Das Internet ist das am schnellsten wachsende Medium aller Zeiten (Haas 2002) und hat auch in Afrika eine gewisse Verbreitung erlangt. Doch der Kontinent ist im Internet noch stark unterrepräsentiert (Mukuna 2000). Als letztes afrikanisches Land ging Somalia erst im September 1999 online (Flatz 1999a). Verschiedene internationale Organisationen arbeiten zusammen, um Afrika in Bezug auf die Entwicklung der neuen Technologien weiter zu unterstützen. Der Kontinent befindet sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber in einer Situation, in der eine schnelle und harmonische Entwicklung besonders schwierig ist. Den afrikanischen Regierungen stellt sich die Frage, ob die wenigen Entwicklungsgelder auf die Verbreitung des Internets verwendet werden sollen, oder um Hunger und Krankheiten auszurotten und Kriege zu vermeiden. Gibt es für die Menschen in Schwarzafrika nicht andere Probleme als die ‚World Wide Westernization’? Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, ist das Internet dank seiner besonderen Merkmale, die es von den älteren Medien abhebt, in der Vorstellung vieler ein Allheilmittel, das den Hunger, den Analphabetismus und die politischen Probleme überwinden sollte. Zwar ist das Internet noch weit davon entfernt, ein Massenkommunikationsmittel auf dem afrikanischen Kontinent zu sein, doch ist dies das erklärte Ziel zahlreicher Unternehmen, Politiker und verschiedener Organisationen (Haas 2002). Der unausrottbare Stehsatz ‚Medien als Motor des Wandels’ ist sowohl in Europa als auch in Afrika weit verbreitet (Geser 2002). Daher sollten sich die Länder des Südens – statt, nach dem Muster einer nachholenden Entwicklung, weiter in Umwelt verschmutzende Schwerindustrie zu investieren – auf die Nutzung und Anwendung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien einstellen und mit Hilfe des Internets einfach eine Entwicklungsstufe überspringen (Haas 2002). In diesem Zusammenhang etablierte sich das Modewort ‚Leapfrogging1’ (Afemann 1998).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Vorwort
- 1.2. Themenkreis
- 1.3. Methodik
- 2. Stand der Vernetzung
- 2.1. Internetstatistik
- 2.2. Netzwerktopologie
- 2.3. Nutzerdemographie
- 2.4. Limitierende Faktoren
- 2.4.1. Elektrizität
- 2.4.2. Telefonleitungen
- 2.4.3. Sprache und Analphabetismus
- 2.4.4. Zensur
- 3. Einsatzmöglichkeiten des Internets
- 3.1. Gesundheitswesen
- 3.2. Bildung und Wissenschaft
- 3.3. Wirtschaft
- 4. Risiken der Vernetzung
- 4.1. Gefahr des „rostenden Traktors“
- 4.2. Umweltverschmutzung
- 4.3. Neue Abhängigkeit
- 5. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Stand der Internetverbreitung in Afrika, analysiert limitierende Faktoren und beleuchtet Chancen und Risiken der Vernetzung. Der Fokus liegt auf der aktuellen Situation, dem Nutzerverhalten und den Auswirkungen auf die Entwicklung des Kontinents.
- Der aktuelle Stand der Internetverbreitung in Afrika
- Limitierende Faktoren für die Internetentwicklung in Afrika (Infrastruktur, Bildung, etc.)
- Potenziale des Internets für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Afrikas
- Risiken und Herausforderungen der Internetnutzung in Afrika
- Vergleich der afrikanischen Situation mit der Internetentwicklung in anderen Weltregionen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz des Internets für Afrika in den Kontext des globalen Wachstums und der unterrepräsentierten Position des Kontinents dar. Sie beleuchtet den Diskussionspunkt, ob die Entwicklung des Internets in Afrika angesichts anderer dringender Probleme Priorität haben sollte, wie Hunger, Krankheit und Krieg. Der Begriff „Leapfrogging“ wird eingeführt, der die Möglichkeit beschreibt, durch den Einsatz neuer Technologien Entwicklungsstufen zu überspringen. Die zentralen Forschungsfragen der Arbeit werden formuliert.
2. Stand der Vernetzung: Dieses Kapitel analysiert den aktuellen Stand der Internetverbreitung in Afrika anhand von Statistiken, Netzwerktopologie und Nutzerdemographie. Es beleuchtet detailliert die limitierenden Faktoren, wie fehlende Elektrizität, unzureichende Telefoninfrastruktur, Sprachbarrieren, Analphabetismus und Zensur, welche die Entwicklung des Internets behindern. Die Analyse dieser Faktoren bildet die Grundlage für das Verständnis der Herausforderungen, vor denen Afrika in Bezug auf die Internetnutzung steht.
3. Einsatzmöglichkeiten des Internets: In diesem Kapitel werden die positiven Anwendungsmöglichkeiten des Internets in Afrika in verschiedenen Bereichen beleuchtet, einschließlich Gesundheitswesen, Bildung und Wirtschaft. Es werden Beispiele für Initiativen und Organisationen vorgestellt, die den Einsatz des Internets zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Afrika fördern. Der Fokus liegt auf dem Potenzial des Internets als Werkzeug für Entwicklung und Fortschritt.
4. Risiken der Vernetzung: Dieses Kapitel befasst sich mit den Risiken und Gefahren, die mit der zunehmenden Internetnutzung in Afrika verbunden sind. Es werden kritische Aspekte wie die Gefahr der Abhängigkeit von westlichen Technologien („rostender Traktor“), Umweltbelastungen durch den erhöhten Energieverbrauch und die Entstehung neuer Abhängigkeiten analysiert. Die Diskussion dient dazu, ein ausgewogenes Bild der Chancen und Risiken der Internetnutzung zu vermitteln.
Schlüsselwörter
Internet, Afrika, Vernetzung, Entwicklung, Limitierende Faktoren, Infrastruktur, Bildung, Wirtschaft, Risiken, Chancen, Nutzerdemographie, Leapfrogging, Zensur, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT).
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Afrika und das Internet - Eine umfassende Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Verbreitung des Internets in Afrika, analysiert die limitierenden Faktoren und beleuchtet die Chancen und Risiken der Vernetzung. Der Fokus liegt auf der aktuellen Situation, dem Nutzerverhalten und den Auswirkungen auf die Entwicklung des Kontinents.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt den aktuellen Stand der Internetverbreitung, limitierende Faktoren (Infrastruktur, Bildung etc.), Potenziale für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung, Risiken und Herausforderungen der Internetnutzung in Afrika und einen Vergleich mit anderen Weltregionen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (mit Vorwort, Themenkreis und Methodik), Stand der Vernetzung (inkl. Internetstatistik, Netzwerktopologie, Nutzerdemographie und limitierenden Faktoren wie Elektrizität, Telefonleitungen, Sprache, Analphabetismus und Zensur), Einsatzmöglichkeiten des Internets (Gesundheitswesen, Bildung, Wirtschaft), Risiken der Vernetzung (Gefahr des „rostenden Traktors“, Umweltverschmutzung, neue Abhängigkeiten) und Zusammenfassung/Schlussfolgerungen.
Welche limitierenden Faktoren für die Internetentwicklung in Afrika werden untersucht?
Die Arbeit untersucht detailliert limitierende Faktoren wie fehlende Elektrizität, unzureichende Telefoninfrastruktur, Sprachbarrieren, Analphabetismus und Zensur.
Welche positiven Anwendungsmöglichkeiten des Internets in Afrika werden hervorgehoben?
Die Arbeit beleuchtet positive Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen Gesundheitswesen, Bildung und Wirtschaft und präsentiert Beispiele für Initiativen zur Verbesserung der Lebensbedingungen durch den Einsatz des Internets.
Welche Risiken der Internetnutzung in Afrika werden diskutiert?
Diskutiert werden Risiken wie die Abhängigkeit von westlichen Technologien („rostender Traktor“), Umweltbelastungen durch erhöhten Energieverbrauch und die Entstehung neuer Abhängigkeiten.
Was ist der Begriff „Leapfrogging“ in diesem Zusammenhang?
„Leapfrogging“ beschreibt die Möglichkeit, durch den Einsatz neuer Technologien Entwicklungsstufen zu überspringen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Internet, Afrika, Vernetzung, Entwicklung, Limitierende Faktoren, Infrastruktur, Bildung, Wirtschaft, Risiken, Chancen, Nutzerdemographie, Leapfrogging, Zensur, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT).
Wie wird die Einleitung gestaltet?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, stellt die Relevanz des Internets für Afrika dar und beleuchtet die Frage nach der Priorität der Internetentwicklung im Vergleich zu anderen dringenden Problemen.
Wie wird der Schluss der Arbeit gestaltet?
Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen und zieht Schlussfolgerungen aus der Analyse der Internetverbreitung, der limitierenden Faktoren, der Chancen und der Risiken in Afrika.
- Quote paper
- Elias Raymann (Author), 2004, Internet in Afrika - How world wide is the web?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29504