer Überblick

Verantwortungsbewusstsein

Zufriedenheit

Zukunftsangst

Hygienebewusstsein

Diskussion der Ergebnisse

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis und Tabellenverzeichnis

Anhang

Anschreiben an die Teilnehmer

Fragebogen

Zusammenfassung

Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Einstellungsunterschiede von Eltern und kinderlosen Menschen. Dabei werden die Bereiche Verantwortungsbewusstsein, Zufriedenheit mit der privaten Lebenssituation, Zukunftsangst und Hygienebewusstsein in dieser Arbeit näher untersucht.

Eltern sind im Rahmen dieser Untersuchung alle Personen, die in ihrem Leben mindestens einmal Vater oder Mutter geworden sind. Dabei ist nicht relevant ob die Kinder noch zu Hause leben oder die Eltern geschieden oder in einer Lebensgemeinschaft leben.

Die Datenerhebung erfolgte anhand eines Fragebogens. Der Fragebogen war insgesamt 6 Tage über Facebook verlinkt. Während dieser Zeit nahmen 96 Personen an der Befragung teil. Anschließend wurden in einem randomisierten Verfahren aus diesem gesamten Datensatz 20 Personen mit Kindern und 20 Personen ohne Kinder für die Auswertung herausgezogen.

In der vorliegenden Arbeit konnten keine Unterschiede im Verantwortungsbewusstsein, Zufriedenheit mit der privaten Lebenssituation, Zukunftsangst und Hygienebewusstsein zwischen den Teilnehmern mit und ohne Kinder festgestellt werden.

Da nur 40 Teilnehmer für das Ergebnis vorgesehen waren, ist diese Größe als gering repräsentativ einzuschätzen. Um ein repräsentatives Ergebnis zu bekommen, erfordert es eine größere Stichprobe oder einen Ansatz, der bei der Auswahl der befragten Personen viel stärker auf eine zufällige Auswahl der Befragten setzt.

Einleitung

Werbung, unsere Freunde, Familie und Arbeitskollegen beeinflussen unser Leben. Dabei wird immer wieder bewusst oder unbewusst versucht, unsere Handlungen und Einstellungen zu verändern oder zu manipulieren. Unseren eigenen Gefühlen und Gedanken zu vertrauen und das zu tun was nur wir wirklich wollen, wird uns dadurch nicht leicht gemacht.

„Denken ist leicht, handeln schwierig, und die eigenen Gedanken in die Tat umzusetzen, ist die schwierigste Sache der Welt.“ Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) (Myers, 2008, S. 639).

Deshalb untersuchen Sozialpsychologen immer wieder die Fragen: Wie frei sind wir in unseren Einstellungen wirklich, was beeinflusst uns und wie lassen wir uns beeinflussen?

In Myers Lehrbuch Psychologie werden Einstellungen wie folgt definiert: „Einstellungen sind positive, negative oder gemischte Gefühle aufgrund von Überzeugungen, die uns dafür prädisponieren, in bestimmter Weise auf Gegenstände, Menschen und Ereignisse zu reagieren“(Myers, 2008, S.644).

Doch woraus setzen sich Einstellungen eigentlich zusammen? Dieses ist in der nachfolgenden Abbildung exemplarisch erklärt.

Abbildung 1: Schematische Darstellung des ABC Modells

Nach dem ABC Modell bestehen Einstellungen aus 3 Komponenten (Werth&Mayer, 2008 S. 207).

1. „Affect“ (Affektive Komponente): Die emotionale Reaktion auf das Einstellungsobjekt (gut oder schlecht)
2. „Behavior“ (Verhaltenskomponente): Die Verhaltenskomponente beinhaltet die Handlung bzw. das beobachtbare Verhalten gegenüber oder im Zusammenhang mit dem Einstellungsobjekt (Annäherung oder Vermeidung)
3. „Cognition“ (Kognitive Komponente): Sie entsteht aus den Gedanken und Überzeugungen zum Einstellungsobjekt

(Werth&Mayer, 2008, S. 206)

Da sich mit einem Kind das Rollenverhalten im Leben signifikant verändert, beeinflusst es vermutlich auch unsere Einstellungen und Handlungen in unterschiedlichen Bereichen. Eine „Rolle“ ist nach Zimbardo (1988, S. 623) „ein sozial definiertes Verhaltensmuster, das von einer Person, die innerhalb einer Gruppe eine bestimmte Position einnimmt, erwartet wird“. Auch wenn sich das in der ersten Zeit „unecht“ anfühlt, so geschieht nach Myers (2008, S. 641) nach einer kurzen Zeit folgendes: „Was als Theaterspiel auf der Bühne des Lebens begann, wird zum Leben selbst“.

Alltagsleben, Marketing und Wirtschaft

Gerade in der Entscheidungsfindung will ich ein Kind oder nicht, ist es interessant, wie und in welcher Art und Weise man sich vorher Gedanken über eine Elternschaft macht. Es gilt sicherlich auch zu prüfen, in welcher Ausgiebigkeit sich Einstellungen im Alltagsleben verändern werden.

Ein interessanter Bericht kommt aus der Elternglück-Forschung von Jochen Paulus (Paulus, 03.06.2011) „Das Paradox der Elternschaft“. Dort berichtet er von mehreren Forschern, die verschiedene Ergebnisse zum Thema Lebensglück und Zufriedenheit darstellen.

Auch ist es im Bereich des Marketings wichtig, Werbung und Produktinnovationen auf die einzelnen Zielgruppen abzustellen. Es ist ein signifikanter Unterschied ob Hygienewerbung vor Kindergärten oder in der Innenstadt durchgeführt wird oder ob eine Werbekampagne mit dem Gefühl von Lebenszufriedenheit oder Verantwortungsbewusstsein, mit oder ohne Kinder durchführt wird. Auch ist es interessant herauszufinden in wie weit unsere Einstellungen in den Bereichen durch gezielte Werbung beeinflussbar sind.

Das Thema Arbeiten mit oder ohne Kind hat auch einen großen Einfluss auf die Wirtschaft. Einen interessanten Artikel schreibt Knauß in der Wirtschaftswoche unter dem Titel „Die Lüge von den unzufriedenen Eltern“ (Knauß, 31.05.2013), in dem es um die Zufriedenheit in der Arbeitswelt geht. Die Schaffung und Implementierung von flexiblen Arbeitszeitmodellen ist hier sicherlich nochmal ein Aspekt, um mehr private Lebensqualität mit Kindern zu schaffen.

Da sich Einstellungen innerhalb eines Lebens und im Rahmen unterschiedlicher Lebenssituationen ändern können, setzt diese Arbeit auf die geänderte Lebenssituation Kinder und keine Kinder auf und versucht Einstellungsunterschiede durch diesen Rollenwechsel herauszuarbeiten. Dabei sollen exemplarisch die Änderungen in den Bereichen

Verantwortungsbewusstsein,

Zufriedenheit mit der privaten Lebenssituation,

Zukunftsangst und

Hygienebewusstsein

mit und ohne Kinder untersucht werden.

Für die methodisch saubere Beantwortung dieser Frage wäre es aber notwendig die Einstellungsunterschiede vor und nach einer Elternschaft in einem statistisch vergleichbaren Verfahren zu ermitteln. Eine solche Untersuchung kann im Rahmen dieser Arbeit nicht erfolgen. Allerdings könnte bei statistisch signifikanten Abweichungen in den Einstellungen von Eltern und kinderlosen Teilnehmern auf einen solche Änderung in der Einstellung geschlossen werden.

In dieser Arbeit werden exemplarisch die Einstellungsunterschiede der zwei Gruppen untersucht. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich durch die Verantwortung für Kinder die Einstellungen ändern. Mit der Elternschaft ist typischerweise dauerhaft Verantwortung für einen in den ersten Jahren hilflosen Menschen verbunden. Dieses müsste sich in den Einstellungsmerkmalen der beiden zu untersuchenden Gruppen bemerkbar machen.

In einer Zeit, wo in der Arbeitswelt zunehmend stärker die Verträglichkeit von Beruf und Familie (Work-Life Balance) gefordert wird, ist zu vermuten, dass sich dieses auch auf die Zufriedenheit von Eltern oder kinderlosen Menschen bemerkbar macht.

Die Absicherung im Alter ist heute ein zunehmend intensives, diskutiertes Thema und wird immer wichtiger. Thomas Straubhaar beschreibt in seinem Artikel eine weitere Komponente, nämlich die des Risikos mit Kindern zu verarmen (Straubhaar, T. 21.12.2012). Darüber hinaus ist auch die Absicherung eines entsprechenden Lebensstandards im Alter ein immer wichtigeres Thema. Hierbei konkurrieren klassische Familienstrukturen mit einer monetären Absicherung im Alter (Werding, 2014). Hinzu kommt noch, dass Straubhaar über die Angst der Frauen schreibt Kinder zu bekommen, da mittlerweile jede 3. Ehe durch Scheidung getrennt lebt und alleinerziehende Mütter ohne Arbeit das größte Risiko tragen, in Armut leben zu müssen.

Auch im Hygienebewusstsein sollten sich Unterschiede feststellen lassen. So findet man heute in der Werbung für Kleinkinder zunehmend antibakterielle Produkte für die Kinder. Eltern sind bemüht ihrem Nachwuchs eine saubere Umgebung zu geben, um sie vor Krankheiten und Infektionen zu schützen. Eine solche Einstellung kann sich durch die Elternschaft entwickelt haben.

Hypothesen

Um die in dieser Arbeit vermuteten Einstellungsunterschiede von Menschen mit und ohne Kinder statistisch zu untersuchen, sind vier Hypothesen aufgestellt worden.

Hierzu liegen 4 Null-Hypothesen (H0) und entsprechende Alternativhypothesen (H1) vor:

Null-Hypothesen (H0)

1. Es gibt keine Unterschiede zwischen Eltern und kinderlosen Menschen in Bezug auf das Verantwortungsbewusstsein.
2. Es gibt keine Unterschiede zwischen Eltern und kinderlosen Menschen in Bezug auf die Zufriedenheit mit der privaten Lebenssituation.
3. Es gibt keine Unterschiede zwischen Eltern und kinderlosen Menschen in Bezug auf ihre Zukunftsangst.
4. Es gibt keine Unterschiede zwischen Eltern und kinderlosen Menschen in Bezug auf ihr Hygienebewusstsein.

Sollte die Null-Hypothese nicht statistisch signifikant nachzuweisen sein, muss die Alternativhypothese geprüft werden. Diese lauten:

Alternativhypothesen (H1)

1. Es gibt Unterschiede zwischen Eltern und kinderlosen Menschen in Bezug auf das Verantwortungsbewusstsein.
2. Es gibt Unterschiede zwischen Eltern und kinderlosen Menschen in Bezug auf die Zufriedenheit mit der privaten Lebenssituation.
3. Es gibt Unterschiede zwischen Eltern und kinderlosen Menschen in Bezug auf ihre Zukunftsangst.
4. Es gibt Unterschiede zwischen Eltern und kinderlosen Menschen in Bezug auf ihr Hygienebewusstsein.

Diese Hypothesen sind auf statistische Signifikanz hin zu überprüfen.

Methoden

Konzeption des Fragebogens

Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, die Null-Hypothese zu prüfen. Dafür wurde ein Fragebogen mit je fünf Fragen zu den einzelnen Bereichen entwickelt.

Die Fragen in dieser Arbeit wurden breit um die oben genannten Themen konzipiert, um ein möglichst breites Spektrum der Einstellungen zu erfassen.

Methodisch wurde dafür die Likert-Skala verwendet. Im Jahre 1932 entwickelte der amerikanische Psychologe Rensis Likert die nach ihm benannte Skala (Likert, 1932). Die Skala dient dazu, die Einstellungen der Personen zu erfragen. Es ist ein reaktionskonzentriertes Skalierungsverfahren um Skalenwerte für die Befragten hinsichtlich der Einstellungen zu erfassen. Üblicherweise werden dabei mehrere Aussagen formuliert, die anschließend über eine Skala abgefragt werden. Die Anzahl der Merkmalsausprägung ist dabei variabel. Allerdings haben sich 5, 7 oder 11 Merkmalsausprägungen durchgesetzt. Besonders dabei ist, dass sich die Ausprägungen um einen Mittelwert / neutralen Wert symmetrisch gruppieren. In dieser Untersuchung wurden folgende Ausprägungen genutzt:

trifft gar nicht zu

trifft eher nicht zu

teils / teils

trifft eher zu

trifft voll und ganz zu

Mit der Formulierung „teils / teils“ wird eine neutrale Einstellung abgefragt. Den Einstellungsmerkmalen wurden aufsteigend Werte zugeordnet (1 „trifft gar nicht zu“ bis 5 „trifft voll und ganz zu“) um die statistische Auswertung durchzuführen.

Die Fragen wurden anschließend gemischt. Als Eingangsfragen wurden das Alter, Geschlecht und Kinder oder keine Kinder vorweg gestellt. Einzelne Fragen wurden in der Beantwortung negativ formuliert. Dies hatte zur Folge, dass diese, um die statistische Vergleichbarkeit sicherzustellen, in der Likert-Skala gedreht werden mussten, d.h. der Wert für die Antwort „trifft voll und ganz zu“ wurde von fünf auf den Wert eins konvertiert und entsprechend für die anderen Antworten (Frage 6). Im Anhang befindet sich der vollständige Fragebogen. Der Fragebogen wurde anschließend für ca. eine Woche vom 15. Februar 2015 bis 20. Februar 2015 auf der Internetplattform http://www.q-set.de/q-set.php?sCodeKCUYSPSDNDXA online gestellt. Über Facebook wurden Freunde und Bekannte schriftlich eingeladen, an der Befragung anonym teilzunehmen. Innerhalb des Zeitfensters in dem die Befragung auf der Internetplattform stand, füllten 96 Teilnehmer den Fragebogen aus. Nach Beendigung der Umfrage wurden die Daten von der Plattform im SPSS Format heruntergeladen (siehe Excel Datei). Um den gewünschten Stichprobenumfang von 20 Teilnehmern je Gruppe (kinderlose / Eltern) zu erhalten, wurden alle Ergebnisse mit einer Zufallszahl belegt. Anschließend wurde eine aufsteigende Reihenfolge der Zufallszahlen ermittelt und je 20 pro Teilnehmer je Gruppe ausgewählt.

Über die thematisch zusammenhängenden Fragen zu den Themenkomplexen Verantwortungsbewusstsein, Zufriedenheit mit der privaten Lebenssituation, Zukunftsangst und Hygienebewusstsein wurde pro befragten Teilnehmer der Mittelwert ermittelt. Bei der Konzeptionierung des Fragebogens wurde aus statistischen Gründen darauf geachtet, für jeden Themenkomplex gleich viele Fragen zu stellen (n 5). Durch die Bildung des Mittelwertes über die Gruppe von fünf Fragen aus dem jeweiligen Themenkomplex, reduzierte sich pro befragten Teilnehmer der Datensatz auf 7 Datenpunkte. Mit diesen 7 × 20 × 2 Datensätze (Fragen, Teilnehmer, kinderlos / Eltern) wurden anschließend die weiteren statistischen Untersuchungen in Excel durchgeführt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Unterschiedliche Einstellungen von Eltern und kinderlosen Menschen
Hochschule
Europäische Fernhochschule Hamburg
Note
1,8
Autor
Jahr
2015
Seiten
25
Katalognummer
V294964
ISBN (eBook)
9783656935452
ISBN (Buch)
9783656935469
Dateigröße
497 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
unterschiedliche, einstellungen, eltern, menschen
Arbeit zitieren
Maike Gerling (Autor:in), 2015, Unterschiedliche Einstellungen von Eltern und kinderlosen Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294964

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Im eBook lesen
Titel: Unterschiedliche Einstellungen von Eltern und kinderlosen Menschen



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden