Mit dem Erscheinen des ersten Armut- und Reichtumsberichts in der Geschichte der Bundesrepublik im Jahre 2000 wurde die Diskussion über Armut und Reichtum publik gemacht und enttabuisiert und somit offiziell in das politische und gesellschaftliche Interesse gerückt.
In dieser Arbeit werde ich den Begriff „Armut“ (Kinderarmut) mit seinen Hintergründen, bezogen auf Umfang und Ursachen, näher erläutern.
Die Armut in Deutschland wurde lange Zeit offiziell totgeschwiegen, jedoch gibt es trotzdem einige unterschiedlichen Definitionen von einigen Professionen über die Erscheinungsformen und die Auswirkungen der Armut. Am prägnantesten sind wohl die Bilder und Berichte aus der „Dritten Welt“, die uns im Zuge der Massenmedien bekannt gemacht worden sind. Diese Vorgaben erschweren es demzufolge soziale Notlagen in mitten eines Wohlfahrtsstaates, wie Deutschland zu erkennen. Mit Armut wird oft als erstes Hunger assoziiert, doch verhungern muß in Deutschland niemand mehr, so heißt es. Der notwendige Lebensbedarf, der nicht aus eigener Kraft finanziell gedeckt werden kann, wird durch die staatlichen Sozialleistungen erbracht. Diese Ansichtweise führt nur all zu leicht zu einer Beschwichtigung bei der nicht zu unterschätzende Armut in Deutschland, denn sie ist allgegenwärtig. Jedoch auf den ersten Blick kaum sichtbar, da es in Deutschland nur wenige hungerleidende Straßenkinder gibt, die wie in der „Dritten Welt“, um Essen betteln. Fast alle armen Kinder haben ein Dach über den Kopf und meist genug zu essen, doch in einem Wohlfahrtsstaat muß die Armut aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden, denn sie nimmt ganz andere Dimensionen an. Es geht nicht um das pure Überleben, sondern um die ungleiche Verteilung von Gütern und Dienstleistungen unter der Bevölkerung und die daraus resultierenden Benachteiligungen. Kinder, die arm aufwachsen sind oftmals sozial ausgegrenzt, da sie sich Dinge, wie beispielsweise einen Kinobesuch oder Geschenke für einen Kindergeburtstag kaum leisten können.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Armut in einem „reichen“ Land?
- Kurzer historischer Überblick über die „Armut“
- Umriss des Begriffs „Armut“ (Versuch einer Definition)
- Definitionen von Armut
- Der Ressourcenansatz
- Der Lebenslagenansatz
- Die Sozialhilfe als Armutsindikator?
- Umfang von Kinderarmut in Deutschland (Zahlen und Fakten?)
- Allgemeine Ursachen der Armut von Kindern und Jugendlichen
- Der Globalisierungsprozess als Mitverursacher der Armut?
- Von Armut gefährdete Kinder im Sozialstaat
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Kinderarmut in Deutschland. Sie analysiert die Verbreitung und Ursachen von Kinderarmut und beleuchtet die besonderen Herausforderungen, die sich für Kinder und Familien in einem wohlhabenden Land wie Deutschland ergeben.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Armut“ im Kontext von Kinderarmut
- Statistische Erfassung und Ausmaß von Kinderarmut in Deutschland
- Analyse der Ursachen von Kinderarmut, wie z.B. Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne und unzureichende soziale Sicherungssysteme
- Die Rolle von gesellschaftlichen Faktoren wie Diskriminierung und soziale Ungleichheit für die Entstehung von Kinderarmut
- Die Auswirkungen von Kinderarmut auf die Entwicklung und Lebenschancen von Kindern
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik von Kinderarmut in Deutschland dar und verdeutlicht die Relevanz des Themas im Kontext der gesellschaftlichen Debatte über Armut und soziale Gerechtigkeit.
- Armut in einem „reichen“ Land?: Dieses Kapitel analysiert die Problematik der Armut in Deutschland, insbesondere im Vergleich zu anderen wohlhabenden Ländern. Es hinterfragt, wie sich Armut in einem Land mit einem leistungsfähigen Sozialsystem wie Deutschland manifestiert.
- Kurzer historischer Überblick über die „Armut“: Das Kapitel zeichnet einen kurzen geschichtlichen Überblick über das Phänomen der Armut nach und beleuchtet die Veränderungen im Laufe der Zeit in Bezug auf die Definition, Verbreitung und Ursachen von Armut.
- Umriss des Begriffs „Armut“ (Versuch einer Definition): Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Ansätzen zur Definition von Armut, sowohl aus ressourcenbasierter als auch aus lebenslagenbasierter Perspektive. Es betrachtet auch die Rolle der Sozialhilfe als Armutsindikator.
- Umfang von Kinderarmut in Deutschland (Zahlen und Fakten?): Das Kapitel präsentiert statistische Daten und Fakten zur Verbreitung von Kinderarmut in Deutschland. Es beleuchtet die Größenordnung des Problems und analysiert die relevanten Kennzahlen.
- Allgemeine Ursachen der Armut von Kindern und Jugendlichen: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Ursachen von Kinderarmut, einschließlich Arbeitslosigkeit der Eltern, niedrige Löhne, mangelnde Bildung und unzureichende soziale Sicherungssysteme.
- Der Globalisierungsprozess als Mitverursacher der Armut?: Das Kapitel beleuchtet die Rolle von Globalisierungsprozessen als potenziellen Mitverursacher von Armut. Es analysiert die Auswirkungen von Globalisierung auf die Arbeitsbedingungen und die soziale Lage in Deutschland.
- Von Armut gefährdete Kinder im Sozialstaat: Dieses Kapitel betrachtet die besonderen Herausforderungen von Kindern, die in einem Sozialstaat wie Deutschland von Armut betroffen sind. Es analysiert die Faktoren, die Kinder in Deutschland besonders armutsgefährdet machen, und die Auswirkungen von Armut auf ihre Lebenschancen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Kinderarmut, Deutschland, Armut, Lebenslagenansatz, Ressourcenansatz, Sozialhilfe, Sozialstaat, Globalisierung, Diskriminierung, soziale Ungleichheit, Bildung, Gesundheit, Lebenschancen, Entwicklung, Statistik, Zahlen, Fakten, Ursachen, Auswirkungen.
- Quote paper
- Peter Niemeier (Author), 2004, Kinderarmut in Deutschland. Verbreitung und Ursachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295882