Stereotype und Vorurteile sind alltägliche Phänomene, die sowohl negativ als auch positiv sein können und den Menschen helfen, ihre Strukturen zu ordnen. Häufig treten diese Einstellungen gegenüber stigmatisierten Personen auf und führen zu Diskriminierungen, Interessenkonflikten oder Konkurrenzbeziehungen - auch in der Schule. Gegenstand dieser Hausarbeit ist die die Auseinandersetzung mit der Entstehung von Vorurteilen und eine mögliche Reduzierung.
Oft hört man Aussagen von Menschen wie „alle Türken sind faul, außer Murat“ oder auch „alle Schwarzen stinken, nur James nicht“. In diesem Fall greift die Kontakthypothese. Denn der Grund warum im Einzelfall anders beurteilt wird, ist der direkte Kontakt zu der jeweiligen Person und, dass sich das Vorurteil nicht bestätigt hat. In dieser Arbeit wird also der Frage nachgegangen wie man die Theorie der Kontakthypothese in die Schule übertragen kann, um dort gegebenenfalls einen vorurteilsfreien Raum zu schaffen.
Im ersten Teil der Hausarbeit wird zunächst die Entstehung der Vorurteile betrachtet und inwiefern Vorurteile und Diskriminierung an Schulen vorhanden sind. Daraufhin folgt die theoretische Auseinandersetzung mit der Kontakthypothese, die der Verbesserung von Intergruppenbeziehungen dienen soll. Es werden die Ergebnisse des Experiments von Sherif beschrieben, die basierend auf der Kontakthypothese angewandt wurde und verdeutlicht, dass der Kontakt zwischen Eigen- und Fremdgruppe zum Abbau von Vorurteilen führen kann. Um einen direkten Bezug zur Institution Schule herzustellen wird die Jigsaw Methode erklärt, die eine spezielle Interventionsmöglichkeit zur Reduktion von Vorurteilen im schulischen Kontext darstellen kann. Im Fokus der Ausarbeitung steht eine kritische Betrachtung dieser genannten Theorien. Dazu gehört auch, sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der Theorie auseinanderzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung von Vorurteilen
- Begriffserklärung Vorurteil und Stereotyp
- Was verursacht Vorurteile?
- Vorurteile und institutionelle Diskriminierung an Schulen
- Reduktion von Vorurteilen
- Die Kontakthypothese
- Das Ferienlagerexperiment von Sherif
- Die Jigsaw Methode
- Möglichkeiten und Grenzen der Theorie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Entstehung von Vorurteilen im schulischen Kontext und analysiert die Möglichkeiten und Grenzen der Kontakthypothese als Instrument zur Reduktion von Vorurteilen.
- Begriffserklärung und Ursachen von Vorurteilen und Stereotypen
- Institutionelle Diskriminierung in Schulen und deren Auswirkungen
- Die Kontakthypothese und ihre Anwendungsmöglichkeiten
- Das Ferienlagerexperiment von Sherif als empirisches Beispiel
- Die Jigsaw Methode als Intervention zur Reduktion von Vorurteilen im Klassenzimmer
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung thematisiert die Relevanz von Vorurteilsforschung im schulischen Kontext und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Übertragbarkeit der Kontakthypothese auf schulische Prozesse. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Entstehung von Vorurteilen, definiert die Begriffe Vorurteil und Stereotyp und beleuchtet die Rolle der sozialen Kategorisierung. Die institutionelle Diskriminierung an Schulen wird ebenfalls diskutiert. Kapitel 3 analysiert die Kontakthypothese und beschreibt deren Bedingungen für eine erfolgreiche Reduktion von Vorurteilen. Das Ferienlagerexperiment von Sherif liefert ein empirisches Beispiel für die Wirksamkeit der Kontakthypothese. Die Jigsaw Methode wird als praktische Umsetzung der Kontakthypothese im schulischen Kontext vorgestellt. In Kapitel 4 werden die Möglichkeiten und Grenzen der Kontakthypothese diskutiert. Es werden sowohl die positiven Effekte kooperativer Lernmethoden als auch die Herausforderungen bei deren Umsetzung im Schulalltag beleuchtet.
Schlüsselwörter
Vorurteile, Stereotypen, Kontakthypothese, Intergruppenbeziehungen, Ferienlagerexperiment von Sherif, Jigsaw Methode, kooperatives Lernen, institutionelle Diskriminierung, schulischer Kontext, Integration, Toleranz, interkulturelles Lernen.
- Arbeit zitieren
- Rebecca Winkler (Autor:in), 2013, Reduktion von Vorurteilen durch strukturierte Interventionsmaßnahmen im schulischen Kontext, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294983