Die gesellschaftliche und soziale Verantwortung spielt mit zunehmenden globalen Aktivitäten von Unternehmen eine immer größer werdende Rolle. Diese Verantwortung resultiert in einem wachsenden Bedarf auf Produzenten- und Konsumentenseite nach konfliktfreien Produkten. Im Zuge der Globalisierung und aufgrund der zunehmenden Rohstoffknappheit steigt die Bedeutung rohstoffreicher Schwellen- und Entwicklungsländer wie der demokratischen Republik Kongo und weiteren zentralafrikanischen Staaten.
Ziel der Zertifizierung einer Handelskette ist es, Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu schaffen. Darüber hinaus können mit Hilfe des Zertifizierungsinstrumentes Maßnahmen gegen die illegale Ausbeutung natürlicher Ressourcen ergriffen werden und der Umweltzerstörung kann Einhalt geboten werden. Insbesondere für Schwellenländer bedeutend ist das Potenzial zur Verbesserung der sozialen Mindeststandards und der Arbeitsverhältnisse. Wirtschaftlich betrachtet kann eine Zertifizierung zur Optimierung des gesamten Wertschöpfungsprozesses beim Abbau in den Lagerstätten beitragen und somit zu einem signifikanten Anstieg der Performance führen.
Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit liegt auf einer Analyse des Zertifizierungspotenzials in Ruanda und im Kongo. Der informelle/artisanale Kleinbergbau in diesen Regionen stellt in Bezug auf Rohstoffe wie Coltan oder Kassiterit den Beginn der Handelskette dar und wird mit sozialen Missständen, schlechten Arbeits- und Sicherheitsbedingungen, Umweltzerstörung sowie geringer Produktivität in Verbindung gebracht. Genauso wie sogenannte „Blutdiamanten“ in afrikanischen Ländern wie Sierra Leone dienen kongolesische Rohstoffe noch heute bewaffneten Gruppen zur Finanzierung kriegerischer Auseinandersetzungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kritische Rohstoffe
- Der Rohstoff Tantal
- Tantalvorkommen
- Coltan als Konfliktrohstoff
- Coltanabbau in der demokratischen Republik Kongo
- Coltanabbau in Ruanda
- ASM -Der artisanale Bergbau
- Ökologische Folgen des artisanalen Bergbaus
- Tantal Supply Chain
- Tantal Supply Chain der Elektronikindustrie
- Rechtliche Anforderungen
- Der Dodd Frank Act
- Europäische Intentionen
- Zertifizierung von Handelsketten
- Regionaler Ansatzpunkt
- Anforderungen an eine Zertifizierung
- CTC - Certified Trading Chains
- CTC Projekt Ruanda
- CTC Implementierung
- 3rd Party Audits
- AFP Analytical Fingerprint
- NRD, GMC, RML – Drei Fallbeispiele
- Der Bewertungsmechanismus
- Bewertung des CTC Ansatzes
- Zwischenfazit
- CTC Alternativen
- Vergleich der Zertifizierungs- und Nachverfolgungssysteme
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Zertifizierung von Handelsketten im Bereich kritischer Rohstoffe, insbesondere Tantal. Ziel ist es, die Herausforderungen und Möglichkeiten der Zertifizierung im Kontext von Konfliktmineralien und nachhaltigem Rohstoffabbau zu analysieren.
- Die Bedeutung von Tantal als kritischer Rohstoff
- Die Herausforderungen des artisanalen Bergbaus und die damit verbundenen ökologischen und sozialen Probleme
- Die Rolle von Zertifizierungs- und Nachverfolgungssystemen im Kontext von Konfliktmineralien
- Die Analyse des CTC-Ansatzes (Certified Trading Chains) als Beispiel für ein Zertifizierungssystem
- Der Vergleich verschiedener Zertifizierungs- und Nachverfolgungssysteme
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema der kritischen Rohstoffe ein und beleuchtet die Bedeutung von Tantal. Es werden die Vorkommen des Rohstoffs und die Herausforderungen des Coltanabbaus in der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda beschrieben.
Kapitel 2 beleuchtet den artisanalen Bergbau und dessen ökologische Folgen. Außerdem wird die Tantal-Supply Chain im globalen Kontext betrachtet.
Kapitel 3 befasst sich mit den rechtlichen Anforderungen im Zusammenhang mit Konfliktmineralien, insbesondere dem Dodd Frank Act und europäischen Intentionen.
Kapitel 4 analysiert die Zertifizierung von Handelsketten im Bereich kritischer Rohstoffe. Der Fokus liegt dabei auf dem CTC-Ansatz, der in Ruanda implementiert wurde. Es werden die Anforderungen an eine Zertifizierung, die Implementierung des CTC-Systems und die Durchführung von 3rd Party Audits betrachtet.
Kapitel 5 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Bereich der Zertifizierung von Handelsketten kritischer Rohstoffe.
Schlüsselwörter
Kritische Rohstoffe, Tantal, Coltan, Konfliktmineralien, Artisanaler Bergbau, Nachhaltigkeit, Supply Chain, Zertifizierung, Certified Trading Chains (CTC), Dodd Frank Act, Europäische Union, Nachverfolgungssysteme, 3rd Party Audits, AFP Analytical Fingerprint, Ruanda, Demokratische Republik Kongo.
- Quote paper
- Jan-Martin Köckemann (Author), 2012, Zertifizierung von Handelsketten im Bereich kritischer Rohstoffe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295320